Bundestagswahl 2025 – Grünen-Kanzlerkandidat Habeck: „Keine führende Rolle mehr“ | ABC-Z

München – Am Sonntag, 23. Februar, wählte Deutschland einen neuen Bundestag – und einen neuen Kanzler. In München wurden die Direktkandidaten der vier Wahlkreise gewählt
Auch am Tag nach der Wahl halten wir Sie im AZ-Newsblog auf dem Laufenden.
Das wichtigste in der Übersicht:
Münchner Ergebnis der Bundestagswahl: Alle Zahlen, alle Berichte aus den Wahlkreisen
Grünen-Kanzlerkandidat Habeck: „Keine führende Rolle mehr“
11.13 Uhr: Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck will keine wichtige Funktion in seiner Partei mehr ausfüllen. „Ich werde keine führende Rolle in den Personaltableaus der Grünen mehr beanspruchen oder anstreben“, sagte er in Berlin.
Kubicki denkt über Kandidatur für FDP-Vorsitz nach
10.33 Uhr: FDP-Politiker Wolfgang Kubicki bringt sich als möglicher Nachfolger von Christian Lindner an der Spitze der Liberalen ins Spiel. „Ich bin heute Nacht von so vielen Menschen aus der Partei und von Unterstützern gebeten worden, die Führung der Partei zu übernehmen, dass ich ernsthaft darüber nachdenke, im Mai zu kandidieren, um die Partei zusammenzuhalten und neu zu motivieren“, schrieb Kubicki auf der Kurznachrichtenplattform X. Zuerst berichtete die „Bild“-Zeitung.
Kubicki änderte damit seine Meinung. Er hatte noch am Vortag seinen Rückzug aus der Politik im Falle eines Scheiterns der FDP an der Fünf-Prozent-Hürde angekündigt. „Ja, dann ist für mich politisch Schluss, denn ich werde in der nächsten Woche 73 Jahre alt“, sagte Kubicki dem „Flensburger Tageblatt“ laut Internetseite. Die FDP hat den Einzug in den Bundestag verpasst.
Vorläufiges Ergebnis: Union gewinnt Bundestagswahl
9.18 Uhr: Die Union mit ihrem Kanzlerkandidaten Friedrich Merz hat die Bundestagswahl gewonnen – mit großem Abstand vor der zweitplatzierten AfD und der SPD, die auf ein historisches Tief stürzt. Das geht aus dem vorläufigen Ergebnis der Bundeswahlleiterin in der Wahlnacht hervor. BSW und FDP scheitern demnach an der Fünf-Prozent-Hürde und verpassen den Einzug ins Parlament.
Die Union kommt auf 28,5 Prozent. CDU-Chef Merz hat nun beste Chancen, nächster Kanzler nach Olaf Scholz (SPD) zu werden. Die AfD erreicht 20,8 Prozent, die SPD erzielt mit 16,4 Prozent ihr schlechtestes Ergebnis bei einer Bundestagswahl. An vierter Stelle folgen die Grünen mit 11,6 Prozent, und auch die Linke ist mit 8,8 Prozent sicher im Bundestag vertreten. Raus ist die FDP mit 4,3 Prozent, das erstmals angetretene BSW verpasst den Sprung ins Parlament denkbar knapp mit 4,97 Prozent.
Die Union kommt damit auf 208 Sitze im neuen Parlament. Die SPD erringt 120 Mandate. Eine Regierungskoalition der beiden Fraktionen ist damit möglich. Für eine schwarz-grüne Koalition reichen die Ergebnisse nicht: Die Grünen bekommen lediglich 85 Abgeordnete. Die AfD vergrößert ihre Fraktion mit 152 Sitzen deutlich. Die Linke stellt 64 Abgeordnete. Ein Mandat erringt erneut der Südschleswigsche Wählerverband, der als Partei der dänischen und friesischen Minderheit von der Fünf-Prozent-Hürde befreit ist.
Spahn: Gespräche über Koalition können sehr schnell losgehen
7.33 Uhr: Die Union will bei der Bildung einer neuen Regierung Tempo machen. Unions-Fraktionsvize Jens Spahn sagte im ARD-„Morgenmagazin“: „Aus unserer Sicht kann es sehr, sehr schnell losgehen. Noch in dieser Woche, in den nächsten Tagen sollten sicher die ersten Gespräche geführt werden.“ Spahn verwies auf die Weltlage und den Ukraine-Konflikt. „Da braucht es deutsche Führung in Europa.“
Die Union hat die Wahl klar gewonnen. Am wahrscheinlichsten ist nun eine Koalition mit der SPD.
Spahn sagte, die Union werde Kompromisse machen müssen. Entscheidend aber sei, ob es einen gemeinsamen Willen aus der politischen Mitte von Union und SPD heraus gebe, Deutschland wieder stark zu machen, Vertrauen in die Demokratie zu stärken und Migration zu begrenzen. „Mein Eindruck ist, auch in der SPD sehen viele, dass wir da gemeinsam was tun können und tun sollten, und dann finden wir auch Kompromisse.“

