Politik

BBC und Donald Trump: Keir Starmer mahnt BBC im Streit mit Trump zu klarer Aufarbeitung | ABC-Z

Nach dem Rücktritt zweier Spitzenmanager der BBC hat Premierminister Keir Starmer in der Debatte um unlautere Berichterstattung den Sender zu klarer Aufarbeitung aufgerufen. “Wo Fehler passieren, muss die BBC ihr Haus in Ordnung bringen, die höchsten Standards einhalten, Verantwortung übernehmen und Irrtümer rasch korrigieren”, sagte er. Starmer fügte hinzu, dass er eine starke und unabhängige BBC unterstütze, da die Notwendigkeit der Unparteilichkeit in Zeiten von Desinformation “stärker denn je” sei. 

Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump der BBC in einem Schreiben eine Frist bis zum 14. November für eine Stellungnahme gesetzt. Seine Anwälte forderten darin eine “vollständige und faire Rücknahme” der Dokumentation, eine Entschuldigung und eine “angemessene Entschädigung für Präsident Trump für den entstandenen Schaden”. Sollte die BBC dieser Forderung nicht nachkommen, werde er seine Klage auf Schadensersatz in Höhe von einer Milliarde Dollar einreichen, hieß es.

Die öffentlich-rechtliche BBC sieht sich seit längerem aus verschiedenen ideologischen Lagern dem Vorwurf der Voreingenommenheit ausgesetzt. Am Sonntag zogen Generaldirektor Davie und BBC-Nachrichtenchefin Deborah Turness wegen einer irreführend zusammengeschnittenen Trump-Rede in einer BBC-Dokumentation die Konsequenzen und verkündeten ihren Rücktritt.

Kulturministerin warnt vor Instrumentalisierung

Am Montag entschuldigte sich BBC-Präsident Samir Shah für die Dokumentation über Trump und räumte eine “Fehleinschätzung” des Senders ein. Ausschnitte von Trumps Rede seien so zusammengeschnitten worden, dass der Eindruck eines “direkten Aufrufs” zu Gewalt durch den Republikaner entstanden sei, teilte er mit.

Die Labour-Kulturministerin Lisa Nandy stellte sich anschließend im Unterhaus hinter den öffentlich-rechtlichen Sender. Sie warnte am Dienstagabend im Unterhaus die Opposition davor, die Krise der BBC politisch zu instrumentalisieren und auszunutzen. “Diejenigen, die hier die BBC von linker oder rechter Seite attackieren, weil sie nicht deren eigene Sichtweise vertritt, sollten sich klar machen, was gerade auf dem Spiel steht”, sagte Nandy. Es sei ein fundamentaler Unterschied, ob man tatsächliche Fehler benenne oder die Institution insgesamt unablässig angreife.  

Kritik gibt es inzwischen auch am ehemaligen Kommunikationschef von Ex-Premierministerin Theresa May, Robbie Gibb. Gibb sitzt im wichtigsten BBC-Aufsichtsgremium, dem BBC Board. Mehrere Abgeordnete forderten zuletzt seinen Rücktritt. BBC-Mitarbeiter werfen Gibb, der von 2002 bis 2016 selbst für den Sender arbeitete, einen Interessenkonflikt vor, da er den konservativen Privatsender GB News beraten habe. GB News versteht sich als britisches Pendant zum US-Nachrichtensender Fox News. 

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