Bürgerkrieg in Syrien: Kurden erklären Gespräche zu Waffenruhe in Nordsyrien für gescheitert | ABC-Z
Nach anhaltenden Gefechten mit der von der Türkei unterstützten Syrischen Nationalarmee (SNA) haben kurdische Truppen Verhandlungen mit dem Ziel einer Waffenruhe vorerst für gescheitert erklärt. Die Kurden der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) machten die Regierung in Ankara dafür verantwortlich und sagten, die Türkei habe die Verhandlungen über eine Feuerpause im Norden nicht ernst genommen.
Die Kurden werden von den Vereinigten Staaten unterstützt. 2019 bekämpften sie erfolgreich die Dschihadistenmiliz “Islamischer Staat” in Syrien. Seit dem Sturz von Ex-Machthaber Baschar al-Assad stehen sie stark unter Druck: Die SNA war zuletzt in kurdisches Gebiet vorgerückt und übernahm nach schweren Gefechten die Kontrolle über die strategisch wichtige Stadt Manbidsch.
Die Türkei will die Kurdenmilizen Experten zufolge östlich des Flusses Euphrat drängen, möglicherweise für einen weiteren Vormarsch der protürkischen Gruppen bis zur syrisch-kurdischen Grenzstadt Kobane. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte bereiten diese derzeit einen Angriff auf die Stadt vor.
Während die SDF für die USA ein wichtiger Partner im Kampf gegen den IS in Syrien ist, sieht die Türkei die Miliz als Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK – und damit als Terrororganisation.
Die Kurden wurden während der mehr als 50-jährigen Herrschaft der Assad-Familie stark diskriminiert. Während des Bürgerkriegs hatten sie Erfolge errungen, darunter eine teilweise Selbstverwaltung, deren Verlust sie nun wieder fürchten.