© Kay Nietfeld (dpa)
von Kay Nietfeld (dpa)
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Sonntag, 23. Februar
Bürgermeisterin Dietl (SPD) geknickt: „Soziale Politik gewünscht“

© Sigi Müller
von Sigi Müller
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22.49 Uhr: Die Dritte Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD) reagierte geknickt auf das Wahlergebnis. „Ich bedaure sehr, dass es der SPD gerade nicht gelingt ein breites Angebot zu machen, das auch ankommt“, sagte sie am späten Abend zur AZ. „Unser Ziel muss es sein wieder für alle Politik zu machen, und die breite Masse zu erreichen. Mit klaren Positionen und Politik die unmittelbar die Lebensrealität der Menschen betrifft, muss es das Ziel der SPD sein dort Antworten zu finden und authentische Politik zu machen. Das war und ist mein Anspruch als Bürgermeisterin und so erwarte ich auch unsere Ausrichtung im Kommunalwahlkampf.“
Dietl nahm auch Bezug auf die erstarkte Linkspartei. „Das Wahlergebnis der Bundestagswahl zeigt deutlich, dass eine soziale Politik gewünscht wird und mehr in den Fokus gerückt werden muss. Die SPD München muss sich hier nicht verstecken, sondern selbstbewusst auch dazu stehen, was sie alles für eine soziale Stadt erreicht hat und erreichen will.“ Sie sei „zuversichtlich“, dass das gelinge.
Bündnis ruft zur Demo gegen Rechts auf
22.45 Uhr: Nach Bekanntwerden des Wahlergebnisses hat das Bündnis Gemeinsam gegen Rechts München zu einer Demo am 2. März mit dem Motto „Jetzt erst Recht – wir bleiben laut!“ aufgerufen.
Dazu schreibt das Bündnis auf Instagram: „Dieses Wahlergebnis macht uns Angst. Aber wir lassen uns nicht unterkriegen! Wir fordern soziale Politik für ALLE in diesem Land.“
AfD holt doppelt so viele Zweitstimmen wie 2021
22.39 Uhr: Bei der letzten Bundestagswahl 2021 hatten noch 4,5 Prozent der Münchner die in Teilen gesichert rechtsextreme AfD gewählt. Bei der Europawahl 2024 bekam die Partei 6,7 Prozent in München. An diesem Wahlsonntag waren es 9,3 Prozent. Trotz Verdoppelung seit 2021 eine Enttäuschung für die extrem Rechten.
Das „persönliche erste Etappenziel“ von Tobias Teich, AfD-Direktkandidat im Wahlkreis München Ost, war „ein Viertel der Sitze“ zu erreichen. Er sagte zur AZ: „Wir hätten gern mehr Schlagabtausch gehabt. Es ist ja wichtig, dass ein Kandidat live erlebt wird von den Wählern.“ Aber er habe keine einzige Einladung zu einer Podiumsdiskussion bekommen.
AfD-OB-Kandidat Wolfgang Wiehle (der früher bei der CSU war) hatte die Stimmung im Wahlkampf auf Münchens Straßen zuvor als „so gut wie nie“ beschrieben. Er kündigte schon vor Bekanntgabe der ersten Wahlprognose an, dass die AfD Untersuchungsausschüsse anstrengen wolle: zu Corona, der „Grenzöffnung“ und zu „North Stream 2“. Bundesweit hatte er 25 Prozent der Stimmen für die AfD für möglich gehalten.
Am Sonntagabend demonstrierten vor dem AfD-Parteibüro des Landtagsabgeordneten René Dierkes in Perlach AfD-Gegner. In dem Büro in der Sebastian-Bauer-Straße waren rund 50 Partei-Anhänger zusammengekommen. Teich hatte ein Buffet bestellt, es gab Fassbier. Zu der Demo hatte die Organisation „Demokratisches Perlach“ aufgerufen. Die Demo verlief friedlich.
Alles ausgezählt: Das sind die Resultate der Bundestagswahl in den Münchner Wahlkreisen
Krimi im Süden entschieden: CSU-Kandidatin Claudia Küng gewinnt

