Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 05:40 “Schwache und erbärmliche Person” – US-Abgeordneter kritisiert Putin +++ | ABC-Z

Der republikanische Abgeordnete Joe Wilsen geht den russischen Präsidenten Wladimir Putin in einem Beitrag auf X stark an: “Der Kriegsverbrecher Putin erinnert uns mit der Bombardierung von Spielplätzen und christlichen Bäckereien und der Ausrufung eines vorgetäuschten Waffenstillstands zu Ostern an seine völlige Verderbtheit und Verachtung für menschliches Leben, während er eine Invasion fortsetzt, die er begonnen hat und die heute enden könnte.” Wilson glaubt, die Geschichte werde sich an Putin als eine “schwache und erbärmliche Person erinnern. Ich bin dankbar, dass ich an der Seite der Ukraine stehe”.
+++ 04:21 ISW: Russland wird Ukraine beschuldigen +++
Das Institut für Kriegsstudien (ISW) rechnet damit, dass Russland die Ukraine beschuldigen wird, einen Waffenstillstand verletzt zu haben. Damit wolle Moskau Kiew diskreditieren. “Russland könnte unbegründete Behauptungen über ukrainische Waffenstillstandsverletzungen ausnutzen, um die Unterstützung für den vorgeschlagenen Friedensrahmen zu untergraben, den die Vereinigten Staaten am 17. April in Paris vorgestellt haben”, heißt es in einer aktuellen Analyse. Das ISW hält es zudem für möglich, dass Russland sich bei den USA “beliebt” machen will und sich als “angenehmer Verhandlungspartner” darstellen möchte.
+++ 03:08 Zu 90 Prozent hinter US-Friedensplan? Ukrainisches Verteidigungsministerium dementiert Bericht +++
Das ukrainische Verteidigungsministerium dementiert einen Bericht der “New York Post”, wonach der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow gesagt haben soll, Kiew stehe zu 90 Prozent hinter einem von US-Außenminister Marco Rubio in Frankreich vorgestellten Plan für einen Waffenstillstand. Gegenüber Sky News erklärt das Verteidigungsministerium, es treffe “keine politischen Entscheidungen” und könne daher keine “prozentualen Einschätzungen” abgeben.
+++ 01:26 Selenskyj: Weiter Kämpfe auf russischem Boden +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj spricht trotz der von Moskau angekündigten Feuerpause zum Osterfest von anhaltenden Kämpfen auf russischem Boden und von Artilleriebeschuss entlang der Front in der Ukraine. Gleichzeitig räumt Selenskyj ein: “In manchen Gebieten hat sich die Lage beruhigt.” Die von Kremlchef Wladimir Putin überraschend angekündigte 30-stündige Feuerpause bezieht sich auf die Front in der Ukraine. Selenskyj erklärt auf der Plattform X, in den russischen Grenzregionen Kursk und Belgorod – wo die Ukraine Vorstöße auf russischen Boden gemacht hat – werde weiter gekämpft. Dort gebe es auch weiter russische Angriffe. Er werde in der Nacht neue Informationen von der Front bekommen, schreibt Selenskyj.
+++ 00:13 EU misstraut russischer Waffenruhe +++
Die EU-Kommission reagiert zurückhaltend auf den russischen Vorstoß für eine 30-stündige Feuerpause. “Russland hat sich als Aggressor erwiesen. Wir müssen daher zunächst ein tatsächliches Ende der Aggression und klare Taten für eine dauerhafte Waffenruhe sehen”, sagt die Sprecherin für auswärtige Angelegenheiten, Anitta Hipper. “Russland könnte diesen Krieg jederzeit beenden, wenn es wirklich wollte. Wir unterstützen die Ukraine weiterhin für einen langen, gerechten und umfassenden Frieden.”
+++ 22:56 Großbritannien fordert Verpflichtung zu vollständiger Waffenruhe +++
Großbritannien fordert Russland auf, sich zu einem vollständigen Waffenstillstand in der Ukraine zu bekennen. Es gehe um “nicht nur eine eintägige Pause”, teilt das britische Außenministerium mit.
