Briten kaufen Minenräumboot – und wappnen sich nicht nur vor Sprengladung | ABC-Z

Berlin. Immer wieder greift Russland Unterseedatenkabel und Pipelines an. Großbritannien wappnet sich nun dagegen mit neuartigen Schiffen.
Zerstörte Pipelines und durchtrennte Unterseekabel: Seit Beginn des Ukraine-Kriegs häufen sich derartige Fälle in Ostsee und Nordsee. Und immer wieder Russland im Verdacht, an der Sabotage von Unterwasserinfrastruktur beteiligt zu sein.
Nun rüstet sich Großbritannien dagegen. Die britische Marine hat nun mehrere unbemannte Minenräumboote gekauft, die nicht nur gegen Seeminen schützen sollen, sondern auch die kritische Infrastruktur im Meer beschützen sollen, berichtet der britische „Telegraph“.
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So funktionieren die unbemannten Minenräumboote
Die Boote basieren auf dem sogenannten Sweep-System, das moderne, digitale Seeminen entschärfen kann, die in der Nähe vorbeifahrende Schiffe und U-Boote erkennen und beschädigen können. Es besteht aus mehreren unbemannten Booten, die ferngesteuert werden können. Das System imitiert dabei die Signatur eines Schiffes und bringt die Seeminen so sicher zur Detonation.
„Das tragbare, flexible System ist für den Schutz von Schiffen vor modernen Minenbedrohungen von entscheidender Bedeutung. Es kann von Land oder See aus ferngesteuert werden, wird unsere Seeleute vor Gefahren bewahren und der Royal Navy die Fähigkeit zur Minenräumung wiederherstellen, die ihr seit 2005 fehlte“, sagt Jonathan Reed-Beviere, Programmdirektor für Minenjagdfähigkeiten bei der britischen Marine, über das neue System.
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Eigenentwicklung aus Großbritannien
Entwickelt wurde das Sweep-System in Großbritannien selbst von der Firma TKMS Atlas im englischen Dorset. „Diese Investition sichert hochqualifizierte Arbeitsplätze in Dorset und im gesamten Vereinigten Königreich und unterstützt den Plan der Regierung für Veränderungen , indem sie die Verteidigung als Motor für Wirtschaftswachstum vorantreibt“, sagte Maria Eagle, Staatsministerin für Verteidigungsbeschaffung zum Kauf der Minenräumboote.
Hauptstadt Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE Zentralredaktion
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Laut der britischen Marine durchqueren alle paar Wochen russische Schiffe britische Gewässer. Vergangenen Mittwoch wurde mit der „Novorossiysk“ bereits zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit ein russisches Kriegsschiff bei der Fahrt durch den Ärmelkanal beobachtet und mit Marienhubschraubern und einem Kriegsschiff beschattet.
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Nato-Generalsekretär Mark Rutte hatte bereits Anfang des Jahres vor einer zunehmenden Zahl von Internetausfällen gewarnt, nach Russland verdächtigt worden war, mehrere Untersee-Datenkabel in der Ostsee attackiert zu haben.
jst/FMG