© Petra Schramek
von Petra Schramek
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22.17 Uhr: Alle Gebiete im Wahlkreis München Süd sind fertig ausgezählt: Die CSU-Kandidatin Claudia Küng hat mit 30,4 Prozent den höchsten Stimmenanteil gemacht (54.803 insgesamt, 3,6 Prozentpunkte mehr als 2021). Lange war es ein äußerst knappes Rennen mit der Grünen MdB Jamila Schäfer, die den Wahlkreis bei der letzten Bundestagswahl 2021 für sich gewinnen konnte. Sie hat 29,8 Prozent der Stimmen geholt, das sind 53.695 insgesamt und 2,3 Prozentpunkte mehr als 2021. Schäfer fehlten am Ende 1.108 Stimmen.
Ob Küng aber auch mit dem gewonnenen Direktmandat in den Bundestag einzieht, ist wegen der Wahlrechtsreform noch nicht klar.
Hier lesen Sie unser Porträt der Wahlsiegerin Claudia Küng:
„Wahnsinnserfolg“: Linke in München feiert
21.57 Uhr: 8.9 Prozent der Zweitstimmen hat die Linke in München für sich gewinnen können (Stand 21.57 Uhr), das ist ein Plus von 4,8 Prozentpunkten im Vergleich zur letzten Bundestagswahl. „Trotz der dramatischen Großwetterlage – das ist ein Wahnsinnserfolg für Die Linke“, sagt die Bundestagsabgeordnete Nicole Gohlke. „Den Rückenwind dieser Wahl werden wir nun in den Bundestag tragen: wir werden einen bundesweiten Mieten-Gipfel organisieren, beantragen, die Mieten sofort einzufrieren und die Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel zu streichen“, so Gohlke.
„Die Linke konnte dem Widerstand gegen den Rechtsruck Ausdruck verleihen“, so die Analyse des Co-Kreisvorsitzenden und Stadtrats Stefan Jagel.
Zweiter Bürgermeister Dominik Krause (Grüne): „Zum Glück nicht so schlimm wie andernorts“
20.52 Uhr: Der Zweite Bürgermeister Dominik Krause (Grüne) gratuliert der CSU. „Sie sind in München klarer Wahlsieger“, sagt er im Gespräch mit der AZ. Grün gegen Schwarz, das sei „weiter das Duell in der Großstadt und darauf stellen wir uns auch für die Kommunalwahl 2026 ein“. Dann wird Krause als OB-Kandidat antreten.

