Politik

“Caren Miosga”: Joschka Fischer sieht westliche Welt am Ende | ABC-Z

Der ehemalige Außenminister Joschka Fischer sieht den Westen
unter den USA und US-Präsident Donald Trump am Ende. In der Sendung Caren
Miosga
sagte er: “Die Wahl von Donald Trump lässt die These realistisch
erscheinen, dass es das war mit dem Westen.” Es handele sich um eine Vertrauensfrage,
und Trump hätte dieses gegenseitige Vertrauen erschüttert.

“Trump zerstört mutwillig die Welt, in die ich hineingeboren
bin”, sagte der frühere Grünenpolitiker. Der ewige Frieden nach dem Kalten Krieg unter Einschluss Russlands sei eine große Illusion gewesen. “Diese Welt
geht jetzt zu Ende.”

Fischer kritisierte den Umgang des US-Präsidenten mit dem
ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus. So könne man mit
Partnern nicht umgehen. “Das war inszeniert. Das ist ein offener
Verrat an dem Kampf der Ukraine für Demokratie, für ihre Selbstständigkeit, für
ihre Souveränität. Das ist ein Vertrauensbruch, wie man ihn sich schlimmer
nicht vorstellen kann.”

“Wir werden dann Objekt, nicht mehr Subjekt sein”

Es sei nun nötig, ein starkes Europa zu schaffen. “Europa
muss zur Kenntnis nehmen, dass wir allein sind und dass wir nur noch auf unsere
eigene Stärke vertrauen können.” Es sei der russische Präsident Wladimir Putin,
der Europa durch seine Bedrohung dazu zwinge, sich vorzubereiten und
abschreckungsfähig zu werden. Nur gemeinsam hätten die europäischen Staaten
eine Chance, sagte Fischer. Wenn wir Europäer das nicht schafften, dann würde
sich keiner sonst um uns kümmern. “Wir werden dann Objekt, nicht mehr Subjekt
sein.”

Trump sei nicht nur eine Gefahr für Europa, sondern vor
allem für die USA selbst. “Die Frage ist, was wird er zerstören”, sagte
Fischer. Eine Destabilisierung der Weltwirtschaft und des Welthandels werde alle
schwer treffen. “Aber am meisten nimmt mich mit, aus der Ferne zu verfolgen,
wie dieses großartige Land durch den eigenen Präsidenten im Grunde genommen
Richtung Abgrund geführt wird.”

Von dem wahrscheinlich künftigen Kanzler Friedrich Merz (CDU) wünschte
sich Fischer “eine gewisse Geschmeidigkeit” im Umgang mit Trump – nicht aber
Unterwürfigkeit. Dass Trump Präsident der wichtigsten und größten Macht auf der
Welt sei, müsse das Handeln bestimmen.  “Ich
beneide Friedrich Merz nicht für diese Reise. Ich wünsche ihm dennoch alles,
alles erdenklich Gute, jeden Erfolg im Interesse unseres Landes und Europas.”

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