Blattmacher-Wettbewerb: Wie Bayerns Nachwuchsjournalisten arbeiten – Bayern | ABC-Z

Mein schönstes Erlebnis: Die Themenfindung war cool und überhaupt hatten wir immer sehr viel Spaß in der Redaktion. Besonders, als wir die Fotostory fotografiert haben. Da haben wir so viel gelacht, dass es ein bisschen länger gedauert hat, bis wir endlich die Fotos machen konnten.
Meine größte Herausforderung: Wir wollten so viel in unser Heft aufnehmen, dass es schwierig war, alles unter das Oberthema zu fassen. Es war auch nicht immer klar, wie wir was machen sollen. Aber irgendwie hat es dann geklappt.
Mein Traumberuf: Da bin ich mir noch nicht sicher. Ich mag es zu schreiben, aber arbeite auch gerne im Team und mit Kindern zusammen. Deshalb vielleicht Kinderpflegerin oder Journalistin.
Das sagt die Jury: Die Hummel hat wieder zugestochen. Die Mittelschule am Hummelsteiner Weg liefert erneut eine überzeugende Ausgabe ab. Der Schwerpunkt zu „Zeit für Veränderung“ überzeugt und wird konsequent durchs Blatt gebracht. Eure Zeitung ist sehr aktuell und ihr habt eure Themen spannend umgesetzt. Die Fotostory zu Rassismus gefiel der Jury ganz besonders gut. Ein tolles Heft!
„ABgeSchrieben“, Agnes-Bernauer-Schule Augsburg
Penny Klins, 17, besucht die 9. Klasse. An ihrer Schule – einer Mädchenrealschule – seien viele Schülerinnen mit Migrationshintergrund. Deshalb wollte die Redaktion in ihrem Heft Frauenpower und Diversität zum Thema machen.
Mein schönstes Erlebnis: Ich fand es einfach toll, kreativ zu sein und viele Leute kennenzulernen. Zum Beispiel einen 13-jährigen Autoren, der in unserer Schule sein erstes Buch vorgestellt hat. Ihn durfte ich nach der Lesung interviewen.
Meine größte Herausforderung: Wir wollten unsere Themen so darstellen, dass sie jeder versteht. Das war gar nicht so einfach.
Mein Traumberuf: Am liebsten möchte ich Journalistin werden, weil ich gerne kreativ bin und es mir Spaß macht, spannende Geschichten zu erzählen und Menschen kennenzulernen.
Das sagt die Jury: Das Titelthema Heldinnen zieht sich konsequent durchs Heft und wurde humorvoll umgesetzt. Die Schülerinnen stehen stets im Fokus und zeigen diverse Blickwinkel des Heldinnen-Daseins! Zum Beispiel zehn Erfinderinnen, die man kennen sollte, alles zum Spielzeug-Phänomen Barbie oder jungen Aktivistinnen. Das Layout ist schlicht und übersichtlich. Heldinnen sind die jungen Journalistinnen auch selbst: Vom 5. Platz im Blattmacher-Wettbewerb auf den ersten in einem Rutsch, das ist klasse!

„GSW Kurier“, Grundschule Wettstetten
Julia Betz, 10, geht in die 4. Klasse. Für den GSW Kurier hat sie eine lustige Geschichte geschrieben über einen Talentwettbewerb der Tiere. Darin hält ein Pavian so lange die Luft an, bis sein Po blau wird.
Mein schönstes Erlebnis: Es war sehr schön, mit meinen Freundinnen zusammenzuarbeiten und Zeit mit ihnen zu verbringen. Das Beste war aber das Geschichtenschreiben.
Meine größte Herausforderung: Am Anfang wussten wir nicht, wie man gute Berichte schreibt. Das haben wir dann mit der Zeit gelernt.
Mein Traumberuf: Ich habe eine Katze und liebe einfach Tiere. Deshalb will ich Tierärztin werden.
Das sagt die Jury: Die Jury hat überzeugt, wie altersgerecht diese Zeitung ist, lesbar für alle Grundschulkinder und ihr seid auch eure Zielgruppe, prima! Das Heft hat einen angenehmen Foto- und Themenmix, ein aussagekräftiges Impressum, und ist ein sehr lebendiges Abbild des Schullebens. Dazu lockern Rätsel und Quizaufgaben die Lektüre auf. Schön, dass ihr mit eigenen Zeichnungen die Seiten illustriert. Eure Zeitung ergibt ein cooles Abbild vom Schulleben in Wettstetten.