+++ 21:59 Kiew: Russen schießen trotz Feuerpause auf ukrainische Stellungen – erneut Raketenalarm +++
Russische Streitkräfte schießen nach ukrainischen Angaben auch nach Inkrafttreten der von Wladimir Putin verkündeten Feuerpause auf ukrainische Stellungen. “Die Russen versuchen so zu tun, als seien sie ‘Friedensstifter’, doch sie haben bereits am 11. März eine bedingungslose Waffenruhe abgelehnt”, schreibt der Leiter des Zentrums zur Bekämpfung von Desinformation, Andrij Kowalenko, auf Telegram. “Sie sprechen von einer ‘Waffenruhe’, schießen aber ohne Unterbrechung weiter.” Ziel sei es ihm zufolge, der Ukraine die Schuld für ein Scheitern der Friedensbemühungen zu geben. So kommt es am Abend erneut zu Luftalarm in Kiew und umliegenden Orten, wie die Luftwaffe mitteilt. “Wir bitten alle, sich dringend in Zivilschutzbunker zu begeben!”, schreibt die Stadtverwaltung auf Telegram. Bereits am frühen Abend kam es nahezu gleichzeitig mit der Ankündigung der russischen Waffenruhe zu Drohnen- und Raketenangriffen auf die ukrainische Hauptstadt.
+++ 21:35 Kostenko: “Sieht definitiv nicht nach Ende des Kriegs aus” +++
Der Sekretär des ukrainischen Komitees für nationale Sicherheit, Verteidigung und Geheimdienste, Roman Kostenko, erwartet kein baldiges Kriegsaus, stellt aber ein Ende des Kriegsrechts in Aussicht, wenn es für die Verhandlungen mit den USA nützt. “Es sieht definitiv nicht nach dem Ende des Kriegs aus”, sagt er in einem Interview mit dem Radiosender New Voice. “Es ist klar, dass wir sehen, dass Russland die Verhandlungen mit den USA irgendwie benutzt. Es wird keinen generellen Waffenstillstand geben. Ich schließe aber nicht aus, dass es eine Art Waffenstillstand geben könnte, damit Putin Trump gegenüber nicht sein Gesicht verliert.” Weiter erklärt Kostenko, dass das Kriegsrecht “jederzeit aufgehoben werden kann, auch durch eine Entscheidung des Präsidenten und die Zustimmung des ukrainischen Parlaments”, sollte es für Verhandlungen dienlich sein. “Die Werchowna Rada (das Parlament, Anm. d. Red.) kann es wieder aufheben, selbst wenn es Umstände gibt, die die Beibehaltung erfordern.”
+++ 21:10 Ukrainische Armee zerstört russischen Panzerzug mit Drohnenschlag +++
In der Region Pokrowsk attackieren Drohnenpiloten einen russischen Panzerzug. “Ein schnelles Manöver der ukrainischen Kampfdrohnen, ein präziser Schuss – und das schwere Eisen des Feindes wird hilflos auf den eigenen Gleisen”, schreibt die operativ-strategische Truppengruppe Chortyzja auf Telegram an ein Video der 152. separaten mechanisierten Brigade. “Wir haben bisher noch keine Lokomotive abgeschossen. Aber es gibt für alles ein erstes Mal”, erklärt die Brigade selbst zu den Aufnahmen. Die Panzer konnten nach der Attacke nicht an die Front gebracht werden.
+++ 20:40 Selenskyj reagiert auf Putins Waffenruhe-Angebot +++
Nach seiner ersten, kryptischen Aussage (siehe Eintrag von 16:45 Uhr) in Bezug auf Wladimir Putins Vorstoß einer 30-stündigen Waffenruhe äußert sich Wolodymyr Selenskyj erneut. “Sollte Russland plötzlich bereit sein, sich auf ein Format des bedingungslosen Schweigens der Waffen einzulassen, wird die Ukraine entsprechend handeln und Russlands Handeln widerspiegeln”, schreibt Selenskyj auf X und Telegram. “Schweigen als Antwort auf Schweigen, Abwehrschläge als Antwort auf Angriffe.” Der ukrainische Präsident macht dem Kremlchef ein Angebot: “Sollte ein vollständiger Waffenstillstand tatsächlich zustande kommen, schlägt die Ukraine vor, ihn über den Ostersonntag (20. April) hinaus zu verlängern. Das wird Russlands wahre Absichten offenbaren – denn 30 Stunden reichen für Schlagzeilen, aber nicht für echte vertrauensbildende Maßnahmen. Dreißig Tage könnten dem Frieden eine Chance geben.”
+++ 20:15 US-Republikaner an Ukraine-Front: “Diese Granate ist für Putin” +++
Der US-Kongressabgeordnete Brian Fitzpatrick ist in dieser Woche in der Ukraine. Der Republikaner besucht Soldaten an der Front, nachdem er in Kiew auf Wolodymyr Selenskyj traf. “Das sind großartige Soldaten. Die Männer und Frauen des ukrainischen Militärs haben, genau wie die Männer und Frauen des US-Militärs, einen unglaublichen Kampfgeist”, erklärt Fitzpatrick in einer Ansprache auf Facebook. “Sie kämpfen für ihre Demokratie, sie kämpfen für die Freiheit – wir alle in Amerika müssen hinter ihnen stehen.” In einem weiteren Video zeigt sich der Abgeordnete, wie er eine Granate beschriftet. “An: Putin” steht schließlich darauf. “Es war mir eine große Ehre, heute im Namen unserer PA-1-Community eine sehr ‘persönliche’ Botschaft von der Kriegsfront nahe der russischen Grenze an Wladimir Putin zu überbringen”, so Fitzpatrick dazu.
