Callcenter-Betrug: Frau wirft 20.000 Euro aus dem Fenster | ABC-Z
Maxvorstadt – Es passiert immer und immer wieder: Sogenannte Callcenter-Betrüger, die meist betagte Opfer um viel Geld bringen. Die Maschen ähneln sich dabei.
Diesmal haben Betrüger von einer über 80 Jahre alte Münchnerin gut 20.000 Euro erbeutet. Wie die Polizei mitteilt, riefen die beiden noch unbekannten Männer die Seniorin am vergangenen Sonntag immer wieder an und gaben sich dabei als Polizeibeamte aus.
Sie erzählten dabei eine abenteuerliche Geschichte, nach einem bekannten Muster: Es sei ein Zettel mit dem Namen der Seniorin darauf gefunden worden, sie müsse bei der Ermittlung eines Straftäters helfen. Ein betrügerischer Bankmitarbeiter hätte Falschgeld ausgegeben, es müsse nun überprüft werden, ob auch sie solches erhalten hätte. Durch die wiederholten Anrufe brachten die Männer die betagte Dame schließlich dazu, Bargeld im Wert von um die 20.000 Euro in einem Beutel verpackt aus dem Fenster ihrer Wohnung im fünften Stock zu werfen.
Am vergangenen Montag gegen 21 Uhr holten zwei Männer das Geld vor dem Wohnhaus der Frau ab. Als die Seniorin die 110 wählte, um wieder mit den angeblichen Polizisten verbunden zu werden, flog der Betrug schließlich auf.
Das Kommissariat 61 für Callcenter-Betrug ermittelt. Die Polizei bittet um Hinweise aus dem Bereich Josephsplatz, Görresstraße und Hiltenspergerstraße unter Telefon 089-29100 oder an jede andere Polizeidienststelle.
Die Polizei warnt vor gängigen Tricks der Betrüger
Die Polizei weist in dem Zusammenhang darauf hin, dass falsche Polizei- oder Kriminalbeamte fast immer den Trick verwenden, den Angerufenen über vermeintliche Einbrüche in der Nachbarschaft zu informieren. Sie behaupten, dass diese deshalb in der Wohnung mögliche Geld- bzw. Schmuckbestände kontrollieren müssten. “Vergewissern Sie sich bitte durch einen selbstständigen Anruf beim Polizeinotruf 110, ob es sich tatsächlich um einen Polizeibeamten handeln könnte”, so der Appell der Münchner Polizei. “Wenn Sie den Polizeinotruf 110 anrufen, vergewissern Sie sich bitte, dass ein vorheriger Anruf auch definitiv beendet wurde, indem der Hörer aufgelegt oder eine entsprechende Taste eines Mobiltelefons gedrückt wurde.”
Außerdem warnt die Polizei, keine unbekannten Personen in die Wohnung zu lassen, die sich nicht eindeutig legitimieren können. Das gelte auch für Betrugsmaschen ähnlicher Art: Wer einen Anruf von vermeintlichen Personen anderer Behörden erhält, solle sich über einen unabhängigen Anruf bei dieser Behörde vergewissern, ob der Anrufer tatsächlich in deren Auftrag angerufen hat.