Bundesligavorschau: Mit Dänen wird jetzt gespielt | ABC-Z

Wer spielt wann gegen wen?
Welches Spiel dürfen Sie auf keinen Fall verpassen?
Leverkusen gegen Frankfurt. Frankfurt ist aktuell der heißeste Bayernverfolger, punktetechnisch gleich auf, nur die Tordifferenz verhindert die Tabellenführung. Manche würden sagen, dass zwei Spieltage eine etwas dünne Analysebasis sind. Andere finden, zwei Spieltage sind mehr als genug, um ein Urteil zu fällen.
Leverkusen zum Beispiel. Die bestreiten das Heimspiel am Freitagabend mit einem neuen Trainer. Kasper Hjulmand, bis Juni 2024 Nationaltrainer von Dänemark, ersetzt Erik ten Hag, den für unbestimmte Zeit am schnellsten entlassenen Trainer in einer Bundesligasaison.
Seine Bilanz: ein Punkt in zwei Spielen und jede Menge schlechte Laune. Zumindest Letzteres sollte sich unter Hjulmand schnell bessern. Er ist bekannt dafür, einfach wahnsinnig gemocht zu werden. In Dänemark wollte man ihn behalten, trotz Vorrundenaus bei der WM in Katar, einer Niederlage in der EM-Quali gegen San Marino und dem Aus im Achtelfinale gegen Deutschland. Und selbst in Mainz, wo er vor gut zehn Jahren Trainer war und mit einem Punkteschnitt von 1,05 pro Partie abtrat, spricht man gut über ihn: “Kasper ist ein Toptrainer”, sagte Mainz-Manager Christian Heidel. Er habe mit Mainz einfach etwas spielen wollen, was “noch nicht möglich” war. Nämlich: Ballbesitzfußball. Ob es mit Leverkusen jetzt klappt?
Welches Spiel können Sie mit gutem Gewissen verpassen?
Bayern gegen den HSV. Klar, ein Bundesligaduell mit Geschichte. 106-mal trafen die Vereine schon aufeinander, zum ersten Mal 1965, also noch in Schwarz-Weiß. Zuletzt aber war die Geschichte eine ganz schön einseitige: Von den letzten 17 Begegnungen hat der HSV keine gewonnen. Dafür aber gleich mehrere historische Niederlagen kassiert. Zwei 6:0, zwei 5:0, außerdem zwei 8:0 und ein 9:2, bei dem Claudio Pizarro gleich vier Tore schoss. Seitdem ist das Bild, wie er den Ball zum 8:0 einschiebt, im Lexikon neben dem Begriff Kantersieg abgebildet.
Wer steht im Blickpunkt?
Kasper Hjulmand ist nicht der einzige Däne, der in dieser Woche in die Bundesliga einsteigt. Der VfL Wolfsburg hat sich Christian Eriksen geschnappt und damit den Dänencount im eigenen Verein auf sechs erhöht. Eriksen war nach seinem Vertragsende bei Manchester United ohne Klub und deswegen auch nach Transferschluss noch zu haben. Manchmal öffnet sich eben auch eine Tür, wenn sich ein Fenster schließt.
Mit mehr als 140 Nationalmannschaftsspielen und insgesamt zwölf Jahren Erfahrung in Europas Topligen soll Eriksen neben Kapitän Max Arnold als zweiter, pardon, Leitwolf der Mannschaft wichtige Impulse geben. Nicht zu vergessen, dass Eriksen außerdem das vielleicht krasseste, sicherlich aber emotionalste Comeback des Fußballs hingelegt hat. Bei der EM 2021 erlitt er während des Spiels gegen Finnland einen Herzstillstand, bekam wenige Tage darauf einen Defibrillator implantiert, kämpfte sich zurück und stand schon bei der WM 2022 in Katar wieder mit der Nationalmannschaft auf dem Feld. Ohne Frage dient der Däne zum Vorbild. Am Wochenende darf er das direkt im Spiel gegen die von Tabellenplatz drei fröhlich alaafenden Aufsteiger vom 1. FC Köln unter Beweis stellen.