+++ 19:45 Hundert russische Soldaten wollen aus Krieg fliehen, nur drei schaffen es +++
Rund 100 russische Soldaten haben wohl versucht, von einem Militärgelände in der Stadt Krasnodar zu desertieren, berichten russische Medien, wie etwa “Ostorozhno Novosti“. Nur sieben Menschen sei die Flucht aus der Anlage gelungen. Nach einem kurzen Intermezzo wurden allerdings vier von ihnen festgenommen. Letztlich befinden sich lediglich drei Soldaten weiter auf der Flucht vor dem Krieg. Offizielle Angaben zu dem Vorfall gibt es kaum: Russische Medien wurden dem Bericht nach angewiesen zu sagen, “100 Menschen entkamen aus der Haftanstalt”, obwohl es sich bei dem Objekt im Südwesten Russlands um einen Militärstützpunkt handeln soll.
+++ 19:20 Moskau: Haben Kursk fast vollständig zurückerobert +++
Die russische Armee hat nach Angaben des Generalstabschefs Waleri Gerassimow die ukrainischen Streitkräfte fast vollständig aus der russischen Region Kursk vertrieben. “Der Großteil des Gebiets, in das eingedrungen wurde, ist nun gesäubert”, meldet Gerassimow bei einem im Fernsehen übertragenen Treffen mit Präsident Wladimir Putin. “Es handelt sich um 1260 Quadratkilometer, 99,5 Prozent.” Russland versucht seit August, ukrainische Truppen aus Kursk zu vertreiben. Diese hatten einen überraschenden Vorstoß unternommen. Wolodymyr Selenskyj hoffte, dadurch ein Druckmittel für Friedensgespräche zu gewinnen.
+++ 18:55 Kreml-Armee soll Wohnhaus während Waffenruhe attackiert haben +++
Russland verstößt laut Darya Zarivna, der Beraterin des Leiters des ukrainischen Präsidentenbüros, gegen seine eigene Waffenruhe. Ihren Angaben zufolge sollen Soldaten der Kreml-Armee ein Wohnhaus in Cherson angegriffen haben. Sie teilt diese Information zusammen mit einem Foto des in Flammen stehenden Hauses eine knappe Stunde nach Beginn der Feuerpause auf Telegram. “Putins Waffenstillstand”, schreibt Zarivna abschließend. Auf X gibt es mehrere Berichte mit unterschiedlichen Angaben, wonach die Attacke nach dem Beginn der angekündigten Waffenruhe stattgefunden hat oder aber fünf Minuten davor.
+++ 18:40 Experten sehen “offensichtliche” Inszenierung in Putins Oster-Waffenruhe +++
Die vom russischen Präsidenten Wladimir Putin einseitig ausgerufene Waffenruhe über Ostern wird von deutschen Militär- und Sicherheitsexperten als Schauspiel eingeordnet. “Es geht darum, den USA zu zeigen, dass man doch guten Willens ist und die Schuld den Ukrainern in die Schuhe zu schieben. Es ist so offensichtlich”, schreibt Carlo Masala auf Bluesky. “Aber es wird funktionieren.” Auch der Sicherheitsexperte Nico Lange ordnet den Vorstoß des Kreml-Chefs in eine ähnliche Richtung ein. “Wir kennen Putins Drehbuch: Große Oster-Waffenruhe ankündigen, dann die Ukraine beschuldigen, sie hätte provoziert oder die Waffenruhe gebrochen. Putins Ankündigung einer ‘Oster-Waffenruhe’ und gleichzeitiger Luftalarm in der Ukraine sagen alles über Putin, was man wissen muss.”
+++ 18:18 Ukraine skeptisch: “Wir wissen, dass man Putin nicht trauen kann” +++
Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha erklärt, man könne dem russischen Präsidenten Wladimir Putin bei seiner Ankündigung einer Oster-Waffenruhe nicht vertrauen. “Die Haltung der Ukraine bleibt klar und konsequent: Bereits am 11. März haben wir in Dschidda dem US-Vorschlag einer vollständigen Übergangswaffenruhe für 30 Tage bedingungslos zugestimmt”, schreibt er auf X. “Putin hat nun Erklärungen über seine angebliche Bereitschaft zu einer Waffenruhe abgegeben. 30 Stunden statt 30 Tage”, fügt er hinzu. “Leider haben seine Aussagen schon lange nicht mehr mit seinen Taten korrespondiert. Wir wissen, dass man seinen Worten nicht trauen kann, und wir werden auf Taten achten, nicht auf Worte.” Sybiha bekräftigt, dass das ukrainische Angebot für eine Waffenruhe nach wie vor stehe.
