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Chefin der Wirtschaftsweisen fordert erweiterte Erbschaftssteuer | ABC-Z

Stand: 24.12.2024 08:50 Uhr

Zum Weihnachtsfest stellt die Chefin der Wirtschaftsweisen, Schnitzer, Forderungen: Die Erbschaftssteuer sollte ihrer Ansicht nach ausgeweitet werden und zusätzlich bei Unternehmen greifen. Auch bei der Rente sieht sie Handlungsbedarf.

Die Chefin der Wirtschaftsweisen fordert, dass die Erbschaftssteuer ausgeweitet wird. Der Staat solle das Vererben von Unternehmen in die Erbschaftsteuer einbeziehen, sagte Monika Schnitzer der “Rheinischen Post”.

“Es ist ökonomisch nicht einzusehen, dass diese Form der Weitergabe von Vermögen von der Besteuerung ausgeschlossen bleibt”, so Schnitzer. “Auch Firmenerben sollten Erbschaftssteuer zahlen, das wäre nur fair. Bislang sind sie befreit, wenn sie Jobs erhalten. Das aber behindert ihre Handlungsfreiheit, effizienter zu werden.”

Schnitzer: Keine Hinweise für höheres Insolvenzrisiko

Die Münchner Ökonomin sieht auch keine Probleme dabei, wie die Steuer bezahlt wird: “Das Argument mit dem Mangel an liquiden Mittel zur Zahlung der Steuerschuld zieht nicht. Die Steuerschuld kann durch andere Vermögenswerte der Erben oder durch Finanzierung über den Kapitalmarkt beglichen werden.”

Es gebe auch die Möglichkeit, die Steuerschuld zu stunden, so Schnitzer. “Die empirische Evidenz aus anderen Ländern gibt keine Hinweise darauf, dass durch Erbschaftssteuern das Insolvenzrisiko eines Unternehmens steigt.”

Milliardärssteuer von Habeck abgelehnt

Die von Wirtschaftsminister und Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck geforderte Milliardärssteuer lehnt Schnitzer dagegen ab. “Das ist im Grunde eine Vermögensteuer für Superreiche und im Wahlkampf bei manchen sicher populär”, sagt die Vorsitzende der Wirtschaftsweisen. Sie sei aber mit hohem Verwaltungsaufwand verbunden – “die Hälfte der Einnahmen geht hier für die Verwaltung drauf. Besser wäre es, die Erbschaftsteuer zu erhöhen”, so Schnitzer.

Rente mit 63 abschaffen

Die Ökonomin bekräftigte außerdem ihre Forderung, das Rentenalter zu erhöhen und die sogenannte Rente mit 63 abzuschaffen: “Deutschland sollte das Rentenalter regelgebunden erhöhen.” Zwei Drittel der zusätzlichen Lebenszeit sollten Schnitzer zufolge in Arbeit gehen – und ein Drittel in Ruhestand.

“Die neue Regierung sollte die abschlagsfreie Rente nach 45 Beitragsjahren abschaffen”, sagte Schnitzer. Sie helfe den Falschen. “Stark belastete Arbeitnehmer wie Dachdecker oder Krankenschwestern erreichen oft gar keine 45 Beitragsjahre.”

Zudem warnte Schnitzer vor den Rentenplänen der SPD. “Die SPD betont immer, sie wolle die Renten stabil halten. Tatsächlich will sie aber den Rentenanstieg stabil halten. Das aber ist in einer alternden Gesellschaft nicht zu bezahlen. Der Rentenbeitrag wird dann von jetzt 18,6 Prozent auf über 21 Prozent im Jahr 2035 und auf über 26 Prozent im Jahr 2060 steigen.”

Schnitzer mahnt, schon jetzt lägen die Sozialbeiträge insgesamt bei 41 Prozent. Sie müssten sinken.

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