© Daniel von Loeper
von Daniel von Loeper
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Zur voraussichtlichen Verdopplung des AfD-Ergebnisses sagte Krause, zum Glück sei es nicht ganz so schlimm wie andernorts, aber man sehe auch hier einen „Anstieg des Rechtsextremismus“– und damit müssten sich nun auch in München alle Parteien auseinandersetzen.
Zweitstimmen-Ergebnis für die Bundestagswahl: CSU vor Grünen
20.34 Uhr: Kurz nach halb Neun sind laut KVR 807 von 943 Gebiete in den vier Münchner Wahlkreisen für die Bundestagswahl ausgezählt. Den größten Zweitstimmenanteil hat die CSU mit 29.4 Prozent (+5,7 Prozentpunkte), das sind 195.803 Stimmen insgesamt.
Auf Platz zwei sind die Grünen mit einem Anteil von 23,5 Prozent, das sind 2,6 Prozentpunkte weniger als bei der letzten Bundestagswahl 2021. Insgesamt sind es 156.044 Zweitstimmen.
Auf Platz drei ist die SPD mit einem Stimmenanteil von 15,3 Prozent (-3,7 Prozentpunkte), insgesamt sind es 101.807 Stimmen.
Auf Platz vier ist die AfD mit 9.4 Prozent Zweitstimmenanteil (+4,8 Prozentpunkte), dicht gefolgt von der Linken mit 8,9 Prozent (+4,8 Prozentpunkte)
Charlotte Knobloch: „Deutschland ist ab heute ein anderes Land“

© Sven Hoppe/dpa
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Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern kommentiert die ersten Hochrechnungen: „Die Befürchtungen sind wahr geworden: Ein Fünftel der Wähler schickt eine rechtsextreme und antisemitische Partei in den Deutschen Bundestag. Das ist ein Fanal. Deutschland ist ab heute ein anderes Land.“
Knobloch weiter: „Die Verantwortung für die demokratischen Parteien war nie größer. Sie müssen zügig eine stabile Regierung bilden. Es geht jetzt um alles: um unsere Demokratie.“
Krimi im Münchner Süden: Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen CSU und Grünen
20.12 Uhr: So schnell ist alles wieder anders: 167 von 218 Gebieten im Münchner Süden sind ausgezählt – und der Wahlkreis ist schwarz: Mit 29.9 Prozent der Stimmen (44.582 insgesamt) ist die CSU-Kandidatin Claudia Küng nun vor der Grünen Jamila Schäfer, die bei 29.8 Prozent steht (44.386 insgesamt). Das ist ein Unterschied von 196 Stimmen. Es bleibt also spannend, wer im Süden das Direktmandat erreichen wird.

© Petra Schramek
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OB Dieter Reiter (SPD): Ergebnis „desaströs“
20.05 Uhr: Der Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD), der schon vor der Wahl immer wieder nur wenig Sympathie mit seinem Parteikollegen und Kanzler Olaf Scholz bekundete, findet das Wahlresultat „nicht überraschend“. Es sei gerade für die SPD als Regierungs- und sogar Kanzlerpartei „desaströs“. Reiter weiter: „Wir müssen ab sofort und ohne die üblichen Allgemeinplätze nach solchen Ergebnissen intern Klartext reden. Und zwar sowohl was Inhalte als auch was das Personal betrifft.“

© Matthias Balk/dpa
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Der Zuspruch für die AfD sei „unterträglich“, so Reiters Kommentar. Umso wichtiger sei eine stabile Zweierkoalition. Und auch für seine hiesigen Parteikollegen findet Reiter harte Worte: „Allgemeinplätze helfen hier nicht weiter – bis zur Kommunalwahl 2026 darf und wird es kein ´weiter so´ geben. In keiner Hinsicht – dafür werde ich sorgen!“
Überraschung in München-Süd: Jamila Schäfer (Grüne) vorläufig auf Platz eins
19.52 Uhr: Das Kreisverwaltungsreferat (KVR) hat erste Zwischenresultate publiziert, und die überraschen:
Im Wahlkreis München-Süd steht die Grüne Kandidatin Jamila Schäfer auf Platz eins mit einem Stimmenanteil von 29,8 Prozent (26.220 insgesamt). Im Wahlkreis München-Nord ist Kandidat Hans Theiss auf Platz eins mit einem Stimmenanteil von 32,6 Prozent (26.901 Stimmen insgesamt), im Wahlkreis München-Ost sein Parteikollege und bisheriger MdB Wolfgang Stefinger mit einem Stimmenanteil von 36,6 Prozent (33.469 insgesamt). Im Wahlkreis München-West/Mitte holt bei aktuellem Stand der CSU-Spitzenkandidat Stephan Pilsinger das Direktmandat mit einem Stimmenanteil von 35,8 Prozent (26.435 insgesamt).
421 von insgesamt 943 Gebiete sind um 19.46 Uhr ausgezählt.
Münchner CSU-Chef Pretzl: „Hätte mehr erwartet“