+++ 17:55 Selenskyj: Truppen sind bei Belgorod weiter vorgerückt +++
Wolodymyr Selenskyj berichtet in sozialen Medien, dass ihn Oberbefehlshaber Alexander Syrskyj über Erfolge unter anderem in der Region Belgorod informiert hat. “Unsere Truppen haben ihre Aktivitäten in der Region Kursk heute fortgesetzt und ihre Positionen verteidigt”, schreibt Selenskyj. “Im Gebiet Belgorod sind unsere Truppen vorgerückt und haben ihre Kontrollzone erweitert.”
+++ 17:25 Abba-Björn über Russland: “Gefühl der Bedrohung ist sehr real” +++
Abba-Star Björn Ulvaeus erinnert sich angesichts der politischen Lage an das Gefühl während des Kalten Krieges. “Russland liegt sehr nah – an der Ostsee praktisch gegenüber”, antwortet der 79 Jahre alte Schwede in einem “Spiegel”-Interview auf die Frage, ob er sich von Russland bedroht fühle. Die damalige Sowjetunion habe in seiner Jugendzeit “unbesiegbar” gewirkt. “Das Gefühl der Bedrohung war sehr real. Und nun ist es wieder so”, sagt Ulvaeus. Er habe als junger Mann oft gedacht: “Was mache ich, wenn wir besetzt werden? Was würde ich tun, würde ich in den Widerstand gehen, hätte ich den Mut?” Ulvaeus sagt, “zum Glück” habe er sich nie entscheiden müssen. “Unter dem kommunistischen Joch zu leben, hätte ich mir niemals vorstellen können.”
+++ 17:00 Kreml und Kiew tauschen hunderte gefangene Soldaten aus +++
Russland und die Ukraine übergeben jeweils 246 gefangengenommene Soldaten, teilen das russische Verteidigungsministerium und Wolodymyr Selenskyj mit. Dies sei “Ergebnis des Verhandlungsprozesses”, an dem sich die Vereinigten Arabischen Emirate beteiligen, so der Kreml. Die Übergabe wurde bereits im Tagesverlauf vollzogen, heißt es. “Als Zeichen des guten Willens wurden außerdem 31 verwundete ukrainische Kriegsgefangene im Austausch für 15 verwundete russische Soldaten übergeben, die dringend medizinische Versorgung benötigten”, meldet das russische Ministerium. Alle russischen Streitkräfte werden in Belarus “psychologisch und medizinisch” behandelt. Erst danach sollen sie nach Moskau zurückkehren.
+++ 16:45 Selenskyj: Luftangriffe “zeigen Putins wahre Einstellung zu Ostern und dem Leben der Menschen” +++
Wolodymyr Selenskyj reagiert skeptisch auf die Waffenruhe des Kremls. “Was Putins nächsten Versuch angeht, mit Menschenleben zu spielen, so breitet sich derzeit auf dem Territorium der Ukraine ein Luftalarm aus”, schreibt er auf X und Telegram. “Um 17.15 Uhr wurden russische Angriffsdrohnen in unserem Himmel entdeckt.” Die Armee habe bereits mit der “Verteidigungsarbeit” begonnen. “Shahed-Drohnen zeigen Putins wahre Einstellung zu Ostern und dem Leben der Menschen.” Ob sich die Ukraine an der Waffenruhe beteiligt, lässt der Präsident des Landes bisher offen.
+++ 16:30 Nach Waffenruhe-Ankündigung: Raketenalarm in Kiew +++
Die ukrainische Armee ruft in der Hauptstadt Kiew Luftalarm aus. Die Warnung wird nicht nur vor Ort, sondern auch auf Telegram verbreitet. Offenbar wurden mehrere Raketen im Anflug festgestellt. Kurz zuvor gab Kremlchef Wladimir Putin bekannt, dass ab 17.00 Uhr eine Waffenruhe gelten soll.
