Brass Wiesn Eching: Blasmusik und moderne Beats – Freising | ABC-Z

Alljährlich verwandelt sich das Festivalgelände der „Brass Wiesn“ in Eching im Landkreis Freising in eine „Open Air Gaudi für Jung und Oid“. Traditionelle Blasmusik trifft hier auf moderne Rhythmen. Dieses Jahr zeigte sich allerdings das Wetter von seiner wechselhaften Seite. Während am Freitag die Sonne schien, hüllte sich der Samstag in Regenschleier. Wer aber glaubt, dies hätte der Stimmung Abbruch getan, hatte die Rechnung ohne das Publikum auf der Brass-Wiesn gemacht.
Besucherinnen und Besucher konnten sich auf den weitläufigen Wiesen entspannen, in Liegestühlen chillen oder in den urigen Almhütten eine bayerische Auszeit genießen. Darüberhinaus luden zahlreiche Stände mit kulinarischen Spezialitäten und Produkten regionaler Betriebe zum Verweilen ein, von handgemachtem Schmuck bis zu kreativen Mitbringseln.
Mit dabei, bereits zum dritten Mal, war Katharina Neufeld aus Freising, die ihre „Brillenbude“ auf dem Gelände aufgebaut hatte. Die Atmosphäre beschreibt sie als „bodenständiger“ als in einem Laden: „Hier, das erdet einen auch noch mal“, sagte sie lachend. Besonders begeistert sei sie von den teils „richtig guten Outfits“ der Leute und den vielen unterhaltsamen Begegnungen.
Einer, der die Energie des regnerischen Samstags besonders zu schätzen wusste, war der Südtiroler Mundartsänger und Songwriter Max von Milland. Er, der bereits im Vorprogramm von Größen wie Sportfreunde Stiller und A-ha spielte, hatte gerade seinen Auftritt hinter sich. Klitschnass erzählte er: „Es war super. Ich finde solche Stimmungskiller wie der Regen sind oft das, was einen Auftritt noch mal geiler macht, weil die Leute noch mehr zusammenhalten.“ Er zitierte ein Südtiroler Sprichwort, das da lautet: „Wenn es draußen regnet, schüttet es drin.“

Ein weiteres Highlight, das die Fusion von Tradition und Moderne perfekt verkörperte, war das Wiener Musikerkollektiv Erwin und Edwin. Am Samstagabend begeisterten sie das Publikum mit ihren Blasinstrumenten und der Dynamik elektronischer Rhythmen. Für sie sei die Brass Wiesn wie ein „Heimatfestival“, bereits zum fünften Mal seien sie dabei, zum zweiten Mal auf der Mainstage. Nach dem Auftritt blickte die Band zurück: „Der Regen ist immer weniger geworden, der Auftritt immer besser“.

Wie sehr das Festival die lokalen Wurzeln berührt, zeigte ein Gespräch mit Quirin, einem Jugendlichen aus Eching: „Für mich ist es jedes Jahr das Schönste, in Eching, da wo ich groß geworden bin, auf dem Freizeitgelände, wo ich auch als Kind immer gespielt habe, so ein großes Festival mit so vielen Leuten und so tollen Acts zu sehen,“ schwärmt er.
Die Möglichkeit, Bands wie Wanda aus Wien – die Headliner des Festivals waren – „live vor meiner Haustür zu sehen, ist eigentlich das Allerbeste daran“. Auch ihn störte das Wetter nicht: „Wenn man im Vorhinein damit planen kann, wie man sich anzieht, ist es im Endeffekt kein Problem,“ sagt Quirin, der die ungebrochene Freude der Partygänger hervorhebt.
Mit über 60 Bands und Kapellen und etwa 15 000 Festivalbesuchenden bot die „Brass Wiesn“ wieder, wie von den Veranstaltern versprochen, eine „gmiatliche, bayerische Auszeit mit Musik, Schmankerln und Party am Echinger See“. Trotz der Launen des Wetters zeigte sich dieses Jahr wieder: Die „Brass Wiesn“ ist für viele Leute mehr als nur ein Festival. Sie ist eine Feier des Lebens, der Musik und der bayerischen Herzlichkeit. Ein Ort, an dem Blasmusik auf bassige Beats trifft und wo der Regen die Stimmung nur noch ausgelassener macht.