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Bürgerschaftswahl Hamburg: Starke Verluste für SPD und Grüne – Union, Linke und AfD legen zu | ABC-Z

Die SPD hat die Bürgerschaftswahl in Hamburg trotz Verlusten gewonnen. Auch die Grünen schnitten schlechter ab als vor fünf Jahren und liegen hinter der CDU. Linkspartei und AfD sind ebenfalls Gewinner der Wahl.

Eine Woche nach der Bundestagswahl hat Hamburg eine neue Bürgerschaft gewählt. Stärkste Kraft wurde trotz deutlicher Verluste die SPD. Die CDU wird vor den Grünen zweitstärkste Kraft.

Wie die Landeswahlleitung mitteilte, kommen die Sozialdemokraten unter dem Ersten Bürgermeister Peter Tschentscher nach vereinfachter Auszählung der für die Parteien auf den Landeslisten abgegebenen Stimmen auf 33,5 Prozent (minus 5,7 Prozentpunkte). Bei der Bürgerschaftswahl 2020 erhielt die SPD noch 39,2 Prozent.

Die stärksten Zugewinne fährt die CDU ein, die mit 19,8 Prozent (plus 8,6) zweitstärkste Kraft wird und damit das Ergebnis aus 2020 (11,2 Prozent) fast verdoppelt hat. Nach einer Reihe schwacher Ergebnisse schafften die Christdemokraten mit Spitzenkandidat Dennis Thering in Hamburg die Trendumkehr.

Ob die Grünen vielleicht Platz Zwei halten könnten, war am Wahlabend lange offen. Letztlich muss die Partei um Spitzenkandidatin Katharina Fegebank, Zweite Bürgermeisterin und Wissenschaftssenatorin, deutliche Verluste verbuchen. Die Grünen erreichen 18,5 Prozent (minus 5,7). Vor fünf Jahren kam die Partei auf ein Rekord-Ergebnis von 24,2 Prozent. Seit zehn Jahren regieren die Grüne mit der SPD.

Gewinne verbuchen auch die Linkspartei, die auf 11,2 Prozent (plus 2,1) zulegt, sowie die AfD, die sich auf 7,5 Prozent (plus 2,2) verbessert. Bei der vergangenen Wahl kam die Linkspartei auf 9,1 Prozent, die AfD auf 5,3 Prozent.

Die FDP, bisher mit einem Abgeordneten in der Bürgerschaft vertreten, verpasst den Einzug mit 2,3 Prozent (minus 2,7) in das Parlament ebenso wie das neu angetretene BSW mit 1,8 Prozent. Vor beiden Parteien liegt noch die Kleinpartei Volt mit 3,3 Prozent (plus 2,0).

Für die Fortsetzung der rot-grünen Koalition unter Tschentscher würde es trotz Verlusten noch reichen. Dieses Ziel hatten SPD und Grüne vor der Wahl ausgegeben. Doch die Sozialdemokraten könnten auch eine Koalition mit der CDU eingehen. Thering bot der SPD Gespräche an. „Wir als CDU sind bereit“, sagte er in der ARD.

Tschentscher: SPD kann Wahlen gewinnen

Tschentscher kündigte an, zunächst mit den Grünen, dann aber auch mit der CDU zu sondieren. Er wertete seinen Wahlsieg auch als bundesweites Signal. „Wir sollten uns daran erinnern, dass wir als SPD in Deutschland Wahlen gewinnen können“, sagte er am Wahlabend. „Die letzten Wochen waren sehr anstrengend. Die Lage war für uns knifflig, würde Udo Lindenberg sagen.“ Dennoch sei es anderen Parteien nicht gelungen, die SPD „von rechts und links“ zu überholen.

Auch Fegebank wertete die Zahlen trotz Verlusten als Erfolg. Die Grünen hätten sich aus einer „kleinen Delle“ wieder herausgekämpft, sagte sie mit Blick auf rückgängige Umfragewerte in den vergangenen Wochen. „Das freut mich richtig, dass Hamburg politisch so was von stabil ist“, sagte Fegebank.

Endgültige Ergebnisse werden für Montag erwartet, weil das Hamburger Wahlrecht recht komplex ist. In der Hansestadt hat jeder Wahlberechtigte bis zu zehn Stimmen.

Der Wahltermin in Hamburg stand bereits im vergangenen April fest – lange vor dem Bruch der Ampel-Koalition, der zu Neuwahlen am vergangenen Sonntag führte. CDU, Linke und FDP in Hamburg forderten anfangs eine Zusammenlegung der Termine, was SPD und Grüne aber ablehnten. Sie begründeten dies mit rechtlichen Risiken bei einer Verschiebung der Wahl.

mit dpa

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