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ChatGPT: Gema verklagt OpenAI wegen Nutzung deutscher Lieder | ABC-Z

OpenAI soll seine KI-Anwendungen auch mit deutschen Liedern trainiert haben. Nun verklagt die Gema das Unternehmen aus dem Silicon Valley.



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Die Verwertungsgesellschaft Gema verklagt OpenAI wegen unerlaubter Nutzung deutscher Songs.
© Bruno Cervera/​unsplash.com

Die Musikverwertungsgesellschaft Gema verklagt die KI-Firma OpenAI wegen unerlaubter Nutzung deutscher Lieder. Das US-Unternehmen soll seine KI-Anwendungen wie ChatGPT auch mit deutschen Songs trainiert haben, ohne die dafür notwendigen Nutzungslizenzen zu bezahlen. “Das KI-gestützte Sprachsystem ChatGPT wurde unter anderem auch mit
urheberrechtlich geschützten Texten trainiert, darunter Songtexte aus
dem Repertoire der rund 95.000 Gema-Mitglieder”, teilte die Gema mit. Das will die Gesellschaft vor dem Landgericht München beweisen. 

Außerdem gebe ChatGPT bei der Eingabe einfacher Anweisungen die Original-Liedertexte wieder, behauptet die Gema. Lizenzen bezahle OpenAI dafür aber nicht. “Die Songs unserer Mitglieder sind nicht der kostenlose Rohstoff für die
Geschäftsmodelle der Anbieter generativer KI-Systeme,” sagte Gema-Chef
Tobias Holzmüller
. “Wer diese Songs verwenden möchte, muss eine Lizenz
erwerben und die Urheberinnen und Urheber fair vergüten.” Auch Klagen gegen weitere KI-Anbieter will die Gema deshalb prüfen.

Die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte wurde 1933 während der Nazi-Zeit unter anderem Namen gegründet um sicherzustellen, dass Künstler für die öffentliche Nutzung ihrer Werke entlohnt werden. Auch heute ist die Gema eine Verwertungsgesellschaft, die die Rechte von Musikschaffenden in Deutschland schützt und für die Nutzung ihrer Werke Lizenzeinnahmen einzieht. Sie vertritt in Deutschland knapp 95.000 Mitglieder und fast zwei Millionen Rechteinhabenden auf der ganzen Welt. 2023 wurden mehr als eine Milliarde Euro an Musikschaffende ausgeschüttet.

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