+++ 16:00 Putin kündigt vorübergehende Waffenruhe in Ukraine-Krieg an +++
Wladimir Putin kündigt wegen der Ostertage eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg an. “Aus humanitären Gründen erklärt die russische Seite heute von 18.00 Uhr (Moskauer Zeit; entspricht 17.00 Uhr MESZ) bis 0.00 Uhr (Sonntagabend 23.00 Uhr MESZ) in der Nacht von Sonntag auf Montag einen Osterfrieden”, sagt Putin im Staatsfernsehen bei einem Treffen mit Generalstabschef Waleri Gerassimow. “Ich ordne an, dass alle militärischen Aktionen für diesen Zeitraum eingestellt werden.” Der Kremlchef betont, dass seine Truppen auf mögliche Verletzungen der Waffenruhe durch Kiew “vorbereitet sein müssen”: “Sie müssen bereit sein, alle Provokationen und aggressiven Aktionen des Feindes abzuwehren”, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Tass.
+++ 15:50 Russen wollen weiteres Dorf eingenommen haben +++
Die russischen Truppen haben dem Verteidigungsministerium in Moskau zufolge ein weiteres Dorf im Osten der Ukraine unter ihre Kontrolle gebracht. Schewtschenko in der Region Donezk sei eingenommen worden, teilt das Ministerium mit. Unabhängig überprüfen lassen sich solche Berichte über das Kampfgeschehen nicht. Russland berichtet seit geraumer Zeit häufig von der Einnahme von Dörfern insbesondere im Osten der Ukraine.
+++ 15:19 Abba-Star Ulvaeus: “Jeder sollte sich der Gefahr bewusst sein” +++
Abba-Musiker Björn Ulvaeus blickt mit Sorge auf die politischen Entwicklungen. “Jeder vernünftige Mensch sollte sich der Gefahr bewusst sein, in der wir uns gerade befinden”, sagt er zum “Spiegel”. “Wir haben unsere Freiheiten zu lange für selbstverständlich genommen. Es zeichnet sich momentan eine Welt ab, in der diese Freiheiten infrage stehen. In der auch in Europa wieder Autokratien möglich werden.” Ulvaeus verweist auf den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, den Krieg in Nahost sowie die Spannungen um Taiwan und China. Mit dem Regierungswechsel in Deutschland verbindet der Musiker große Hoffnungen. Deutschland sei “die wichtigste Wirtschaftsmacht in Europa”. “Sie müssen jetzt die treibende Kraft sein.” Darauf würden viele Europäer hoffen. Entsprechend sagte Ulvaeus über den designierten Bundeskanzler der CDU: “Friedrich Merz ist im Augenblick die Hoffnung Europas.”
+++ 14:46 Politologe Jäger: Plan des Kremls geht auf +++
Die Gespräche über den Krieg in der Ukraine scheinen zu einem Ende zu kommen. Allerdings mit dem Ergebnis, dass sich Trump mit den USA zurückzieht. Damit gehe der Plan des Kremls auf, analysiert Politologe Thomas Jäger: “Russland hat nie die Absicht gehabt, ein Verhandlungsergebnis zu bekommen”.
+++ 14:14 Kreml wirft Kiew mehrere Angriffe auf Energieanlagen vor +++
Das russische Verteidigungsministerium wirft der Ukraine vor, in den vergangenen 24 Stunden zehnmal russische Energieanlagen angegriffen zu haben. Die USA haben im März ein 30-tägiges Moratorium zwischen der Ukraine und Russland vermittelt, durch das Angriffe auf die Energieinfrastruktur des jeweils anderen Landes ausgesetzt werden sollen. Beide Seiten warfen sich aber wiederholt gegenseitig vor, das Moratorium zu verletzen. Auf die Frage, ob das Moratorium vorüber sei, erklärte der Sprecher des russischen Präsidialamtes, Dmitri Peskow, es sei bereits ein Monat vergangen, man habe jedoch keine Anweisung von Präsident Wladimir Putin erhalten, Russlands Haltung zu ändern.
+++ 13:36 Bericht: Ukraine ist zu 90 Prozent bereit, dem US-Friedensplan zuzustimmen +++
Der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerov hat einem Medienbericht zufolge amerikanischen Beamten mitgeteilt, Kiew stimme zu 90 Prozent dem Friedensplan von Präsident Trump zu. “In der kommenden Woche in London wollen wir eine Entscheidung über einen vollständigen und umfassenden Waffenstillstand treffen. Dann wollen wir Gespräche mit den Russen führen und sagen: ‘OK, das ist euer bestes und endgültiges Angebot’, um herauszufinden, wo beide Seiten stehen”, sagte ein hochrangiger Regierungsbeamter der “New York Post”. Der Beamte habe demnach hinzugefügt: Sollte es keine Einigung geben, sei Trump bereit, den Verhandlungstisch zu verlassen und die Verantwortung für den Konflikt in die Hände der europäischen Verbündeten Amerikas zu legen.