„PEERplus“, Egbert-Gymnasium Münsterschwarzach
Charlotte Seystahl, 17, ist in der 11. Klasse am Egbert-Gymnasium. Das Titelbild von PEERplus zeigt ihren Mitschüler Lucas Rath im Krankenhaus nach seiner Stammzellenspende. Charlotte findet, das Foto sei sehr authentisch und Lucas habe heldenhaft gehandelt. Deshalb gehöre er aufs Cover.Mein schönstes Erlebnis: Das ist schwer festzulegen. Aber alle Interviews mit spannenden Personen waren sehr interessant. Zum Beispiel haben wir mit Professor Markus Böck vom Uniklinikum Würzburg über Stammzellenspenden gesprochen.
Meine größte Herausforderung: Die Koordination aller Ideen und Texte war nicht einfach. Es sprudelt alles und wir mussten das dann organisieren – auch zeitlich: Als wir eine ehemalige Schülerin interviewt haben, die Entwicklungshilfe im Senegal leistet, mussten wir zwei Stunden Zeitverschiebung einplanen.
Mein Traumberuf: Ich möchte Journalistin werden. Das ist eine Rolle, in der ich mich mit vielen Themen und Menschen beschäftigen kann. Mir ist wichtig, dass es zu Themen nicht nur einseitige Blitzlichter gibt, sondern auch Hintergründe und verschiedene Meinungen.
Das sagt die Jury: Das Titelbild hat sehr bewegt: Toll, dass Lucas sich an so wichtiger Stelle zeigt. Zugleich ist es optisch polarisierend. Die Geschichte von Lucas, der Stammzellen gespendet hat, ist ein gelungener und ergreifender Aufmacher der Zeitung. Zusätzliche Beiträge vertiefen das Thema sehr gut, etwa der Erklärtext zur Stammzellenspende oder der aktuelle Text zum Aus des Krankenhaus St. Josef. Auch übers Schwerpunktthema hinaus überzeugt eure Mischung von Schulthemen bis zur „großen Politik“. Bonus: Euer beeindruckendes Layout. Prima!

„Mammut“, Gymnasium Veitshöchheim
Marie Ratte, 17, geht in die 11. Klasse und besucht das P-Seminar, in dem Mammut entsteht. Eine Doppelstunde pro Woche sei für die redaktionelle Arbeit reserviert. Für große Artikel reiche diese Zeit aber nicht, sagt Marie.
Mein schönstes Erlebnis: Es war cool, mit allen Leuten in der Redaktion zusammenzuarbeiten und gemeinsam Projekte ins Leben zu rufen. Zum Beispiel haben wir eine Podiumsdiskussion mit jungen Politikern organisiert, moderiert und danach darüber berichtet.
Meine größte Herausforderung: Wir veröffentlichen beim Mammut mindestens drei Artikel pro Woche. Da ist es nicht immer einfach, die Artikel rechtzeitig zu liefern.
Mein Traumberuf: Ich würde gerne etwas mit Politik oder Journalismus machen. Beide Themen interessieren mich sehr, weil ich dort mitwirken und etwas erreichen kann.
Das sagt die Jury: Das Mammut-Team sticht unter starker Online-Konkurrenz hervor und setzt auf ein kreatives und junges Design, ohne dabei vor Verkünstelung die Orientierung zu verlieren. Die Seitenstruktur ist sinnvoll, die Kategorien sind klar und farblich abgehoben. Besonders lobenswert: die aufwendige, Menschen in Szene setzende Fotografie – und die vielen eingebetteten Elemente, ob Playlists, Umfragen oder Audioschnipsel. Die Texte haben eine gute Länge und sind nah am Schulleben. Nur Vorspänne hat die Jury auf der Startseite vermisst. Doch beim Lesen hatte sie sehr viel Spaß – und wird diese Zeitung auch daheim weiterlesen!

