Wirtschaft

Briefe und Pakete: Deutsche Post verzeichnete 2024 so viele Beschwerden wie nie | ABC-Z

Bei der Bundesnetzagentur sind noch nie so viele Post-Beschwerden eingegangen wie im vergangenen Jahr. Die Behörde erreichten im vergangenen Jahr 44.406 Eingaben zu Mängeln der Postversorgung und damit fast sieben Prozent mehr als 2023. Der bisherige Höchstwert von 43.125 Beschwerden aus dem Jahr 2022 wurde damit knapp übertroffen. 

Die Möglichkeit zur Kritik bezieht sich auf die gesamte Brief- und Paketbranche, allerdings richteten sich im vergangenen Jahr 89 Prozent der Beschwerden gegen den Marktführer DHL und seine Briefsparte Deutsche Post.

Die meiste Kritik richtete sich gegen Mängel bei der Zustellung, aber auch um andere Themen wie Filialen, bei denen Verbraucher innerhalb der Öffnungszeiten vor verschlossenen Türen standen, oder um Briefkästen, die seltener geleert werden als früher. Für Frust sorgen auch angeblich fehlgeschlagene Zustellversuche, obwohl der Empfänger zu Hause wartete und die Klingel funktionierte.

Aufsichtsbehörde kann seit 2025 Bußgelder verhängen

Der Post-Konzern DHL teilte mit, dass die Anzahl der auf ihn bezogenen Beschwerden im Verhältnis zu den 12,2 Milliarden Briefen und 1,8 Milliarden Paketen, die im vergangenen Jahr ausgeliefert wurden, gering sei. Ein Firmensprecher sagte aber auch, dass jede Beschwerde eine zu viel sei. „Wir arbeiten täglich daran, unsere Qualität zu verbessern und möglichst wenig Anlässe für Beschwerden entstehen zu lassen.“

Der Statistik zufolge führen nur 0,0003 Prozent der Sendungen zu einer Beschwerde bei der Bundesnetzagentur. Allerdings fließen die Beschwerden, die direkt an DHL gingen, nicht in die Statistik ein. Wenn sich Kritik in einer Region häuft, leitet die Bundesnetzagentur sogenannte Anlassprüfungen wegen unterbliebener oder mangelhafter Briefzustellung ein. Seit Anfang 2025 kann die Behörde durch das reformierte Postgesetz zudem Bußgelder verhängen.

Besonders viele Beschwerden gab es in solchen Regionen, wo es laut DHL Personallücken gab. Trotzdem will der Konzern bis zum Jahresende 8.000 Stellen abbauen.

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