Bob-Weltcup in Sigulda: Drei Stürze – Adam Ammours Horror-Wochenende | ABC-Z
Nach Francesco Friedrich und Johannes Lochner war Adam Ammour im letzten Winter die verlässliche dritte Kraft bei den deutschen Bob-Piloten, landete auch im Gesamtweltcup auf Rang drei. In dieser Saison wollte er einen Angriff aufs Spitzenduo starten, doch die Saison läuft alles andere als erhofft.
Eigentlich wollte Bobpilot Adam Ammour gemeinsam mit seinem Anschieber Nick Stadelmann beim Weltcup im lettischen Sigulda so richtig in der Saison ankommen, doch der Plan ging nach hinten los.
Zwei Stürze im Zweierbob in den Läufen am Samstag, bei denen jeweils auf dem Kopf landete und die restliche Bahn hinunterrutschte, und ein Sturz im ersten Lauf am Sorgten sorgten dafür, dass er im Finale gar nicht mehr antrat.
Für den Hessen ein gebrauchtes Wochenende ausgerechnet auf der Bahn, auf der er 2023 mit seinem Bruder Issam als Anschieber vollkommen überraschend Europameister geworden war.
Ammour: “Fragt man sich immer, woran es gelegen hat”
“Wir sind zweimal gestürzt in zwei Läufen. Ich konnte meinen Fehler aus dem ersten Lauf nicht korrigieren“, haderte der 23-Jährige noch am Samstag und bemühte für die Ursachenfindung dann einen Klassiker der Sportberichterstattung: “Ich weiß jetzt nicht, woran es gelegen hat. Am Ende fragt man sich immer, woran es gelegen hat.“
Das wichtigste sei für ihn, dass es seinem Anschieber gut gehe, befand Ammour, der den Blick nach vorne richtete: “Kopf hoch!“. Zumal der Saisonstart in Altenberg in der Vorwoche einigermaßen vielversprechend verlaufen war. Im Zweierbob war Ammour hinter Francesco Friedrich und Johannes Lochner aufs Podium gefahren. Im Viererbob verpasste er dieses nur knapp.
Ammour verzichtet auf Sonntag
Auch Bundestrainer René Spies attestierte bei den deutschen Männern in Sigulda “dann doch ein paar Probleme“. Besonders Ammour bekam von seinem Chef Zuspruch. Athlet und Trainer hätten nach den drei Horrorfahrten zusammen entschieden, im zweiten Durchgang am Sonntag nicht mehr an den Start zu gehen. Dies sei geschehen, “weil er einfach kein Konzept hatte“.
Besonders eine Passage machten den deutschen Piloten und besonders Ammour zu schaffen. “Gerade auch bei Franz (Francesco Friedrich) war die Passage 13,14 wirklich kritisch. Er hat das wirklich sehr gut gemeistert, aber das war auch nicht weit vom Sturz“, analysierte Spies das letzte Rennwochenende des Jahres.
“Wundenlecken” bei den deutschen Bobpiloten
Das beste war an diesem Wochenende, dass alle Athleten Lettland gesund verlassen konnten, fand auch Cheftrainer Spies. “Jetzt gilt es Wundenlecken, eine gute Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte und dann kommen Bahnen, die nicht so aufregend sind“, richtete Spies den Blick nach vorne, nahm aber auch sein Team in die Pflicht. “Es hat sich heute gezeigt, dass wir richtig gut Bobfahren müssen und wenn wir das nicht machen, sind die anderen halt da.“