„Geflüster“, Förderzentrum Notker-Schule Memmingen
Moritz Euler, 18, besucht die 11. Klasse. Bei der Arbeit am Jubiläums-Geflüster hat er viel mit dem Herausgeber zusammengearbeitet und Interviews geführt, zum Beispiel mit der Schulleitung.
Mein schönstes Erlebnis: Wenn ich Interviews geführt habe, durfte ich ein Ansteckmikrofon tragen. Das fand ich besonders toll.
Meine größte Herausforderung: Eigentlich war nichts sehr schwierig. Wobei – die Fragen für die Interviews zu erarbeiten war dann doch nicht ganz so einfach. Und es im Interview zu schaffen, dass die interviewte Person nicht immer nur „Ja“ oder „Nein“ sagt. Das war schon eine Herausforderung.
Mein Traumberuf: Ministerpräsident! Ich glaube, es sollten auch mal Junge im Landtag etwas zu sagen haben und nicht immer nur Ältere.
Das sagt die Jury: Bunt mit vielen eigenen Zeichnungen, das ergibt eine sehr fröhliche Schülerzeitung. Wir haben auf sehr sympathische und persönliche Weise viel über die 50-jährige Geschichte dieser Schule erfahren. Interviews, Rätsel und Wissenswertes lockern das Heft auf, das außerdem sehr lesefreundlich und übersichtlich gestaltet ist. Mit viel Herz und Eigenleistung. Prima!

„eigenleben“, Klara-Oppenheimer-Schule Würzburg
Marie Latza, 21, geht in die 11. Klasse. Sie sagt, an der Berufsschule stehe man vor vielen Entscheidungen: Wie geht es nach der Schule weiter? Welcher Betrieb ist für mich der richtige? Mit ihrer Ausgabe der eigenleben wolle die Redaktion ihren Lesern die Angst vor Entscheidungen nehmen.
Mein schönstes Erlebnis: Die Titelblattgestaltung war ein Highlight. Das habe ich gemeinsam mit unserer Layout-Chefin Milena gestaltet. Bei uns ist ja immer Klara Oppenheimer auf dem Cover. Es gibt aber nur ein Foto von ihr und auf dem lächelt sie nicht. Weil wir ein positives Titelbild wollten, hat Milena Klaras Mund digital bearbeitet.
Meine größte Herausforderung: Als Chefredakteurin war es mir wichtig, dass alle Redaktionsmitglieder sowohl texten als auch layouten. Manchmal hat es da Überzeugungsarbeit gebraucht, aber am Ende waren alle stolz auf sich.
Mein Traumberuf: Den habe ich schon gefunden. Ich arbeite bei einem Buchverlag und möchte nach der Schule unbedingt in der Buch-Bubble bleiben. Es macht mir einfach Spaß, in einem so kreativen Bereich zu arbeiten.
Das sagt die Jury: Wieder überzeugt eure Zeitung mit einem sehr kreativen Design. Das Wechselcover auf der Vorder- und Rückseite ist ein toller Einfall, ebenso wie eine Hälfte auf Deutsch und die andere auf Englisch zu schreiben. Wir mögen eure klare Struktur, das macht das Heft sehr übersichtlich. Eure Texte stehen der Optik in Nichts nach! Das Heft ist mit Beiträgen zu Cannabis-Legalisierung, Long Covid, den Risiken von Vapen oder Fast Fashion sehr aktuell und nah an der Zielgruppe.