+++ 13:04 Bilder von der Front: Ukrainische Soldaten beschießen russische Stellungen +++
Diese Bilder zeigen ukrainische Truppen, die selbstfahrende Artillerie auf russische Stellungen in der Region Donezk vorbereiten und abfeuern. Die stark industrialisierte Ostregion ist seit Beginn der Invasion Russlands Schauplatz anhaltender Kampfhandlungen – mit täglichen Angriffen der Moskauer Streitkräfte in der gesamten Region.
+++ 12:28 Putin trifft Sultan von Oman in Moskau +++
Wladimir Putin wird am kommenden Dienstag in Moskau Gespräche mit dem Sultan von Oman führen, wie der Kreml mitteilte. Die beiden werden über die Handels- und Wirtschaftsbeziehungen zwischen ihren Ländern sowie über “aktuelle Themen auf der internationalen und regionalen Agenda” sprechen, hieß es weiter. Der Oman weigert sich bis heute, im Ukraine-Krieg Partei zu ergreifen – und bezeichnet Russland auch nicht als Aggressor.
+++ 11:52 Kriewald: Trumps Krim-Plan löst “Wut und Entsetzen” aus +++
US-Präsident Donald Trump droht, sich aus den Friedensverhandlungen zur Beendigung des Krieges in der Ukraine zurückzuziehen. Nun sorgen neue Gerüchte für Unmut bei den Menschen in der Ukraine, berichtet ntv-Reporterin Nadja Kriewald aus Kiew.
+++ 11:21 Moskau: Dorf in russischer Oblast Kursk zurückerobert +++
Die russischen Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau das Dorf Oleschnja in der russischen Oblast Kursk zurückerobert. Das meldet die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA. Ukrainische Soldaten waren im August überraschend in Kursk eingedrungen und hatten russisches Gebiet unter ihre Kontrolle gebracht. Seit geraumer Zeit drängen russische Truppen sie zurück. Das westrussische Kursk grenzt an die Ukraine.
+++ 10:33 Kiew: Russland feuert 8 Raketen und 87 Drohnen auf die Ukraine +++
Russland hat in der Nacht acht Raketen und 87 Drohnen auf die Ukraine abgefeuert, teilt die Luftwaffe in Kiew mit. Luftabwehrkräfte hätten 33 Drohnen abgeschossen, weitere 36 seien umgeleitet worden, heißt es weiter, ohne Details zu den Raketen zu nennen. Betroffen von den Angriffen waren demnach die Regionen Odessa, Charkiw, Sumy, Donezk und Saporischschja.
+++ 09:47 Zynischer Russen-Kommentar droht Ukraine mit “Lösung” +++
US-Präsident Trump scheint langsam der Geduldsfaden zu reißen bei den Verhandlungen um einen Waffenstillstand zwischen Russland und der Ukraine. Ein zynischer Kommentar des russischen Ex-Präsidenten Medwedew lässt für die ukrainische Zukunft nichts Gutes erahnen.
+++ 08:56 Stromausfall in Sumy nach russischen Angriffen +++
Nach russischen Angriffen in der Nähe von Konotop und umliegenden Ortschaften werden in der ukrainischen Region Sumy Stromausfälle gemeldet. Das berichtet das Nachrichtenportal “Kyiv Independent”. Zwar erklärte der Bürgermeister von Konotop, Artem Semenikhin, dass es keine Opfer oder Verletzten gebe. Jedoch sei in mehreren Ortschaften der Strom ausgefallen, darunter in Krolevets und Schostka. Anwohner berichteten außerdem, dass die Wasserversorgung unterbrochen worden sei. Lokale Energiebehörden bestätigten auf Telegram, dass die Stromausfälle auf russische Angriffe auf die Energieinfrastruktur zurückzuführen seien.
+++ 07:45 Ex-Botschafter Melnyk: Merz soll 150 Taurus zügig liefern +++
Der ehemalige Botschafter der Ukraine in Deutschland, Andrij Melnyk, fordert vom designierten Bundeskanzler Merz eine schnelle Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern. So solle Merz am 6. Mai, also dem Tag seiner Wahl zum Bundeskanzler, im Bundestag die sofortige Lieferung von 150 Taurus verkünden und diese zügig durchsetzen. Das schreibt Melnyk in einem offenen Brief an Merz, den die “Welt am Sonntag” veröffentlichte. Darin schreibt er, dass man für die Lieferung von Taurus keine Abstimmung mit den Partnern brauche, keine Ultimaten an den russischen Präsidenten Wladimir Putin. “Man sollte diese Inferno-Waffen einfach liefern, ohne Wenn und Aber, um den schleichenden Vormarsch der Russen zu stoppen und die heutige Kriegsdynamik im Kern zu verändern.”
