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Boxen: Klitschko bestätigt in der AZ seine Comeback-Pläne! | ABC-Z

München – Turki Al-Sheikh ist das personifizierte “Sportswashing” Saudi-Arabiens. Im Hype um die Boxweltmeisterschaft im Schwergewicht zwischen dem unbesiegten Champion Oleksandr Usyk (37) aus der Ukraine und dem britischen Schaumschläger Tyson Fury (36) am Samstag in Riad ist dem Geschäftsmann und Sportfunktionär im Rang eines Regierungsministers ein aufsehenerregender Coup gelungen: das Comeback von Wladimir Klitschko (48).

Boxen war für Klitschko immer “ein Werkzeug” gewesen, Ziele zu erreichen

“Ich bin bereit, die nächste Herausforderung anzunehmen”, bestätigte Wladimir Klitschko der AZ sein spektakuläres Vorhaben. Boxen sei für ihn immer “ein Werkzeug” gewesen, seine Ziele zu erreichen. Boxen habe aus ihm einen Kämpfer gemacht, der “immer bereit ist, Herausforderungen zu meistern. Im Ring, im Leben, auf der Frontlinie.” Der freiwillige Reservist der ukrainischen Armee kann “jederzeit eingezogen werden”.

Turki Al-Sheikh (43) hatte bereits für den 22. Februar 2025 in Riad das Comeback gegen den englischen IBF-Titelhalter Daniel Dubois (27) geplant. Ohne Zusage Wladimir Klitschkos hätte der saudische “Geschaftlhuber” des Kronprinzen Muhammad bin Salman kaum bei der International Boxing Federation eine Genehmigung für die freiwillige Titelverteidigung beantragt.

Klitschko will ältester Weltmeister im Schwergewicht werden

Das Londoner Boulevard-Blatt “Daily Mail”, das Wladimir Klitschkos Comeback-Gedanken als erstes Medium auf die Spur gekommen war, verkündete auch das Ende dieses hochriskanten Plans: Das blamable Comeback Mike Tysons (58) gegen den 31 Jahre jüngeren Influencers Jake Paul sei allen eine Warnung gewesen. 

Alles also eine Frage des Alters: Aus dem Reiz als ältester Weltmeister im Schwergewicht in der Geschichte verewigt zu werden, hat Wladimir Klitschko in den Jahren nach seinem Rücktritt 2017, nach der “technischen” K.o.-Niederlage gegen Anthony Joshua, keinen Hehl gemacht. WM-Rekordhalter mit 29 Titelkämpfen ist er bereits. George Foreman (80) ist mit 45 Jahren und 67 Tagen der Rekord-Methusalem (K.o.-Sieg über Michael Moorer am 5. 11. 1994).

Legten legendäre Kämpfe hin, wie hier im Jahr 2015: Wladimir Klitschko und Tyson Fury.
Legten legendäre Kämpfe hin, wie hier im Jahr 2015: Wladimir Klitschko und Tyson Fury.
© IMAGO
Legten legendäre Kämpfe hin, wie hier im Jahr 2015: Wladimir Klitschko und Tyson Fury.

von IMAGO

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Ex-Manager Bönte: “Ich würde mich freuen, wenn Wladimir Jury ausknockt”

Die Verlockung ist offenbar geblieben, “Big George” den Nimbus zu entreißen. Dazu müsste Fury die Revanche gegen Usyk gewinnen und Wladimir Klitschko danach in seiner persönlichen Revanche Tyson Fury im Frühjahr 2025 besiegen. Bernd Bönte, 18 Jahre lang Manager der Klitschkos und am Samstag bei DAZN der kommentierende Experte, sagt, falls es zu Tyson Fury-Wladimir Klitschko II sollte: “Ich würde mich freuen, wenn Wladimir Fury ausknockt.”

“Ich träume davon, diesen Kampf zu sehen.” Mit diesem Wunschtraum hatte Al-Sheikh die Comeback-Gerüchte in die Welt gesetzt. Die Erfüllung seines Traums würde sich der saudische Promoter an die 30 Millionen Dollar für den ukrainischen Rückkehrer kosten lassen, schätzen Insider. Ein ukrainisches Duell Usyk gegen Klitschko, einst Sparringspartner, mitten im Krieg verbietet sich von selbst.

Fury bezeichnet Klitschko nach Comeback-Plan als “Großvater”

Fury aber kennt den Traum des saudischen Millionen-Moguls und lästert auf Instagram: “Ich habe Wladimir Klitschko schon damals gesagt, dass er mit 39 zu alt ist für diesen Sport. Mit 49 ist es noch schlimmer. Er ist ein Großvater. Aber ich bin ein Prizefighter: Wenn das Geld stimmt…” Dieses “damals” war am 28. November 2015, als ein völlig indisponierter Wladimir Klitschko in der Düsseldorfer Arena durch eine einstimmige Punktniederlage gegen den “Gipsy King” seine vier WM-Gürtel der Organisationen IBF, IBO, WNBA, WBO verlor.

Den vertraglich verpflichteten Rückkampf hat Fury immer wieder mit fadenscheinigen platzen lassen. Sind zwölf Jahre Altersunterschied, sieben Jahre Kampfpause nicht ein unüberwindbares Handicap? Offenbar nicht für Wladimir Klitschko, der, obwohl bereits leicht ergraut, sich gemäß seinem Credo, “Keep on punching” (“Schlage immer weiter”) seine athletische Physis bewahrt hat.

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