Champions League: Gegentreffer in der 90. Minute – Giménez schockt Leipzig | ABC-Z
RB Leipzig verpasst bei Atlético Madrid trotz einer Führung einen Traumstart. Denn Griezmann und Co. liefern eine bravouröse Energieleistung ab und bezwingen RB nach 16 ungeschlagenen Pflichtspielen. Giménez schockt Leipzig kurz vor dem Ende.
José María Giménez hat mit seinem Kopfball-Tor in der 90. Minute für einen Fehlstart von RB Leipzig in der Champions League gesorgt. Lange Zeit glaubte der sächsische Bundesligist an einen Punktgewinn bei Atlético Madrid. Doch am Ende ist das 1:2 (1:1) zugleich die erste Niederlage der Leipziger nach 16 ungeschlagen Pflichtspielen. Benjamin Sesko brachte RB im Estadio Metropolitano früh in Führung (4. Minute). Den mehr als verdienten Ausgleich erzielte Antoine Griezmann (28.), ehe Giménez das Stadion ausflippen ließ.
Eine erste schlechte Nachricht verkündete RB kurz vor dem Anpfiff: Mittelfeldspieler Kevin Kampl konnte aufgrund von Muskelproblemen nicht mitwirken. Für ihn startete zum ersten Mal seit seinem Wechsel die Madrider Leihgabe Arthur Vermeeren. Zudem mussten die Leipziger zunächst ohne einen Teil ihrer rund 700 mitgereisten Anhänger auskommen. Ein Starkregen kurz vor Anpfiff sorgte für einen zwischenzeitlichen Ausfall der Metro-Linie in Richtung Stadion.
Doch unbeeindruckt von diesen negativen Begleiterscheinungen legten die Sachsen furios los. Nachdem Sesko beim torlosen 0:0 gegen den 1. FC Union Berlin in der Liga noch große Probleme gehabt hatte, zeigte er bei der Rückkehr ins Sturmzentrum direkt seine Qualitäten. In der vierten Minute erzielte der Slowene per Kopf seinen vierten Treffer in der Königsklasse und fügte den Hausherren das erste Gegentor vor heimischer Kulisse in dieser Saison zu.
Die ohnehin schon frenetischen Atlético-Anhänger legten sich noch einmal mehr ins Zeug und unterstützten ihre Mannschaft noch lautstärker. RB-Abwehrchef Willi Orban, der nach einer Sperre in der Liga in die Startelf zurückkehrte, hatte tags zuvor erklärt, dass die „hitzige Atmosphäre“ ihn und seine Mitspieler antreiben werde. Doch dies galt nur für die Anfangsphase. Denn die ersten wütenden Gegenangriffe vereitelten die Leipziger Abwehrspieler noch mit Mühe.
Glück und Geschick
Besonders nach einem Patzer von Torhüter Peter Gulacsi mussten Orban und Co. alles investieren, um die Gefahr zu bannen (16.). Nur acht Minuten später verhinderte Castello Lukeba per Grätsche nach einem Fehler im Aufbauspiel das Gegentor und direkt im Anschluss landete ein nach einer Ecke verlängerter Kopfball von Ángel Correa am Innenpfosten. Gulacsi konnte ihn noch von der Linie angeln. Leipzig schaffte es kaum noch, für Entlastung zu sorgen. Griezmanns Ausgleich war daher nur eine Frage der Zeit. Auch nach dem Treffer hatten die Gastgeber mehr vom Spiel, ließen jedoch zu viele Chancen liegen.
Mit Halbzeit zwei reagierte Rose früh, brachte für den eher wirkungslosen Startelf-Debütanten Antonia Nusa den Österreicher Christoph Baumgartner. Auch sein Landsmann Nicolas Seiwald durfte positionsgetreu für Vermeeren ran, der als Leihgabe der Rojiblancos mit großem Applaus im Stadionrund verabschiedet wurde. Auf der Gegenseite durfte der Ex-Leipziger Alexander Sörloth ran.
Die größte RB-Chance nach dem Wechsel leitete der eingewechselte Yussuf Poulsen ein. In seinem 400. Pflichtspiel für die Leipziger legte der Däne im Strafraum für Xavi Simons auf, doch der Niederländer drosch den Ball unglücklich übers Tor (72.). Poulsen selbst verpasste mit einem Kopfball vier Minuten später nur knapp die RB-Führung. Auch Griezmann zwang Gulacsi (79.) per Kopf zur Glanzparade, es war jedoch abseits.
Die Leipziger konnten das Spiel gerade etwas beruhigen und selbst Chancen herausspielen, da erhöhten die Gastgeber angetrieben von ihrem an der Seitenlinie unermüdlich anfeuernden Coach Diego Simeone wieder die Schlagzahl. Griezmann (81.) traf aus spitzem Winkel nur das Außennetz. Besser machte es Giménez in der Schlussminute der regulären Spielzeit.
jb/dpa