+++ 06:58 Russland verurteilt 19-jährige Aktivistin, weil sie ukrainischen Dichter zitierte +++
Ein Gericht in St. Petersburg hat die 19-jährige Darya Kozyreva zu zwei Jahren und acht Monaten Haft in einer Strafkolonie verurteilt, weil sie angeblich die russische Armee “diskreditiert” habe. Das teilt die Menschenrechtsorganisation OVD-Info mit. Kozyreva wurde demnach am 24. Februar 2024 festgenommen, nachdem sie einen Vers des ukrainischen Lyrikers Taras Schewtschenkos an dessen Statue in St. Petersburg angebracht hatte. Der Auszug aus “Mein Testament” lautete: “Begrabt mich, dann erhebt euch / Und zerbrecht eure schweren Ketten / Und bewässert mit dem Blut der Tyrannen / Die Freiheit, die ihr gewonnen habt.”
+++ 06:21 Söder: Entscheidung über Taurus-Lieferung liegt bei Merz +++
CSU-Chef Markus Söder stellt sich im Streit über eine mögliche Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine hinter CDU-Chef Friedrich Merz. “Das wird der neue Kanzler entscheiden”, sagt der bayerische Ministerpräsident der “Augsburger Allgemeinen”. Zugleich verweist Söder aber auf begrenzte Ressourcen der deutschen Luftwaffe. “Zunächst einmal brauchen wir aber so viel Taurus wie möglich für uns selbst”, so Söder. Und weiter: “Es ist die beste Waffe, die wir haben. Man merkt, dass auch die Russen davor Respekt haben.”
+++ 05:44 Russische Drohnen greifen Charkiw und Saporischschja an +++
Die russischen Streitkräfte haben in der Nacht erneut die ostukrainische Großstadt Charkiw mit Kampfdrohnen angegriffen. Die Attacken galten den Wohngebieten der Stadt, teilte Bürgermeister Ihor Terechow auf der Plattform Telegram mit. Nähere Angaben lagen zunächst nicht vor. Erst am Vortag war bei einem russischen Raketenangriff auf Charkiw ein Mann getötet worden. Mindestens 50 Menschen wurden dabei nach offiziellen Angaben verletzt. Ein weiterer russischer Drohnenangriff in der Nacht galt der Großstadt Saporischschja. Das teilte der regionale Militärverwalter Iwan Fjodorow auf Telegram mit. “Es ist ein Feuer ausgebrochen, die Rettungsdienste sind im Einsatz”, schrieb er, ohne weitere Details zu nennen.
+++ 05:05 Ukraine-Gespräche sollen nächste Woche in London fortgesetzt werden +++
Laut US-Regierungsvertretern sollen die Gespräche zwischen den USA, der Ukraine und europäischen Staaten in der nächsten Woche in London fortgesetzt werden. Damit gebe man der Ukraine Zeit, einem von Washington vorgelegten Zeitplan vollständig zuzustimmen. Kiew sei zu einem umfassenden Waffenstillstand zu Wasser, zu Lande und in der Luft für mindestens 30 Tage oder länger bereit. Zuvor hatten Regierungsvertreter ihre Enttäuschung über Äußerungen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ausgedrückt. Selenskyj hatte gesagt, der US-Sondergesandte Steve Witkoff verbreite russische Narrative. Dies sei nicht hilfreich für den Friedensprozess.
+++ 03:44 Strack-Zimmermann macht Druck auf Merz in Sachen Taurus-Lieferung +++
In der Debatte über eine Lieferung des deutschen Marschflugkörpers Taurus an die Ukraine hat die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Europaparlament, Marie-Agnes Strack-Zimmermann von der FDP, den wohl künftigen Kanzler Friedrich Merz von der CDU zum Handeln aufgefordert. “Wladimir Putin will keinen Frieden. Im Gegenteil, die russischen Angriffe auf die Ukraine haben seit Beginn der Gespräche zwischen Putin und US-Präsident Donald Trump massiv zugenommen”, sagte Strack-Zimmermann der “Rheinischen Post”. “Friedrich Merz sollte keine Ankündigungen im Fernsehen machen, sondern, sobald er Kanzler ist, handeln”, forderte sie. Der Taurus sei dazu da, um feindliche Angriffe auf Abstand zu halten und somit das angegriffenen Land zu schützen.
+++ 00:52 Bericht: Washington könnte Krim als russisch anerkennen +++
Inmitten der Diskussion um ein mögliches Ende der US-Vermittlung im Ukraine-Krieg vor allem wegen der hinhaltenden Politik des Kreml ist einem Bericht zufolge von amerikanischer Seite ein neuer Versuchsballon gestartet worden. Die USA könnten bereit sein, die Krim als russisches Staatsgebiet anzuerkennen, berichtete die Agentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Kreise. Russland hatte die ukrainische Schwarzmeer-Halbinsel 2014 besetzt und danach infolge eines von Moskau gesteuerten Referendums völkerrechtswidrig annektiert.
