Kürbisgewächs: Sorten, Rezepte und Zubereitung | ABC-Z

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Stand: 29.08.2025 15:24 Uhr
Weltweit wachsen Hunderte Kürbis-Sorten – neben ungenießbaren viele essbare. Die Früchte sind gesund, lecker und lassen sich lange lagern. Wie lässt sich Kürbis am besten zubereiten? Tipps und Rezepte.
Ob Butternut, Muskat oder Hokkaido: Weltweit wachsen rund 800 verschiedene Kürbis-Sorten, die alle aus fünf bitter schmeckenden Wildformen gekreuzt und gezüchtet wurden. Rund 200 davon sind essbar, die übrigen ungenießbare Zierfrüchte. Ursprünglich stammen Kürbisse, die übrigens botanisch gesehen kein Gemüse, sondern Beerenfrüchte sind, aus Lateinamerika. Im 16. Jahrhundert kamen sie durch die Spanier nach Europa.
Kürbisse nur mit Stiel kaufen
Im Handel sind Kürbisse meist ab Ende August erhältlich und haben bis zum Spätherbst Saison. Beim Einkauf empfiehlt es sich, kleinere Exemplare mit Stiel zu wählen. Sie haben festeres Fruchtfleisch mit weniger Fasern und einen intensiveren Geschmack als große Früchte. Außerdem sollte der Kürbis keine weichen Stellen oder gar Druckstellen haben. Ein reifer Kürbis klingt beim Klopfen auf die Schale leicht hohl und hat einen verholzten Stiel. Früchte ohne Stiel können Fäulnisbakterien enthalten und trocknen schneller aus.
Kürbis zerkleinern: So geht’s
Zunächst die Enden abschneiden, dann den Kürbis halbieren. Das geht am besten mit einem großen, scharfen Messer: Die Spitze in den Kürbis stecken und das Messer vorsichtig mit dem Handballen herunterdrücken. Anschließend schälen und die Kerne und Fasern mit einem Löffel entfernen. Einige Sorten, zum Beispiel Hokkaido und Spaghetti-Kürbis, müssen nicht geschält werden, man kann die Schale mitessen. Zum Schluss das Fruchtfleisch in Würfel oder Spalten schneiden.
Bei manchen Kürbis-Sorten ist es nicht ganz einfach, die harte Schale zu zerteilen. Man kann es mit einem Elektromesser oder Beil versuchen. Alternativ die Frucht bei 150 Grad etwa 30 Minuten im Ofen backen, bis sie etwas weicher ist und dann zerkleinern.
Kürbis zubereiten – im Ofen, als Suppe, Salat oder Kuchen
Kürbis ist extrem vielfältig, er schmeckt als Beilage, eingelegt, gefüllt, in Curry und Risotto, als Suppe oder Püree. Sogar zu Marmelade, Pudding, Kompott oder Kuchen lassen sich die aromatischen Früchte verarbeiten. Die Garzeit beträgt je nach Sorte zwischen 15 und 30 Minuten, gefüllte Kürbisse brauchen 45 bis 60 Minuten. Schnell zubereitet und lecker sind Kürbisspalten aus dem Ofen. Mit etwas Öl beträufeln, nach Geschmack würzen und etwa 30 Minuten garen. Auch roh ist Kürbis köstlich – zum Beispiel als Salat. Dafür auf einer Reibe raspeln und nach Belieben anmachen.
Kürbis würzen mit exotischen Aromen und Kräutern
Da nicht alle Kürbisse ein ausgeprägtes Eigenaroma haben, sollten sie bei der Zubereitung gut gewürzt werden. Schwarzer Pfeffer, Knoblauch, Paprika- und Chilipulver, Muskat oder Ingwer geben dem leicht süßlichen Kürbis eine pikante Note. Besonders gut passen exotische Aromen, etwa Ingwer, Currypulver und Curry-Gewürzmischungen sowie Kokosmilch oder -raspel. Zusätzlich geben Zitronen- oder Limettensaft Kürbis einen frischen Kick.
Für Süßspeisen eignen sich besonders Honig, Zimt, Nelken, Orange und Vanille. Mit diesen Gewürzen lassen sich aber auch pikante Zubereitungen wie Kürbissuppe abschmecken. Ideal sind zudem frische oder getrocknete Kräuter: Dill, Borretsch, Petersilie, Schnittlauch, Liebstöckel, Bärlauch oder Koriander ebenso wie mediterrane Aromen und Gewürzmischungen – etwa Thymian, Rosmarin, Oregano, Estragon oder Basilikum.
Welcher Kürbis für welches Gericht?
Generell eignen sich als Gemüsebeilage vor allem aromatische Sorten wie der Butternut-Kürbis, für Backwaren beispielsweise Hokkaido-Kürbis, für Süßspeisen und Salate sind süßlich schmeckende Sorten wie Muskatkürbis empfehlenswert.
Kürbisse richtig lagern
Kürbisse immer möglichst kühl und dunkel lagern. Einige Sorten, darunter auch der Hokkaido, halten sich bei Temperaturen um 10 Grad mehrere Monate. Sie lassen sich aber auch einfrieren. Dazu zunächst zerteilen, Kerne entfernen, das gewürfelte Fruchtfleisch in Dosen oder Gefrierbeutel füllen und ins Gefrierfach geben. Beim Hokkaido kann die Schale auch beim Einfrieren dranbleiben.
Gesunder Kürbis: kalorienarm und vitaminreich
In der Küche erfreut sich der Kürbis zu Recht großer Beliebtheit: Eine Kürbisfrucht enthält nur etwa 25 Kalorien pro 100 Gramm Fruchtfleisch und versorgt den Körper mit Vitaminen, Kalium, Kalzium und Zink. Die im Fruchtfleisch enthaltene Kieselsäure ist gut für Bindegewebe, Haut und Nägel.
Vorsicht: Zierkürbisse sind giftig
Zierkürbisse dürfen nur als Dekoration eingesetzt werden. Denn so lecker manche Zierkürbis-Sorten auch aussehen mögen: Sie sind giftig. Sie enthalten sogenannte Cucurbitacine, die aus den essbaren Kürbissorten herausgezüchtet worden sind.
Ob ein Kürbis essbar ist oder ob es sich um einen ungenießbaren Zierkürbis handelt, lässt sich im Zweifel durch Probieren des rohen Kürbisses erkennen. “Wenn der Kürbis grässlich bitter schmeckt, bitte nicht essen. Die giftigen Bitterstoffe schädigen den Magen-Darm-Trakt, können zu Übelkeit und Bauchschmerzen führen, in extremen Fällen auch zum Tode”, warnt Ernährungsmediziner Dr. Matthias Riedl.
Kürbis pflanzen: Saatgut immer kaufen
Außerdem rät Riedl, beim Anbau von Kürbissen immer Original-Saatgut zu kaufen und keine Saat aus eigenem Anbau zu verwenden: “Durch die Befruchtung im Freiland entstehen nicht selten Wildformen und diese produzieren ebenfalls die giftigen Bitterstoffe.”
In Kürze: Häufige Fragen zum Thema Kürbis
Botanisch gesehen sind Kürbisse kein Gemüse, sondern Beerenfrüchte.