Wohnen

Julian Nagelsmann spricht über Manuel Neuer und Torwart-Thema vor WM 2026 | ABC-Z

Am Donnerstagabend soll dann auch der Bundestrainer sagen, wie er es mit dem Torhüter hält. Und Julian Nagelsmann sagt: „Wir haben kein Torwart-Thema.“ Doch mit dem, was er davor und danach sagt und vor allem nicht sagt, macht er deutlich, dass es in der Nationalmannschaft 245 Tage vor dem ersten Spiel der Weltmeisterschaft ein Torwart-Thema gibt. Und dass es dieses Torwart-Thema mit großer Wahrscheinlichkeit auch im nächsten Jahr noch geben wird.

In der Fußballarena in Sinsheim läuft die Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Luxemburg an diesem Freitag (20.45 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur WM-Qualifikation und in der ARD) seit weniger als fünf Minuten, als Nagelsmann auf Manuel Neuer angesprochen wird. Auf den Torhüter des FC Bayern München, der, wie Nagelsmann sagt, „aus freien Stücken“ aus der Nationalmannschaft zurückgetreten sei. Und der, weil er seit der Verletzung von Marc-André ter Stegen wohl besser als alle anderen deutschen Torhüter spielt, trotzdem noch nicht ganz aus der Nationalmannschaft wegzudenken ist. Also sind in dieser Woche schon verschiedene Vertreter der Nationalmannschaft auf Neuer angesprochen worden. Und an diesem Abend nun auch Nagelsmann.

Die Frage, die ihm gestellt wird, geht so: Kann eine Situation eintreten, in der er auf Neuer zugehe und mit diesem über ein Comeback zur WM 2026 spreche?

Der Bundestrainer sagt dann, dass sein Team aus seiner Sicht „kein Torwart-Thema“ habe. Und will es so verstanden wissen, dass weder Oliver Baumann, der an diesem Freitag und auch sonst fürs Erste die Nummer eins sein wird, noch die anderen Nominierten (Alexander Nübel, Finn Dahmen, Noah Atubolu) Schuld an nicht gewonnenen Spielen gehabt hätten, im Gegenteil. Doch davor und danach sagt der Bundestrainer Sätze, die man eben auch anders verstehen kann. Er sagt: „Es ist wenig ratsam, über alle Konstellationen zu sprechen, die im Fußball eintreten können.“ Er sagt: „Es können im Fußball immer Dinge passieren, die gewisse Maßnahmen erfordern. Stand heute ist es nicht der Fall.“ Und er sagt: „Was die Zukunft bringt, kann ich auch nicht vorhersagen.“

In seiner Antwort sagt er auch, dass er „mit allen Protagonisten, die dieses Thema betrifft, im sehr guten und reichhaltigen Austausch“ sei. Und als er mit seiner Antwort eigentlich schon fertig ist, sagt er schnell noch: „Ich habe auch einen sehr guten Draht zu Manuel Neuer, habe auch Kontakt mit Manuel Neuer, aber da geht es nicht immer nur um Fußballspiele.“

Eines sagt Nagelsmann an diesem Abend aber explizit nicht: dass eine Situation, in der er Neuer zur WM wieder zur Nummer eins machen wird, nicht eintreten kann. Und damit war dann fürs Erste auch alles gesagt.

Und was sagt der Bundestrainer vor dem WM-Qualifikationsspiel gegen Luxemburg sonst so? Der Stürmer Nick Woltemade habe sich nach einem grippalen Infekt am Donnerstag „ganz gut gefühlt“, weswegen er in der Startelf stehen könnte. Der Verteidiger Nico Schlotterbeck, der wegen einer Knieverletzung seit März kein Länderspiel mehr gemacht hat, sei dafür ebenfalls ein Kandidat – auch wenn Nagelsmann weiß, dass man sich in Dortmund etwas weniger Spielzeit für diesen wünscht.

Und dann gibt es noch eine Frage, in der man anders als in der Manuel-Neuer-Frage schon eher als Gretchenfrage des deutschen Fußballs sehen kann: Welche Spieler könnten die Achse der deutschen WM-Mannschaft bilden? Die Antwort des Bundestrainers: „Die Achse ist die Gruppe.“ Darüber wird zu reden sein.

Back to top button