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Comeback von Lindsey Vonn: „Das war nur der Anfang“ | ABC-Z

D ie Siegerehrung war längst vorbei, fast alle Konkurrentinnen auf dem Weg ins Hotel. Nur eine junge Frau mit zwei Fellbommeln auf der weißen Strickmütze war noch im Zielraum. Sie beantwortete die immer gleichen Fragen, schrieb Autogramme und stand auch zum 100. Selfie mit einem breiten Grinsen bereit. Sie schien gar nicht mehr fort zu wollen.

Lindsey Vonn war am Samstag die gefragteste Skirennläuferin beim ersten von zwei geplanten Super-G-Rennen in St. Moritz. Das zweite am Sonntag musste aufgrund schlechter Wetterbedingungen abgesagt werden. Auf der Tribüne waren nicht nur viele Schweizer Fahnen zu sehen, sondern auch ein paar amerikanische – und extra für das Comeback der nach Mikaela Shiffrin (ebenfalls USA) erfolgreichsten Skirennläuferin liebevoll entworfene Plakate. „Lindsey, du inspirierst uns alle“, stand auf einem. Auf einem anderen: „Wir glauben an dich.“

Vermutlich wäre Vonn auch beschwingt von Mikrofon zu Mikrofon spaziert, hätte sie nicht ein so glänzendes Comeback geschafft. Der 14. Platz mit 1,18 Sekunde Rückstand auf die Siegerin Cornelia Hütter aus Österreich ist auch deshalb hoch einzuschätzen, weil die Piste nach 30 Läuferinnen in ein paar Passagen schon gelitten hatte.

„Gemütlich runtergefahren“

„Das war nur der Anfang“, verkündete Vonn. Ihr Ziel ist die Rückkehr auf das Podium. Noch müssten die Konkurrentinnen nicht nervös werden, sagte sie, „aber ich denke in ein paar Rennen. Ich muss Geduld haben, auch wenn das nicht meine Stärke ist.“

Sich zurückzunehmen, das musste sie erst lernen, als sie in den vergangenen Monaten an ihrem Comeback arbeitete. In St. Moritz ist ihr das perfekt gelungen. Sie sei „gemütlich runtergefahren“, habe „nicht viel riskiert“, sagte die 40-Jährige. Und das Wichtigste: Das Knie bereitet keine Probleme.

Wer Lindsey Vonn am Samstag erlebt hat, ist geneigt zu sagen, sie ist wieder dort angekommen, wo sie vor sechs Jahren unfreiwillig wegen ihres ramponierten Knies Abschied nehmen musste. Nun will sie nach der Operation im April, bei der die ramponierte Gelenkfläche einen Titanüberzeug erhielt, ihre Mission fortzusetzen. Denn dieses Adrenalin, die Geschwindigkeit, das Risiko wieder zu spüren“, sagt Vonn, mache sie glücklich. „Das spürst du niemals so im Leben, nur am Start eines Speed-Weltcups.“

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