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19.26 Uhr: AZ-Rathausreporterin Christina Hertel traf Clemens Baumgärtner (OB Kandidat für die CSU) und Manuel Pretzl (CSU-Fraktionschef).
Pretzl sagt: „Ich hätte mir mehr erwartet. Bei dem desolaten Zustand der Ampel hätten es deutlich über 30 Prozent sein müssen. Das werden wir in Ruhe analysieren müssen.“
Baumgärtner: aber es ist ein klarer Wechsel hin zu konservativer Politik. Das ist genau die richtige Richtung für die Kommunalwahl.“
„Kein Regierungsauftrag“: SPD-Kandidatin Seija Knorr-Köning
19.07 Uhr: Ein Anruf bei Seija Knorr-Köning, SPD-Kandidatin im Münchner Westen. Sie hatte gehofft, über die Liste einzuziehen. Mit den SPD-Ergebnis von der letzten Wahl hätte das geklappt, hat sie der AZ gesagt. Doch daraus wird nun nichts. Sie sagt: „Das Ergebnis ist total enttäuschend. Im Wahlkampf wurde zu viel über Migration geredet und zu wenig über sozialpolitische Themen wie Mindestlohn und Rente, mit denen die SPD hätte punkten können. Wenn wir nur sagen, dass wir mehr abschieben, werden wir niemals Wahlen gewinnen. Für mich zeigt das Ergebnis auch klar, dass wir keinen Auftrag haben, der nächsten Regierung anzugehören. Ich persönlich hätte im Wahlkampf aber nicht mehr machen können. Ich werde einfach noch mal antreten. Alle guten Dinge sind schließlich drei. Und dann bin ich auch immer noch erst 35.“
SPD-Kandidatin im Münchner Norden: Nicht klar genug, wofür SPD steht
19.05 Uhr: Philippa Sigl-Glöckner, SPD-Kandidatin im Norden, sagt zur AZ: „Wir konnten im Wahlkampf nicht gut genug klar machen, dass die SPD die Partei der Arbeit ist. Die Linke hat ein starkes Ergebnis bekommen, weil sie als Partei wahrgenommen wird, die sich um die Probleme der Menschen vor Ort kümmert. In Zukunft musst wieder jeder mit einem Satz beantworten können, wofür die SPD steht – nämlich als Partei der Arbeit. Das ist uns nicht gut genug gelungen.“
Kreisverwaltungsreferat: „Sehr gut gelaufen“
18.22 Uhr: In München scheint in den Wahllokalen diesmal alles nach Plan gelaufen zu sein – so heißt es zumindest im KVR. „Sehr gut gelaufen, keine nennenswerten Vorfälle“, sagte eine KVR-Sprecherin kurz nach 18 Uhr zur AZ.
CSU-Kandidat Stefinger mit optimistischer Prognose

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18.20 Uhr: Wolfgang Stefinger, der CSU-Kandidat im Müncher Osten, hat über 200 Wahlkampfhelfer in der Nachtkantine im Werksviertel versammelt. AZ-Reporterin Irene Kleber ist auch vor Ort und berichtet: Noch verhalten ist der Applaus, als die ersten Prognosen nicht die erhofften über 30 Prozent bringen. Man hofft, es bleibt nicht dabei. Buhrufe gibt es, als Alice Weidel (AfD) ihren TV-Auftritt hat.
Stefinger verkündet eine Prognose, nach der die CSU in Bayern alle 47 Wahlkreise gewonnen hat – und auch alle wegen der hohen Wahlbeteiligung ins Parlament einziehen können – trotz Wahlrechtsreform. Donnernder Applaus bei der CSU-Party.
Konsternierte Gesichter bei den Grünen in München

