Boniface lässt Leverkusen gegen Mailand jubeln | ABC-Z
Bayer Leverkusen hat in der Champions League bereits das zweite dicke Ausrufezeichen gesetzt – und dank Victor Boniface am Dienstagabend Italiens Vizemeister AC Mailand mit 1:0 (0:0) geschlagen.
Damit ist die Bayer-Bilanz in der Königsklasse nach dem 4:0-Auftaktsieg bei Feyenoord Rotterdam weiter makellos. “Wir haben in der Abwehr gut zusammengehalten”, äußerte sich Bayer-Coach Xabi Alonso nach der Partie zufrieden, “wir haben in den zwei Spielen diese Champions-League-Mentalität gezeigt. Champions League bedeutet: zu kämpfen.” Kapitän Granit Xhaka ergänzte: “Wir haben uns viele Chancen herausgespielt und eine davon genutzt. In der Champions League entscheiden Kleinigkeiten, wir haben sehr konzentriert gespielt und die Räume auf den Außenpositionen sehr gut genutzt.”
Schon der Start von Leverkusen war furios. Gleich nach zwei Minuten ergab sich nach einem Blitz-Konter die erste Großchance, doch Boniface schloss gegen Mike Maignan zu unplatziert ab. Nur wenige Sekunden später musste der französische Nationalkeeper erneut zupacken, diesmal hatte Piero Hincapié aus acht Metern frei aufs Tor geköpft.
Abseits – Boniface-Treffer wieder aberkannt
Was Milan in der ersten Halbzeit dagegensetzte, war erschreckend schwach: keine Vorwärtsbewegung, völlige Passivität im Mittelfeld, Stars wie Tijjani Reijnders, Rafael Leao oder Tammy Abraham gingen komplett auf Tauchstation. Die passende Bestrafung wäre das Führungstor für Leverkusen gewesen, was die Fans nach 20 Minuten auch kurzfristig bejubelten. Dann erkannte der Schiedsrichter Sandro Schärer den herrlichen Treffer von Boniface nach Flanke von Jeremy Frimpong aber zurecht wieder ab: Frimpong hatte nach der Spielverlagerung von Alex Grimaldo im Abseits gestanden.
Auch danach fühlte sich Milan nicht bemüßigt, mal einen oder zwei Gänge hochzuschalten. Phasenweise standen die Gäste mit zwei Fünferketten am und vor dem eigenen Strafraum, doch Bayer fand Lücken: Frimpongs Nachschuss nach einem kurz abgewehrten Boniface-Schuss ging aber knapp über das Tor (38.), Amine Adlis Flachschuss war zu ungenau (40.), dazu ignorierten Boniface und auch Florian Wirtz mehrfach den besser postierten Mitspieler.
Maignan rettet – ist dann aber machtlos
Das wurde im zweiten Durchgang besser. In der 48. Minute rettete Maignan noch brillant gegen den Abschluss von Wirtz. Drei Minuten später war der Franzose dann aber machtlos: Grimaldo nahm den Steilpass von Aleix Garcia auf, bezog noch Frimpong mit ein, dessen Schuss Maignan aber nur abklatschen konnte – genau vor die Füße von Boniface, der aus vier Metern vollstreckte.
Erst danach tat Mailand mehr für die Offensive. Reijnders kam in der 55. Minute plötzlich aus halbrechter Position frei zum Abschluss, Lukas Hradecky bekam so gerade noch seinen Arm in die Schussbahn.
Frimpong vergibt die Großchance
Auch 20 Minuten vor dem Ende wurde es ganz eng für Leverkusen. Der eingewechselte Spanier Alváro Morata verpasste zunächst nur knapp einen Kopfball, dann hätte er beinahe eine Schlampigkeit von Hradecky genutzt, der seeloenruhig durch den eigenen Fünfmeterraum dribbeln wollte.
Leverkusen hatte anschließend den Matchball auf dem Fuß, doch Frimpong zirkelte den Ball nach einem Steilpass von Wirtz frei vor Maignan nur ans Außennetz. Das hätte sich in der 84. Minute beinahe gerächt: Granit Xhaka fälschte zunächst einen Distanzkracher von Theo Hernández an die Leverkusener Latte ab, den Abpraller köpfte Morata völlig unbedrängt aus sechs Metern am linken Pfosten vorbei.
Fehlstart für Milan damit komplett
Hradecky konnte bei den Szenen nur staunend zusehen, war dann aber nochmal Herr des Geschehens: Ruben Loftus-Cheek hatte aus zwölf Metern abgezogen, der Finne riss reaktionsschnell die Fäuste hoch und hielt damit den zweiten Sieg von Bayer in dieser Königsklassen-Saison fest.
In der Nachspielzeit kam dann noch einmal etwas Glück dazu: Hincapié hatte auf der Strafraumgrenze Loftus-Cheek am Fuß getroffen, die Szene wurde aber erstaunlicherweise nicht als Foul gewertet und auch nicht vom VAR moniert. Für Milan hingegen ist der Fehlstart perfekt: Die erste Partie hatte das Team von Paulo Fonseca zu Hause mit 1:3 gegen den FC Liverpool verloren.