“Bin ich kein Mensch und Bruder?”: der Kampf gegen die Sklaverei vor 300 Jahren – Gesellschaft | ABC-Z

Die derzeitige US-Regierung erhebt Empathielosigkeit zum Programm. Dabei waren es Amerikaner, die das Mitgefühl vor 300 Jahren überhaupt erst zum Faktor in der Politik machten: die Geschichte der frühen Anti-Sklaverei-Bewegung.
Am 19. September 1738 betritt ein kleinwüchsiger Mann einen Veranstaltungssaal in Pennsylvania, um am Jahrestreffen seiner Kirchengemeinde teilzunehmen. Er trägt einen auffällig dicken grauen Mantel, unter dem er offenbar etwas verborgen hält. Nach einer Weile streift er ihn plötzlich ab, und die Anwesenden erschrecken. Der Mann steht da mit gezogenem Schwert. Für die Versammlung, streng pazifistische Quäker, eine krasse Provokation. „So soll denn“, ruft er, „Gott das Blut jener vergießen, die ihre Mitgeschöpfe versklaven!“ Daraufhin schlägt er mit der Waffe auf eine Bibel ein. Das Entsetzen ist groß, zumal als aus der Heiligen Schrift Blut spritzt und die Umstehenden besudelt.