Bolivien: Staatsanwälte beantragen Festnahme von Ex-Präsident Morales | ABC-Z
Staatsanwälte haben die Festnahme des bolivianischen Ex-Präsidenten Evo Morales in Zusammenhang mit Ermittlungen wegen sexuellen Missbrauchs beantragt. Dabei geht es um die angebliche Zeugung eines Kindes mit einem 15 Jahre alten Mädchen. Der Haftbefehl, der noch von einem Richter genehmigt werden muss, soll ausgestellt werden, weil Morales sich einer Anordnung widersetzt hatte, in dem Fall auszusagen.
Dem 65-Jährigen wird vorgeworfen, im Jahr 2016 ein Kind mit einem Mädchen im Teenageralter gezeugt zu haben. Das wäre eine sexuelle Beziehung, die nach bolivianischem Recht als Vergewaltigung gelten würde. Morales äußerte sich zunächst nicht, hat aber zuvor jegliches Fehlverhalten in dem Fall abgestritten.
Er beschuldigte seinen Nachfolger und Rivalen Luis Arce, sich mit seinen Feinden verschworen zu haben. “Es ist ein dunkler Plan, mich politisch und physisch zu eliminieren”, hatte Morales zuvor gesagt.
Der Sozialist hat sich mit seinem einstigen Minister Acre überworfen und will bei den Wahlen im kommenden Jahr gegen ihn antreten. Die Regierung verweist auf die Verfassung, die Morales eine weitere Kandidatur verbiete, weil er schon von 2006 bis 2019 Präsident war. Sein Versuch, eine vierte Amtszeit zu erreichen, führte 2019 zu Morales’ erzwungenem Rücktritt.