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von Daniel von Loeper
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18.18 Uhr: In der halbgefüllten Freiheitshalle sind die Münchner Direktkandidaten der Grünen vor dem großen Bildschirm versammelt. Auch Katharina Schulze und Anton Hofreiter sind dabei in der ersten Reihe. Als das Ergebnis für die Grünen verkündet wird, zögern die Anwesenden zunächst, bevor verhaltener Jubel ausbricht. Größer ist da die Freude als klar wird, dass die FDP den Bundestag mit 4,9 Prozent knapp verpassen könnte.
Anton Hofreiter sieht seine Grünen bei der Bundestagswahl noch einmal glimpflich davongekommen. „Viele hatten größere Sorgen vor dem heutigen Abend“, sagte der Grünen-Politiker, der auf Platz zwei der bayerischen Landesliste angetreten war, dem Bayerischen Rundfunk.
„Wir standen zum Ende der durchaus umstrittenen Bundesregierung bei 8 bis 9 Prozent“, sagte er, nachdem seine Partei in Bayern und auch deutschlandweit nach ersten Prognosen deutlich zweistellig geblieben ist. „Da ist das ein deutlich besseres Ergebnis.“
Seine Partei habe im Wahlkampf auf die richtigen Themen gesetzt, betonte Hofreiter. Die außenpolitische Lage habe es aber kompliziert gemacht. „Es war auch nicht leicht, durchzudringen bei dem krassen Epochenbruch“, sagte er und bezog sich dabei auch auf die Situation in den USA – diese sei „absolut dramatisch und muss Konsequenzen haben für jede Bundesregierung“.
Münchner Norden: Hans Theiss (CSU) muss zittern

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18.05 Uhr: AZ-Reporterin Christina Hertel ist beim CSU-Kandidaten Hans Theiss, der im Wahlkreis München Nord antritt. Theiss schmunzelt kurz, als er hört, dass die FDP nicht dem neuen Bundestag angehört. Denn je besser das CSU-Ergebnis ist und je weniger Parteien dem neuen Bundestag angehören, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es für ihn reicht. Aufgrund des neuen Wahlrechts ist sein Einzug nicht sicher, selbst wenn er das Direktmandat gewinnt. Später, als in der ARD vorgerechnet wird, dass es für schwarzgrün nicht reicht, applaudiert der Saal.
Über das vorläufige CSU-Ergebnis von 39 Prozent (+7,3) wirkt Theiss enttäuscht. „Da hätte ich mehr erwartet“, sagt er. Das bedeutet für ihn auch, dass er zittern muss. „Den ganzen Abend“ , sagt er. Mit über 40 Prozent wäre sein Einzug in den Bundestag wahrscheinlicher.
Erste Prognose: Union führt, SPD sackt ab, FDP unter der Hürde
18.00 Uhr: Die erste Prognose des Umfrageinstituts Infratest Dimap zeigt folgendes Bild auf Bundesebene:
- CDU/CSU: 29,0 % (+4,5)
- SPD: 16,0 % (-9,7)
- Grüne: 13,5 % (-1,2)
- FDP: 4,9% (-6,5)
- AfD: 19,5 % (+9,1)
- Linke: 8,5 % (+3,6)
- BSW: 4,7% (+4,7)
- Andere: 3,9% (-4,8)
Alle aktuellen Zahlen finden Sie hier.
Wahlbeteiligung in München um 17 Uhr: 80,1 Prozent
17.20 Uhr: Das Kreisverwaltungsreferat teilt mit, dass um 17 Uhr, also eine Stunde bevor die Wahllokale heute schließen, 80,1 Prozent aller Münchner Stimmberechtigten für die Bundestagswahl ihre Stimmen abgegeben. Bei der letzten Wahl 2021 waren es zu dem Zeitpunkt 76,8 Prozent, um 18 Uhr schließlich 80,2 Prozent. Höher als 2021 wird die Beteiligung also auf jeden Fall.
Laufend aktuell: Wahlbeteiligungen, Hochrechnungen und Wahlergebnisse
Update 16.47 Uhr: Bundestagswahlen sind auch ein Zahlenspiel. Die Abendzeitung hält sie über alle Hochrechnungen, Wahlbeteiligungen und Wahlergebnisse auf dem Laufenden, sobald belastbare Zahlen da sind.
Wahlbeteiligung: Trend setzt sich fort
Update 16.40 Uhr: Ungebrochen ist der Trend in München zu einer hohen Wahlbeteiligung: Um 16 Uhr haben 77,8 Prozent aller Stimmberechtigten ihre Stimmen abgegeben. Bei der letzten Bundestagswahl 2021 waren es zu dem Zeitpunkt 74 Prozent. Im Vergleich zu den letzten Landtags- und Europawahlen ist die Wahlbeteiligung deutlich höher.
AZ-Reporter berichten aus den Wahllokalen

