BVB-Aktie steigt – Die Börse goutiert den Rauswurf von Nuri Sahin | ABC-Z
Borussia Dortmund ist der einzige börsennotierte Klub der Bundesliga. Die Aktie litt zuletzt unter den fortwährenden Misserfolgen zum Teil heftig. Ganz anders am frühen Mittwochmorgen. Das Aus von Trainer Nuri Sahin beflügelt den Kurs.
Mit der Entlassung von Nuri Sahin ist die Hoffnung auf Besserung verbunden – nicht nur bei seinem nunmehr ehemaligen Arbeitgeber Borussia Dortmund. Das wurde am frühen Mittwochmorgen deutlich. Als ruchbar wurde, dass das Experiment wohl gescheitert ist und der 36-jährige Trainer alsbald seinem Ende beim BVB entgegenblicken wird, stieg der zuletzt unter Druck geratene Aktienkurs, der vorbörslich nachgegeben hatte.
Als sich dann die Nachricht verfestigte, dass Sahin noch vor dem Rückflug aus Bolgona am Morgen das Aus mitgeteilt worden war, ging es noch mal steil bergauf mit dem Aktienkurs. Und das nach einer bitteren 1:2-Pleite in der Champions League beim FC Bologna.
Die Dortmunder drohen durch die Niederlage den sicheren Einzug in die finanziell überaus ertragreiche K.o.-Runde der Königsklasse zu verpassen. Dennoch wurde am Mittwochmorgen ein zwischenzeitliches Plus von 4,52 Prozent verzeichnet. Sahin weg, nun kann es ja nur noch besser werden, das war die Botschaft der Börsianer.
„Haben leider Glauben daran verloren“ sagt der BVB-Boss
So sah es im übrigen auch die BVB-Führung. „Nach vier Niederlagen in Serie, bedingt durch lediglich einen Sieg aus den vergangenen neun Spielen und als aktueller Tabellenzehnter der Bundesliga haben wir aber leider den Glauben daran verloren, in der gegenwärtigen Konstellation noch unsere sportlichen Ziele erreichen zu können“, sagt Geschäftsführer Lars Ricken. Er ist neben den Vereinsmitgliedern nicht zuletzt natürlich auch den Aktionären des Klubs verpflichtet.
Denn in der Bundesliga liegen die Westfalen aktuell deutlich fernab des Minimalziels der Champions-League-Qualifikation. Am 1. Juni hatte der BVB noch im Endspiel der Königsklasse gestanden. Nun hat der BVB bereits sieben Punkte Rückstand auf Rang vier.
Am Samstag in der Bundesliga gegen Werder Bremen (15.30 Uhr, im Sport-Ticker der WELT) wird U19-Trainer Mike Tullberg als Interimscoach die Mannschaft von Borussia Dortmund betreuen. Der 39-Jährige ist seit 2020 als U19-Trainer in Dortmund tätig, zuvor war er ein Jahr Coach der U23 des Klubs.
Sahins erfolgloses Wirken tat dem Aktienkurs des einzig börsennotierten Bundesligisten seit einiger Zeit schon nicht mehr gut. Einen Tag nach der Klatsche bei Aufsteiger Holstein Kiel (2:4) war die BVB-Aktie zwischenzeitlich um mehr als zehn Prozent gesunken und im Aktien-Index SDAX unter die 3-Euro-Marke gefallen. Ein historischer Absturz. Mit 2,91 Euro kosteten die Wertpapiere des Ruhrpott-Klubs so wenig wie seit Mitte 2013 nicht mehr.
pk