Bruttoinlandsprodukt-Zahlen in Europa: Ungarn schmiert ab, Irland und Spanien imponieren | ABC-Z
BIP-Zahlen in Europa
Ungarn schmiert ab, Irland und Spanien imponieren
30.10.2024, 14:15 Uhr
Leicht positive Nachrichten zum Bruttoinlandsprodukt gibt es aus Deutschland. Doch wie sieht es in den anderen Ländern in der EU aus? Besonders drei Staaten tun sich hervor, während Ungarn ein deutliches Minus verzeichnet.
Im Euroraum ist die Wirtschaft in den Monaten Juli bis September stärker gewachsen als erwartet. Das EU-Statistikamt Eurostat geht von einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,4 Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal aus, wie eine erste Schätzung zeigt. Analysten hatten nur ein halb so starkes Wachstum erwartet.
Im Schnitt aller 27 EU-Länder stieg das BIP laut Eurostat im dritten Quartal um 0,3 Prozent an. Besonders deutliche Zuwächse gab es in Irland (plus 2,0 Prozent), Litauen (plus 1,1 Prozent) und Spanien (plus 0,8 Prozent), das weiterhin vor allem wegen des Tourismus aufblüht. Schlusslichter waren Ungarn (minus 0,7 Prozent), Lettland (minus 0,4 Prozent) und Schweden (minus 0,1 Prozent).
Verglichen mit dem dritten Quartal 2023 wuchs das BIP in den 20 Ländern mit dem Euro wie auch in der gesamten EU um 0,9 Prozent, wie Eurostat weiter mitteilte.
Das vergleichsweise positive Abschneiden im Euroraum geht auch auf Deutschland zurück, das der befürchteten technischen Rezession entging – diese ist gegeben, wenn die Wirtschaft in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen schrumpft. In der Bundesrepublik wuchs die Wirtschaft im dritten Quartal preis-, saison- und kalenderbereinigt allerdings überraschend um 0,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitgeteilt hatte.
Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) erklärte, Deutschland bleibe trotz des “leichten Hoffnungsschimmers” das “Sorgenkind der EU”. Auf Jahressicht rechnet das Institut immer noch mit einer Rezession.