Bundestagswahl: Merz will Kanzlerkandidatur nach Brandenburg-Wahl bekannt geben | ABC-Z
In der Union wird mit einer zeitnahen Lösung der Frage ihrer Kanzlerkandidatur 2025 gerechnet. Sie soll in der Woche nach der Landtagswahl in Brandenburg am 22. September fallen. Laut einem Bericht der Bild am Sonntag unter Hinweis auf Parteikreise will der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz als gemeinsamer Spitzenkandidat von CDU und CSU antreten. CDU-Parteikreise bestätigten ZEIT ONLINE, dass die Woche nach der Brandenburg-Wahl eine gute
Gelegenheit sei, die K-Frage zu klären, aber es gebe “noch keinen konkreten Plan”.
Die Diskussion über den Kanzlerkandidaten der Union sei “offenbar entschieden”, schreibt Bild am Sonntag; diese Interpretation setzt voraus, dass CSU-Chef Markus Söder und Hendrik Wüst, der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, ihre offen geäußerten Ambitionen auf die Kanzlerkandidatur nicht weiter verfolgen würden.
Söder und Wüst wollen kein Duell
Söder wolle offenbar ein offenes Duell mit Merz vermeiden, anders als 2021 mit Armin Laschet. Das gelte demnach ebenso für
Wüst: Auch er lasse Merz den Vortritt, berichtet das Blatt unter Berufung auf die Düsseldorfer Staatskanzlei.
Merz und Söder würden ihren Parteigremien einen einvernehmlichen Vorschlag vorlegen, hieß es am Sonntag in CDU-Kreisen. In der CDU gebe es viel Unterstützung für Merz, ebenso in der CSU, wurde zudem betont. Die Entscheidung werde mit großem gemeinsamem Respekt auch unter Einbeziehung der CDU-Landesvorsitzenden fallen.
Erster Zugriff für CDU-Vorsitzenden
Der CDU-Chef hat in der Regel das erste Zugriffsrecht für die gemeinsame Kanzlerkandidatur von CDU und CSU. Nach den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen am 1. September hatte aber auch CSU-Chef Markus Söder mehrfach wiederholt, dass er dazu bereitstünde. Merz und Söder hatten verabredet, die K-Frage der Union “im Spätsommer” zu entscheiden, nach den Wahlen in den drei ostdeutschen Ländern.
Am Montag nach der Brandenburg-Wahl stehen bei CDU und CSU reguläre Gremiensitzungen an, in denen traditionell über den Ausgang der Wahl beraten wird. Diesmal könnte aber zugleich die wichtigste Personalfrage der Union für die Bundestagswahl 2025 geklärt werden. Unklar ist, ob Merz und Söder bereits in den getrennten Sitzungen eine Entscheidung verkünden werden.