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von iko
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13.53 Uhr: AZ-Reporterin Irene Kleber berichtet von einem munteren Kommen und Gehen im Schwabinger Sophie-Scholl-Gymnasium. Wahlhelfer schätzen, dass jetzt schon die Hälfte der hier erwarteten Wählerinnen und Wähler ihre zwei Kreuze gemacht haben.
Das gleiche gilt für die Berufsschule Bogenhauser Kirchplatz, berichtet AZ-Reporterin Nina Job. Etwa die Hälfte aller Wahlberechtigten haben ihre Kreuze schon gemacht laut Wahlhelfer.
Reporterin Myriam Siegert berichtet von stetem Kommen und Gehen um kurz vor Drei im Wahllokal in der Meisterschule für das Konditorenhandwerk in Haidhausen, Wahlkreis München Ost. Anstehen muss aber trotzdem keiner, die Kreuzerl sind schnell gemacht.
Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger hat gewählt
13.47 Uhr: Hubert Aiwanger, Bundesvorsitzender der Freien Wähler, wirft seinen Stimmzettel für die Bundestagswahl 2025 im bayerischen Inkofen in die Wahlurne.

© Armin Weigel/dpa
von Armin Weigel/dpa
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Bis Mittag höhere Wahlbeteiligung in Städten als 2021
13.24 Uhr: Die Bundestagswahl ist in den größeren Städten in Bayern ohne Probleme angelaufen. München, Augsburg und Nürnberg meldeten bis mittags eine leicht höhere Wahlbeteiligung im Vergleich zu 2021. Störungen oder Vorfälle waren den Wahlämtern nicht bekannt. „Es läuft alles ganz normal bisher“, hieß es aus München.
In München lag die Wahlbeteiligung um 12 Uhr bei 61,2 Prozent inklusive aller Briefwähler, etwas mehr als 2021, als es um diese Uhrzeit 60,4 Prozent waren. Die Münchner Wahlbeteiligung sei immer sehr hoch, sagte eine Sprecherin des Wahlamtes. 49 Prozent der Wahlberechtigten hatten ihren Angaben zufolge Briefwahl beantragt, etwas weniger als während der Corona-Pandemie 2021. Von rund 460.000 verschickten Anträgen seien bis Freitag etwa 400.000 zurückgekommen, seitdem seien aber sicher noch etliche hinzugekommen.
Bundeskanzler Scholz und Friedrich Merz geben ihre Stimmen ab
11.34 Uhr: Olaf Scholz (SPD), Bundeskanzler und Kanzlerkandidat, hat in einem Wahllokal in Potsdam seine Stimme abgegeben. Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) hat in Arnsberg in Nordrhein-Westfalen abgestimmt.

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© Oliver Berg/dpa
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Markus Söder gibt seine Stimme ab – CSU-Chef zeigt sich optimistisch
10.49 Uhr: Trotz zuletzt teilweise schlechter werdender Umfragewerte hat sich CSU-Chef Markus Söder bei seiner Stimmabgabe optimistisch über ein gutes Ergebnis für die Union geäußert. „Ja, ich bin schon sehr zuversichtlich. Ich hoffe, dass wir am Ende die Regierung für unser Land bekommen, damit sich was Richtiges ändert und nicht nur einfach so weitergemacht wird“, sagte er in einem Wahllokal in Nürnberg. Das sei sein eigentlicher Wunsch, weil es die Demokratie stärke.
Zu möglichen Optionen für eine sogenannte Zweierkoalition wollte sich Söder auf Nachfrage nicht äußern, es sei nun „alles gelegt, jetzt schauen wir mal“. Ohnehin wäre eine Zweierkoalition eigentlich ein reines Bündnis von CDU und CSU, ohne einen weiteren Partner, fügte er mit humorvollem Unterton an. „Das wäre zwar super, aber wohl eher unwahrscheinlich.“ Söder hatte im Wahlkampf immer wieder eine Koalition der Union mit den Grünen abgelehnt.

