Champions League: Haalands ManCity ist zu stark für den BVB – Sport | ABC-Z

Auf den Jubel verzichtete Erling Haaland immerhin. Nach seinem fast schon obligatorischen Tor in dieser Saison – diesmal gegen seine alte Liebe Borussia Dortmund – lief der Stürmer von Manchester City zur Eckfahne, ausgerechnet vor die Gästekurve. Doch von ausschweifenden Feierlichkeiten sah er ab. Vielleicht näherte er sich den Dortmunder Fans am Mittwochabend auch nur, um ihnen ein besonders Kleinod zu zeigen: seine leuchtend gelbe Spielführerbinde. Zum zweiten Mal hatte Pep Guardiola den 2022 von Dortmund nach Manchester gewechselten Torjäger zum Kapitän ernannt. Sein Debüt in dieser Rolle gab Haaland im Februar beim Liga-Heimsieg gegen Newcastle; damals blieb er torlos. Sein Treffer gegen den BVB war also seine Torpremiere als Spielführer.
Haalands Treffer zum zwischenzeitlichen 2:0 in der 29. Minute ebnete City den Weg zum ungefährdeten 4:1 (2:0) gegen Dortmund. Sieben Minuten zuvor hatte Doppeltorschütze Phil Foden (22./57.) mit einem präzisen Schlenzer ins Eck die Führung erzielt. Der BVB dagegen erspielte sich kaum zwingende Torchancen. Erst nach einem Vierfachwechsel in der 67. Minute entwickelte die insgesamt enttäuschende Mannschaft von Niko Kovac mehr Gefahr und kam durch Verteidiger Waldemar Anton zum Anschlusstreffer. Bis dahin wirkten die Ansätze derart wenig ambitioniert, als wäre der Einzug ins Achtelfinale der Champions League längst erreicht. Tatsächlich ist der direkte Sprung in diese Runde nun gefährdet.
„Nicht gut“ habe sich die Partie angefühlt, sagte Torhüter Gregor Kobel hinterher beim Streamingdienst Dazn: „Ich finde aber, dass vier Tore am Ende zu viel sind. Schade. Aber phasenweise war es einfach nicht gut genug.“ Verteidiger Nico Schlotterbeck meinte: „Wir haben hochverdient verloren. Auf dem Niveau, ich sage das immer wieder, wird alles bestraft.“
Schon vor dem Anpfiff hatte Dortmunds Torwart Gregor Kobel bereits alle Hände voll zu tun – acht Fußbälle mussten zunächst aus seinem Strafraum entfernt werden. Den Ballkindern war die Unordnung zu verzeihen: Das Stadion war vor dem Einlaufen der Mannschaften abgedunkelt, City überraschte mit einer Lichtershow. Auf den Monitoren stand der Anlass: „Bonfire Night“. Jedes Jahr feiern die Briten am 5. November einen gescheiterten Anschlag auf den König im 17. Jahrhundert. Für den BVB entwickelte sich das Spiel allerdings anschließend wenig farbenfroh. Allzu viel war gegen den englischen Seriensieger vorab nicht zu erwarten gewesen, angesichts der bisher offensiv wenig spektakulären Auftritte. Hoffnung hatte vor allem die stabile Defensive gemacht – nur sechs Gegentore in neun Ligaspielen. Doch die Darbietung geriet selbst in den Zweikämpfen ähnlich passiv wie jüngst die erste Halbzeit der Borussia in München.
Entsprechend unzufrieden zeigte sich Kovac – er schickte seine Elf in der Pause demonstrativ frühzeitig zurück auf den Platz. Auch weil City nach dem dritten Tor die Kräfte schonte, konnte der BVB die Partie zunehmend ausgeglichen gestalten. Die Mannschaft bewies zumindest erneut Moral, drängte auf die Aufholjagd – blieb aber zu unentschlossen, um das Spiel noch einmal spannend zu machen. Stattdessen traf der eingewechselte Rayan Cherki in der Nachspielzeit zum Endstand.
So konnte Guardiola dem vielbeanspruchten Haaland in den Schlussminuten eine kurze Verschnaufpause vor dem Spitzenspiel am Sonntag gegen Liverpool gewähren. Unter dem Applaus der Heimfans verließ Citys Torjäger den Platz – und reichte die Kapitänsbinde an Rúben Dias weiter.





















