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Stefan Redelsteiner: Goschert, größenwahnsinnig, genial | ABC-Z

Es geht schon mal damit los, dass dieser Stefan Redelsteiner jetzt ein Buch mit seinen Erinnerungen vorlegt, mit gerade einmal 42 Jahren. In seinem eigenen Verlag. Ein Projekt, das in seiner vollendeten Kauzigkeit einfach typisch Redelsteiner ist. Man kann darüber den Kopf schütteln, nur reinschauen sollte man, weil alles, was der Mann anfasst, zumindest eine gute Geschichte verspricht. Und weil ohne ihn Wien wohl nicht zum gelobten Land des deutschsprachigen Popfeuilletons geworden wäre.

Vor zehn Jahren etwa machte sich die Wiener Band Wanda auf, erst Österreich und dann Deutschland mit ihrem Strizzi-Rock um den Finger zu wickeln. Journalisten pilgerten nach Österreich, um den grindigen Charme aus ihren Texten zu suchen. Sie fanden die Autorin Stefanie Sargnagel, die ihre Facebook-Statusmeldungen zur Kunstform erhob. Sie fanden Nino aus Wien, den vernuschelten Dialektliedermacher. Und später Voodoo Jürgens, der es 2018 sogar in einen Tatort schaffte. Stefan Redelsteiner war es, der sie alle aus der betulichen heimischen Szene in den Pop-Orbit geschossen hatte. Als “Manager”, wie er oft bezeichnet wurde, was nach Anzug und Knebelverträgen klingt. Redelsteiner trug lieber Oasis-T-Shirts und spielte für seine Leute den Klinkenputzer. Bei Radiosendern, Konzertveranstaltern, Plattenfirmen. Er brachte Steine ins Rollen. Die Spex, damals noch eine Instanz für Auskenner, kürte den Zampano Redelsteiner dafür zum “Pop-Paten von Wien”.

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