Brände in Kalifornien: Das Gifford-Feuer breitet sich immer weiter aus | ABC-Z

Bei Temperaturen von fast 38 Grad und Windböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 50 Kilometer je Stunde hat sich ein Flächenbrand nördlich von Los Angeles ungewöhnlich schnell ausgebreitet. Das sogenannte Canyon Fire, das am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) etwa 60 Kilometer entfernt von der Innenstadt ausbrach, fraß sich bis Sonntag durch fast 22 Quadratkilometer Hügelland. Wie die kalifornische Behörde für Wald und Feuerschutz (Cal Fire) mitteilte, war der Brand aus noch ungeklärter Ursache am Holser Canyon ausgebrochen und hatte sich mit rasanter Geschwindigkeit in Richtung Osten ausgebreitet.
Innerhalb weniger Stunden verkohlte das Canyon-Feuer mehr als sechs Quadratkilometer – je drei Sekunden etwa ein Terrain in der Größe eines Fußballfeldes. Die Behörden sprachen Evakuierungsanordnungen für Teile der Bezirke Los Angeles und Ventura aus. Tausende Bewohner der Region bei Santa Clarita brachten sich und ihre Tiere vor den Flammen in Sicherheit. Die Gesundheitsbehörden warnten vor Rauchpartikeln in der Luft und forderten die Bewohner auf, Arbeiten unter freiem Himmel einzustellen. „Wir haben uns in die Häuser zurückgezogen und halten die Augen offen. Diese Feuersaison ist wirklich hart“, sagte Jennifer Elkins, die Vorsitzende des Bürgervereins Val Verde, der „Los Angeles Times“.
Während es den fast 1200 Einsatzkräften gelang, das Canyon-Feuer bis Sonntag zu mehr als 45 Prozent einzudämmen, wuchs das Gifford-Feuer etwa 250 Kilometer nordwestlich auf mehr als 460 Quadratkilometer. Der Brand in den Bezirken San Luis Obispo und Santa Barbara, der bislang größte des Jahres in Kalifornien, bedroht fast 1000 Wohnhäuser und Ställe in der Nähe des Los Padres National Forest. Mehrere Straßen östlich von Santa Maria wurden gesperrt. Da die Region eher dünn besiedelt ist, blieben Todesopfer und Verletzte vorerst aus. Mit Löschflugzeugen und Hubschraubern konnte das Gifford-Feuer laut Cal Fire bis Sonntag nach mehr als einer Woche zu etwa 21 Prozent eingedämmt werden.
Insgesamt meldete das National Interagency Fire Center (NIFC) am Wochenende 38 große Flächenbrände in den Vereinigten Staaten. Neben Kalifornien breiteten sich die Flammen auch in Colorado, Arizona und Bundesstaaten wie Utah und Idaho über mehr als 2600 Quadratkilometer aus. Schon im Frühjahr hatte das Center für Klimavorhersagen, eine Abteilung der Nationalen Ozean- und Atmosphärenbehörde (NOAA), wegen geringer Regenfälle, hoher Temperaturen und Trockenheit von Boden und Vegetation im Südwesten Amerikas vor einer überdurchschnittlichen Brandgefahr gewarnt.