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Relegation zur 2. Bundesliga: Braunschweig bleibt nach dramatischem Kraftakt Zweitligist | ABC-Z

Stand: 28.05.2025 01:06 Uhr

Hinspiel-Sieg verspielt, am Ende in der Verlängerung doch triumphiert: Eintracht Braunschweig hat sich in der Relegation zur 2. Bundesliga in einem dramatischen Duell gegen den 1. FC Saarbrücken durchgesetzt und bleibt in der Liga.

Nach dem 2:0-Sieg im Hinspiel brauchten die Braunschweiger beim 2:2 (0:2 in der regulären Spielzeit) die Verlängerung, um sich gegen den Drittligisten aus dem Saarland durchzusetzen. Florian Krüger (66./Handelfmeter) und Kai Brünker (81.) glichen das Resultat von vergangenem Freitag aus und machten aus dem zunächst langweiligen Rückspiel einen packenden Relegations-Fight.

Ausgerechnet der Ex-Saarbrücker Fabio Di Michele Sanchez erlöste die Eintracht mit seinem Anschlusstor nach etwas mehr als 105 Minuten. Rayan Philippe (120.) traf schließlich noch zum 2:2-Ausgleich.

Kessel: “Achterbahnfahrt der Gefühle”

“Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Es war eine Achterbahnfahrt der Gefühle”, sagte der Braunschweiger Geschäftsführer Benjamin Kessel, “ob verdient oder nicht: Wir stehen in der 2. Bundesliga.”

Der FCS hatte die Verlängerung nach einer Gelb-Roten Karte gegen Calogero Rizzuto (90.+1) in Unterzahl bestreiten müssen, kämpfte sich bemerkenswert zurück und stand doch mit leeren Händen da.

Brünker: “Für uns war es brutal”

“Am Ende war es für uns brutal. Wir hätten uns in die Geschichtsbücher eintragen können. Für unsere Fans tut es mir leid”, sagte Saarbrückens Torschütze Brünker.

Erstmals seit fünf Jahren hat damit der Zweitligist die Relegation erfolgreich überstanden. Zuletzt war das dem 1. FC Nürnberg im Jahr 2020 gelungen (gegen den FC Ingolstadt). Saarbrücken spielte zuletzt vor 19 Jahren in der 2.Liga.

Polter vergibt kläglich

Bei strömendem Regen vor 21.354 Zuschauern im nicht ausverkauften Eintracht-Stadion ging es wenig spektakulär los. Die Niedersachsen waren zunächst dominierend und hatten alles im Griff. Sie hätten auch in Führung gehen müssen, doch Sebastian Polter vergab kläglich in der Anfangsphase.

Elfmeter nach VAR-Check

Die Saarbrücker gingen eine Stunde lang kaum ins Risiko. Dann änderte FCS-Trainer Alois Schwartz seine Taktik und brachte in Brünker, Patrick Schmidt und Tim Civeja drei neue Spieler.

Der Schwartz-Plan ging auf, allerdings erst einmal unter Mithilfe des Gegners. Paul Jaeckel bekam nach einer Ecke den Ellbogen an den Ball – Elfmeter nach VAR-Check von Schiedsrichter Tobias Stieler. Den verwandelte Krüger eiskalt (66.).

FCS in Unterzahl in der Verlängerung

Nun wurde es spannend und packend, ein richtiger Relegations-Fight. Das Spiel kippte. Endlich erhöhten die Saarländer den Druck. Und sie legten nach. Nach einer Abseitsstellung der BTSVer entschied Stieler zurecht auf Vorteil, die Post ging auf der anderen Seite ab – Konter Saarbrücken, Flanke Schmidt und Brünker köpfte wuchtig zum 2:0 ein (83.).

Das löste Riesenjubel bei den 2.500 mitgereisten Fans der Blau-Schwarzen. Es ging in die Verlängerung, allerdings in Unterzahl, denn Calogero Rizzuto (90.+1.) sah nach einer harten Entscheidung die gelb-rote Karte.

Saarbrücker Wut über Braunschweigs Treffer

Und es kam noch bitterer für die Saarländer, denn di Michele Sanchez’ Treffer – ein Schuss in die linke untere Ecke – fiel erst anderthalb Minuten nach der angezeigten Nachspielzeit von einer Minute.

Doch alle Proteste und Beschimpfungen nutzten nichts. Stieler gab den Treffer. Saarbrücken ließ sich aber auch davon nicht unterkriegen und schmiss weiter alles rein. Schmidt, Civeja und Krüger hatten mit Top-Chancen das 3:1 auf dem Fuß, ohne Erfolg. Doch der große Kampf der Gäste sollte am Ende nicht belohnt werden.

Als Philippe mit einer der letzten Aktionen zum 2:2 traf war endgültig besiegelt, dass der FCS ein weiteres Jahr in der 3. Liga spielt, während die Braunschweiger ausgelassen den Nicht-Abstieg bejubelten.

Fünfter Zweitligist in 17 Spielen

Seit der Wiedereinführung der Relegation zur Saison 2008/2009 hat damit erst der fünfte Zweitligist die Relegation für sich entschieden. Zwölfmal konnte hingegen der vermeintlich „Kleine” jubeln.

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