Nach Einschätzung von Bloomberg könnte ein derartiges Zugeständnis ein Signal von US-Präsident Donald Trump sein, der unter allen Umständen eine Waffenruhe zwischen Russland und der Ukraine herbeiführen will. Bisher hat sich vor allem Russland diesen Bestrebungen verschlossen, während sich die Ukraine zu Friedensgesprächen bereit gezeigt hat. Die Gesprächspartner von Bloomberg wiesen allerdings darauf hin, dass in den Gedankenspielen um die Krim noch keine endgültige Entscheidung getroffen worden sei.
+++ 23:44 Bericht: Staatliches Unternehmen importiert aus Russland eine Milliarde Kubikmeter Gas zu viel +++
Das staatliche Gasunternehmen Sefe importiert einem Medienbericht zufolge deutlich mehr russisches Erdgas nach Europa als vertraglich nötig. Wie der “Spiegel” unter Berufung auf Angaben von Sefe schreibt, speiste das Nachfolgeunternehmen der Deutschland-Tochter des russischen Gazprom-Konzerns im Jahr 2024 rund fünf Milliarden Kubikmeter Flüssigerdgas ins europäische Gasnetz – und somit mehr als eine Milliarde zusätzlich zu den vertraglich vereinbarten 3,7 Milliarden Kubikmetern. Wie der “Spiegel” weiter schreibt, erklärte Sefe dazu auf Nachfrage, mit der größeren Liefermenge im Jahr 2024 seien niedrigere Mengen aus dem Jahr 2023 ausgeglichen worden. Von den Sefe-Gaskäufen zusätzlich zum vertraglichen Soll profitiert dem “Spiegel” zufolge der russische Staat. Demnach machten diese Einfuhren alleine im Jahr 2024 weitere umgerechnet rund 300 Millionen Euro Einnahmen für Moskau aus.
+++ 22:00 Medwedew droht Kiew schnelles Ende bei US-Rückzug an +++
Russland sieht in einem möglichen Rückzug der USA aus dem Verhandlungsprozess die Chance auf einen schnellen und vollständigen Sieg in der Ukraine. Es sei weise, dass US-Vertreter bei ausbleibenden Fortschritten in der Ukraine-Frage ihre Hände in Unschuld waschen wollen, schrieb der russische Ex-Präsident Dmitri Medwedew auf der Plattform X. “Die EU sollte das Gleiche tun. Dann wird es Russland schneller lösen”, kündigt der Vizechef des russischen nationalen Sicherheitsrates auf Englisch an.
+++ 21:20 Ukraine verhängt Sanktionen gegen drei chinesische Firmen +++
Die Ukraine verhängt Sanktionen gegen drei chinesische Unternehmen. Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärt, die Unternehmen seien an der Herstellung russischer Iskander-Raketen beteiligt. Russland setzt das nuklearfähige Kurzstrecken-Raketensystem häufig ein. Das chinesische Außenministerium weist Selenskyjs Anschuldigungen als unbegründet zurück.
+++ 20:35 Bericht: Ukraine und Russland bereiten großen Gefangenenaustausch vor +++
Russland und die Ukraine wollen laut Sky News vor Ostern einen Gefangenenaustausch durchführen. Dieser soll morgen stattfinden, heißt es unter Berufung auf eine Quelle. Der geplante Gefangenenaustausch sei von den Vereinigten Arabischen Emiraten vermittelt worden, heißt es weiter. Demnach werden 246 Gefangene von jeder Seite ausgetauscht.
+++ 19:52 Trump fordert von Moskau und Kiew “schnell” eine Einigung +++
Nach dem kryptischen Ultimatum seines Außenministers Marco Rubio zur Beendigung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine bleibt US-Präsident Donald Trump ebenfalls vage. Er wolle “sehr bald” eine Einigung sehen, sagt Trump auf Nachfrage im Weißen Haus. Wie viele Tage damit gemein seien, konkretisiert er jedoch nicht. “Keine bestimmte Anzahl von Tagen – aber schnell”, sagt der Republikaner. Trump macht zugleich deutlich, dass er bei mangelnder Kompromissbereitschaft beider Seiten kein Interesse an einer Fortsetzung der US-Vermittlungsbemühungen habe. “Wenn nun aus irgendeinem Grund eine der beiden Parteien es sehr schwierig macht, werden wir einfach sagen: Ihr seid dumm. Ihr seid Dummköpfe, ihr seid schreckliche Menschen, und wir werden es einfach lassen”, sagt er. “Aber hoffentlich werden wir das nicht tun müssen.”
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