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Champions League: Heißer Tanz für Eintracht Frankfurt in Neapel | ABC-Z

Stand: 03.11.2025 19:40 Uhr

Eintracht Frankfurt muss in der Champions League in Neapel ran – und nichts ist normal. Sicherheits-Sorgen und Verstimmungen überwiegen, dabei geht es sportlich um eine Menge.

Von Nicolas Herold aus Neapel

Normal ist an dieser Reise von Eintracht Frankfurt nichts. Gar nichts. Die Hessen müssen in der Champions League am vierten Spieltag in Neapel ran und das bestimmende Thema einen Tag vor der Partie (Dienstag ab 18.45 Uhr im hr-iNFO-Audiostream) ist nicht das sportlich wichtige Aufeinandertreffen – sondern das Drumherum.

Denn: Fans der Hessen sind im Stadio Diego Armando Maradona am Dienstag nicht zugelassen, die Frankfurter müssen nach einem Beschluss der Präfektur Neapel das Spiel ohne eigenen Anhang durchstehen. Es brodelt, wenn die Eintracht am Dienstag in der Stadt am Vesuv antritt.

Eiszeit auf Führungsebene

Auf Führungsebene herrscht spätestens seit dem neuerlichen Fan-Auschluss sowieso komplett Eiszeit, aus der Vorstands-Riege sind lediglich Markus Krösche und Philipp Reschke in Neapel mit dabei, der Rest erspart sich die Reise nach Süditalien. Wozu auch? Lust auf einen freundschaftlichen Austausch mit den SSC-Verantwortlichen hat die Eintracht-Führung nach all dem Theater sowieso nicht. Es geht lediglich um das Spiel. Hin, zurück, im besten Fall drei Punkte obendrauf.

Dass aber alleine das Hin und das Zurück alles andere als normal sind, zeigt, wie heiß der Tanz am Vesuv ist. In Deutschland gab es bei Flügen aus Frankfurt am Montag Kontrollen durch die Bundespolizei, in Italien werden an den Flughäfen bei der Einreise die Ausweise überprüft. Freies Reisen innerhalb der EU? Kurzzeitig ausgesetzt. Die Stimmung ist angespannt, das ist überall merklich spürbar.

Eintracht sportlich unter Druck

Denn weiterhin ist nicht klar, wie ruhig die Lage in der süditalienischen Stadt wird. Am Montag gab es keine besonderen Vorkommnisse, die Hoffnung ist, dass das auch in der Nacht und vor allem am Dienstag so bleibt. Bilder wie vor zweieinhalb Jahren soll es nicht geben. Rest-Sorgen freilich bleiben.

Bei all diesen Themen geht fast ein wenig unter, dass für die Hessen in Neapel ein enorm wichtiges Spiel in der Champions League ansteht. Nach dem furiosen 5:1-Auftaktsieg gegen Galatasaray folgten jeweils schwere 1:5-Schlappen bei Atletico Madrid und gegen Liverpool. Die Eintracht steht sportlich schon unter Druck.

Toppmöller plagt eine Erkältung

Zum Bild des mehr als ungewöhnlichen Trips nach Süditalien passt, dass Trainer Dino Toppmöller die Pressekonferenz einen Tag vor der Partie aufgrund einer Erkältung verpasste. Er will bis Dienstag wieder auf den Beinen sein. Helfen würde es, schließlich sollten in Napoli Punkte her, soll in der Königsklasse überwintert werden.

Dessen ist sich auch Co-Trainer Jan Fießer bewusst, der Toppmöller am Montagabend vertrat. “Ich hoffe, dass wir es besser machen als in den vergangenen beiden Spielen. Wir sind hier, um zu gewinnen. Wir wissen, welche Stärke wir haben”, erklärte der Assistenz-Coach vor der Partie.

Fießer: “Der Druck liegt auf beiden Seiten”

Das Gute aus Frankfurter Sicht: Auch die SSC steht unter Druck. Die Italiener haben genau wie die Hessen bislang nur drei Punkte auf dem Konto. In der Serie A, wo Napoli Tabellenführer ist, läuft es für das Team von Trainer Antonio Conte – in der Königsklasse noch nicht wirklich. Ein Sieg gegen die Eintracht ist für Neapel fast schon Pflicht. Sonst wird es für die Italiener sehr eng.

Das könnte auch Chancen für die Hessen bieten. “Der Druck liegt auf beiden Seiten. Wir müssen schauen, wer besser damit umgehen kann”, betonte Fießer. Gehen die Frankfurter in Führung, könnte Napoli unruhig werden. So oder so: Für die Eintracht steht viel auf dem Spiel. Und klar ist auch: Alle sind froh, wenn der heiße Tanz am Fuße des Vesuv einerseits vorbei ist, und andererseits die Rückreise mit drei Punkten im Gepäck begangen wird.

So könnte die Eintracht in Neapel spielen:

So könnte die Eintracht starten.

Sendung: hr-fernsehen, hessenschau Sport, 03.11.25, 17:55 Uhr

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