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Commerzbank prüft Abbau Tausender Jobs – um Übernahme zu verhindern | ABC-Z

Die Commerzbank steht vor einem größeren Jobabbau. Wie die „Financial Times“ berichtet, könnten mehrere Tausend Stellen wegfallen. Damit will das Management wettbewerbsfähiger werden und eine Übernahme durch die Unicredit abwenden.

Um eine mögliche Übernahme durch die italienische Großbank Unicredit zu verhindern, prüft die Commerzbank einem Bericht der „Financial Times“ (FT) zufolge auch den Abbau tausender Jobs. Es werde erwartet, dass die Pläne dem Betriebsrat in den kommenden Wochen vorgestellt werden, berichtet die Zeitung und bezieht sich auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Rede ist von einem wahrscheinlichen Abbau von Arbeitsplätzen im niedrigen Tausenderbereich.

Die Commerzbank teilte auf Anfrage mit, Investoren und Öffentlichkeit würden am 13. Februar auf einem Kapitalmarkttag umfassend über den neuesten Stand zur Strategie des Unternehmens informiert, an der noch gearbeitet werde. „Den anstehenden Beratungen in Vorstand und Aufsichtsrat können wir nicht vorgreifen.“ Grundsätzlich sei die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit eine unternehmerische Daueraufgabe.

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Die Unicredit kontrolliert rund 28 Prozent der Commerzbank und hat bereits angekündigt, eine Genehmigung der Aufseher für eine Beteiligung von bis zu 29,9 Prozent einzuholen. Rund 9,5 Prozent der Aktien halten die Italiener direkt, zudem hat sich Unicredit Zugriff auf insgesamt 18,5 Prozent durch Finanzinstrumente gesichert. Ab einem Anteil von 30 Prozent wäre die Mailänder Bank verpflichtet, ein öffentliches Übernahmeangebot vorzulegen. Der Bund stieg in der Finanzkrise 2008 bei der Commerzbank ein und hält noch 12 Prozent.

Der damalige Commerzbank-Betriebsratschef Uwe Tschäge hatte Ende vergangenen Jahres im „Handelsblatt“ gewarnt, bei einer Übernahme der zweitgrößten deutschen Privatbank könnten zwei Drittel aller Stellen in Deutschland wegfallen. Es drohe der Abbau von gut 15.000 Arbeitsplätzen.

Bei der Unicredit hieß es seinerzeit, dies sei völlig aus der Luft gegriffen. Neben Betriebsrat und Gewerkschaften lehnt auch die Bundesregierung das Vorgehen der Italiener ab.

Um die zweitgrößte private Bank Deutschlands war es nach Jahren voller Turbulenzen und Misserfolgen zuletzt ruhig geworden. Sie profitierte von der Zinswende, Anfang 2023 kehrten die Aktien in den Leitindex Dax zurück.

dpa/sebe

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