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Borussia Dortmund besiegt VfL Wolfsburg in Bundesliga dank Adeyemi | ABC-Z

Direkte Zusammenhänge lassen sich nicht immer so einfach herstellen im Fußball, aber es ist schon bemerkenswert, dass Borussia Dortmund gerade an diesem Sonntagabend erstmals in dieser Saison eine knappe Führung ins Ziel gerettet hat. An dem Tag, als Nico Schlotterbeck nach lange Pause wieder ein Pflichtspiel für den BVB absolvierte und am Ende vor der Südtribüne eine hart erkämpften 1:0-Sieg über den VfL Wolfsburg bejubeln durfte.

„Nein, tatsächlich nicht“, entgegnete Rückkehrer Schlotterbeck bei DAZN auf die Frage, ob die Rückkehr besser hätte laufen können und ergänzte: „Bei Borussia Dortmund ist in meinen drei Jahren mir wichtig gewesen, in der Hinrunde dranzubleiben. Wir sind sehr oft hinterhergerannt. Wichtig ist es jetzt, an den Bayern dranzubleiben und vorneweg zu marschieren, dann entwickelt sich vielleicht was.“

Anfang April hatte sich der Nationalspieler eine schwere Knieverletzung zugezogen, nun war er nicht nur zurück im Kader, sondern erhielt auch direkt den Platz des Abwehrchefs in der Startelf. „Den Schub brauchen wir heute“, sagte Dortmunds Geschäftsführer Lars Ricken, der weiß, dass Schlotterbecks Anwesenheit das Spiel verändert.

Auch wenn der Verteidiger körperlich nach dieser langen Pause physisch noch nicht voll bei Kräften sein kann, waren seine mit dem linken Fuß diagonal oder vertikal geschlagenen Pässe aus dem Zentrum der Abwehrkette eine echte Bereicherung. Die spielentscheidende Aktion vor dem 1:0 kam allerdings von einem Wolfsburger: Tief in der eigenen Hälfte unterlief dem Rechtsverteidiger Joakim Maehle nach 20 Minuten ein schlimmer Fehlpass, der über Marcel Sabitzer bei Karim Adeyemi landete. Der satte 18-Meter-Schuss des schnellen Angreifers hievte die Dortmunder zum ersten Mal in der laufenden Saison auf den zweiten Platz der Blitztabelle.

Das Spiel der Dortmunder war zwar in einigen Phasen noch ungenau und fehlerhaft, aber die Bereitschaft, alle Wege zu gehen, war sehr hoch. Auch bei Adeyemi, der sich an anderen Tagen erkennbar quälen muss, um lange Sprints zur Unterstützung seiner verteidigenden Kollegen durchzuziehen. Aber an diesem Abend hatte er richtig Lust, nachdem er bereits beim 4:4 in Turin stark gespielt und getroffen hatte.

So langsam werden einige der größeren Linien in der Entwicklungsarbeit des Trainers Niko Kovac sichtbar, der seit Ende Januar für das Team verantwortlich ist. Er setzt trotz der Defensivschwächen und Leistungsschwankungen auf Adeyemi, der mit seinem Tempo und seinem brillanten linken Fuß zum entscheidenden Faktor werden kann. Nach seinem Treffer und seiner Torvorlage in Berlin hat er nun abermals getroffen.

Bellingham nur die Nummer fünf

Auch das defensive Mittelfeldzentrum mit Felix Nmecha und dem an diesem Abend sehr intensiv spielenden Marcel Sabitzer hat sich als bestens harmonierendes Paar für diesen Mannschaftsteil entpuppt, während Julian Brandt Jobe Bellingham und alle anderen Neuzugänge zum dritten Mal nacheinander nicht zur Startelf zählten. Als es im TV-Interview vor dem Anpfiff wieder einmal um die Rolle Bellinghams als Ersatzspieler ging, reagierte Ricken geradezu verärgert. Er verstehe nicht, „dass wir hier alle drei Tage das Thema Jobe haben“, sagte er, der Engländer sei „19 Jahre alt, da denken wir nicht in Tagen“.

Im Moment ist Bellingham hinter Nmecha, Sabitzer, Pascal Groß und Julian Brandt aber nur die Nummer fünf im Ranking der zentralen Mittelfeldspieler, was nach den großen Reden über die Qualität dieses Profis schon ein wenig überraschend ist. Zudem ist Maximilian Beier gesetzt, obwohl ihm mitunter technische Fehler unterlaufen und seine Effizienz im Torabschluss besser sein könnte. Aber Beier spielt einfach enorm intensiv, und das ist derzeit wichtiger als fußballerische Finessen.

Allerdings verpasste Beier zwei sehr gute Möglichkeiten, dem Spiel früh durch einen zweiten Treffer eine eindeutige Richtung zu geben (34., 44.). Das war auch deshalb ärgerlich, weil die Energie Mitte der zweiten Hälfte etwas zu schwinden begann und der VfL zu ersten Chancen kam. Zum Beispiel als ein Schuss von Konstantinos Koulierakis von der Unterkante der Latte auf die Torlinie sprang (60.).

Nach einer Stunde absolvierte dann auch der Wolfsburger Christian Eriksen, nach vielen erfolgreichen Jahren in England und Italien sein Debüt in der Bundesliga, konnte aber keine entscheidenden Akzente mehr setzen, in dieser Partie die in der Schlussphase immer umkämpfter wurde. Wobei der BVB im Gegensatz zu den engen Partien beim FC St. Pauli und in Turin bis zum Schlusspfiff nicht nur torgefährlicher, sondern auch stabil blieb.

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