Bundesliga nunmehrig: Köln trifft spät zum 3:3, BVB souverän – Sport | ABC-Z

Drei Bundesliga-Spieltage sind absolviert, für ein Zwischenfazit ist das natürlich absolut und definitiv zu früh. Wobei: Einige Teams haben mindestens ein Gespür dafür, ob sie passabel in die Liga gestartet sind. Oder eben hundsmiserabel. Ein paar Fragen zum Leistungsstand der Erstligisten werden deshalb erlaubt sein (zur Tabelle und den Ergebnissen geht es hier).
Was wäre Dortmund ohne Serhou Guirassy?
Mag man sich beim BVB lieber nicht vorstellen. Der Stürmer aus Guinea hat in den vergangenen acht Bundesligapartien getroffen, so auch beim Auswärtsspiel in Heidenheim. Diesmal mit einem wunderbaren Kopfball gegen die Laufrichtung von FCH-Torwart Diant Ramaj zur Dortmunder Führung. Warum zahlen die Klubs aus der Premier League eigentlich Abermillionensummen für Stürmer, die gerade mal ein halbes Jahr recht zuverlässig treffen, und Guirassy steht nirgendwo ernsthaft auf dem Einkaufszettel?
Der BVB profitierte zudem davon, dass Trainer Niko Kovac erstmals in dieser Spielzeit seine drei besten Offensivkräfte – Guirassy, Maximilian Beier, Karim Adeyemi – gemeinsam auf den Platz schickte. Den zweiten Treffer besorgte Beier, nach feinem Zuspiel von Adeyemi. Was Heidenheim überhaupt nicht half: die frühe, extrem klare rote Karte für Budu Zivzivadze (22.). Drei Spiele, sieben Punkte, der Dortmunder Saisonstart darf als gelungen bezeichnet werden. Vorerst ist der BVB sogar Tabellenführer.
Hat Hoffenheim einen neuen Ausnahmespieler?
Was Fisnik Asllani, 23, bislang in dieser Saison zeigt, ist bemerkenswert. Als Elversberger Toptorschütze der zweiten Liga hätte er im Sommer nach halb Europa wechseln können, er blieb lieber bei seinem Stammverein Hoffenheim (genauer gesagt ließ ihn die TSG nicht ziehen). Aus gutem Grund, Asllani hat nach drei Spieltagen dreimal getroffen, gleich zweimal am Samstag beim 4:2 (2:0) bei Union Berlin. Drei Spiele, sechs Punkte, auch der Hoffenheimer Saisonstart hat hingehauen.
Und bei wem klappt gar nichts?
In Heidenheim (siehe oben). Auch bei Mainz 05 (ein Punkt) ist die Bilanz ausbaufähig. Von den Topteams steht der VfB Stuttgart mit zwei Niederlagen aus drei Partien bescheiden da.
Was ist los in Stuttgart?
Alles ging gut los auswärts in Freiburg. Ermedin Demirovic traf zur Stuttgarter Führung und erledigte seinen Job als einziger nomineller Nick-Woltemade-Vertreter im Kader. Auch nach 80 Minuten sah noch alles passabel aus, ehe der VfB auf desolate Weise noch drei Gegentore kassierte; zweimal traf Freiburgs Zugang Igor Matanovic. Nach zwei Niederlagen und sieben Gegentoren zum Saisonstart eskalierte nun das ganze Freiburger Publikum, insbesondere Trainer Julian Schuster, an dem die Pleiten zum Saisonstart nicht spurlos vorbeigegangen waren.
Wo wurde am längsten gespielt?
Definitiv in Wolfsburg. Mitte der ersten Halbzeit zog eine Gewitterzelle über den Allerpark und machte so passend über der Arena halt, dass Schiedsrichter Bastian Dankert gar nicht zögerte und die Wolfsburger und Kölner Spieler in die Kabine schickte. Zehn Minuten regnete es stark bis heftig, erst danach ging es weiter. Das machte zehn Minuten Nachspielzeit in der ersten Halbzeit, 14 Minuten in der zweiten. Abpfiff um 17.45 Uhr.

War aber nicht schlimm, das Spiel gestaltete sich als extrem kurzweilig. Köln setzte zunächst seinen famosen Lauf fort und führte durch einen Treffer von Luca Waldschmidt. Danach kam der Regen und das Wolfsburger Comeback durch Treffer von Mohamed Amoura und Lovro Majer. Und dann? Ausgleich Köln durch Isak Johannesson, der vermeintliche Wolfsburger Siegtreffer durch einen direkt verwandelten Freistoß von Maximilian Arnold (90.+9). Und tatsächlich der erneute Kölner Ausgleich zum 3:3 (1:1) durch Jakub Kaminski, der sich bis zur 14. Minute der Nachspielzeit Zeit ließ. Nach kurzer Nachspielzeit der Nachspielzeit war dann wirklich Schluss. „Es war eine Achterbahnfahrt“, sagte FC-Trainer Lukas Kwasniok: „Die letzten 15 Minuten waren noch wilder als die 90 davor.“
Und sonst?
RB Leipzig zeigte beim 1:0 (1:0) in Mainz eine angemessene Leistung. Lag es an den neuen Trikots, die farblich definitiv aus dem Fanshop des FC Barcelona stammen mussten (Stichwort blaugrana)? Bayer Leverkusen gewann bereits am Freitagabend unter dem neuen Coach Kasper Hjulmand 3:1 gegen Frankfurt. Einstand geglückt.