Bundestagswahl 2025: ARD und ZDF kündigen neue Sendung an – Alle Kanzlerkandidaten in einem TV-Duell | ABC-Z
Scholz gegen Merz und Habeck gegen Weidel – so stellten sich ARD und ZDF die TV-Duelle der Kanzlerkandidaten im Wahlkampf vor. Es hagelte Kritik. Nun haben die Sender weitere Formate angekündigt. Die Grünen sind noch immer unzufrieden.
Inmitten der Diskussionen über TV-Debatten der Spitzenkandidaten hat das ZDF ein weiteres Format angekündigt. Wie der Sender in Mainz mitteilte, sollen sich die Kanzlerkandidaten von SPD, CDU/CSU, Grünen und AfD am 13. Februar in einer 140-Minuten-Sendung „Klartext“ Bürgerfragen stellen. Die Moderation sollen ZDF-Chefredakteurin Bettina Schausten und „heute journal“-Moderator Christian Sievers übernehmen.
Teilnehmer wären demnach Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz, Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck und AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel.
Zuvor waren zwei TV-Duelle von ARD und ZDF am 9. Februar sowie von RTL und ntv am 16. Februar nur mit Scholz und Merz angekündigt worden. Dies führte zu Unmut bei Grünen und AfD, die den Ausschluss ihrer Spitzenleute kritisierten.
Die Grünen sprachen von Verletzungen der Chancengleichheit und wiesen darauf hin, dass Habeck teils höhere Zustimmungswerte erzielt als Scholz und Merz. Daher solle es eine Dreierrunde von Scholz, Merz und Habeck geben. Einen Vorschlag von ARD und ZDF für ein separates Duell von Habeck und Weidel lehnte der Grünen-Kanzlerkandidat ab. Die AfD drang auf ein Triell von Merz, Scholz und Weidel. Sie wies darauf hin, dass die Partei in Umfragen konstant hinter der Union auf Platz zwei liegt.
Andreas Audretsch, Grünen-Wahlkampfleiter und Fraktionsvize im Bundestag, begrüßte die Ankündigung der öffentlich-rechtlichen Sender. „Es ist gut, dass ARD und ZDF Abstand nehmen von einem reinen Duell zwischen Friedrich Merz und Olaf Scholz und nun ein Format mit mehreren Kanzlerkandidaten ankündigen“, sagte Audretsch WELT.
Er forderte, dass Duell zwischen CDU/CSU und SPD im Gegenzug abzusagen. „Die Verantwortlichen bei ARD und ZDF tun gut daran, nicht in einen völlig offenen Wahlkampf einzugreifen.“ Es gehe um Chancengleichheit. „Friedrich Merz ist offen für andere Konstellationen, das ist gut. Auch Olaf Scholz sollte sich nun einem fairen Wettbewerb stellen.“
ARD und ZDF senden „Schlussrunde“ am 20. Februar
ARD und ZDF planen außerdem eine sogenannte „Schlussrunde“ mit den Spitzenkandidaten aller im Bundestag vertretenen Parteien. Diese soll am 20. Februar stattfinden. Am 28. Januar soll es laut ZDF zudem eine weitere Runde mit Spitzenpolitikern aller Parteien über drängende Probleme im Land geben. Dabei sollen auch Zuschauerinnen und Zuschauer Fragen stellen können.
Eine Online-Petition des Netzwerks Campact für ein Triell von Merz, Scholz und Habeck wurde innerhalb von zwei Tagen von mehr als 35.000 Menschen unterzeichnet.
ZDF-Moderator Jan Böhmermann hat am Donnerstag im sozialen Netzwerk Mastodon die Moderation eines Triells mit Olaf Scholz, Friedrich Merz und Robert Habeck in seinem Podcast mit Olli Schulz angeboten.
dpa/sos/jr/sebe/ccm