© Daniel Karmann/dpa
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Wahlkampf gestartet – 9,2 Millionen Wahlberechtigte in Bayern
8.45 Uhr: Die Bundestagswahl läuft: Seit 8 Uhr können die Bayern im Wahllokal ihre Stimme abgeben. Wie aus Zahlen des Landesamts für Statistik hervorgeht, sind rund 9,2 Millionen Menschen im Freistaat wahlberechtigt. Viele haben bereits ihre Stimme per Briefwahl abgegeben. Die Wahllokale schließen um Punkt 18 Uhr.
Bei der Bundestagswahl im Herbst 2021 war die CSU in Bayern im Vergleich zur Wahl zuvor auf 31,7 Prozent abgestürzt. Die SPD kam auf 18,0 Prozent. Die Grünen holten 14,1 Prozent, die FDP erreichte 10,5 Prozent, die AfD 9,0 Prozent, die Linke 2,8 Prozent, und die Freien Wähler kamen auf 7,5 Prozent.
Der Anteil der Wahlberechtigten zwischen 18 und 25 Jahren liegt laut Statistischem Landesamt heuer bei 8,5 Prozent. Die Menschen zwischen 25 und 45 Jahren stellen einen Anteil von 28,5 Prozent. Den einzigen deutlichen Anstieg verzeichnet die Gruppe der Wahlberechtigten ab 65 Jahren: Hier sind es mit 28,7 Prozent etwa 1,2 Prozentpunkte mehr als bei der vergangenen Wahl.
22. Februar
Wahlkampf-Schlussspurt: Merz (CDU) in München – Demonstranten reißen Brandmauer ein
Für seine letzte Veranstaltung vor der Bundestagswahl am Sonntag hat sich der Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz einen Besuch in München ausgesucht: Die Unionsparteien sind am Samstagnachmittag im Löwenbräukeller am Stiglmaierplatz angemeldet. Die Veranstaltung ist ausgebucht – es hat sich aber auch Protest angekündigt.

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von kra
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Die Demonstranten, die sich gegenüber dem Löwenbräukeller versammelten, rissen eine Symbolische „Brandmauer“ ein. Sie spielten damit auf die Abstimmung im Bundestag vom 29.01.2025 an, in der ein Fünf-Punkte-Plan von CDU/CSU eine Mehrheit erhielt – und zwar unter anderem mit Stimmen der in Teilen rechtsextremen AfD. Auch wenn das „Zustrombegrenzungsgesetz“ am Ende gescheitert ist, sehen viele in einem solchen Schulterschluss mit der AfD einen Tabubruch.
Die AZ hat Luc Ouali interviewt, einen der Organisatoren der Gegendemonstration, die das wieder belebte Bündnis „Gemeinsam gegen Rechts“ angekündigt hat. Laut Kreisverwaltungsreferat (KVR) wurden rund 2.000 Personen zum Gegenprotest erwartet, am Ende waren es aber deutlich weniger.
Was dort – und auch darüber hinaus – geplant ist:
Alles zur Bundestagswahl: Die Ausgangslage, die Wahlkreise, die Kandidaten
Die AZ berichtet seit Wochen über die Ereignisse rund um die Bundestagswahl, immer natürlich mit dem Blick auf die Geschehnisse in der Landeshauptstadt. Die gesammelte Berichterstattung der AZ können Sie hier lesen.
Und falls Sie noch auf der Suche nach den passenden Kandidaten und Parteien sind, bevor Sie ihre Kreuze machen, dann hilft der Wahl-O-Mat bei Ihrer Entscheidung.