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Billigairlines ist Hamburg zu teuer: Geht doch! | ABC-Z

Ryanair, Eurowings und Condor streichen nach Erhöhung der Flughafengebühren zahlreiche Abflüge, etwa nach Köln. Das ist Gewinn für den Klimaschutz.

Provinzflughafen? Bald wird am Hamburger Flughafen jedenfalls weniger Betrieb sein Foto: Marcus Brandt/dpa

Der Hamburger Flughafen erhöht im kommenden Jahr die Flughafengebühren – zum Entsetzen von Eurowings, Ryanair, Condor und Co.. Ganze 2,30 Euro mehr pro Passagier sind dann fällig, keine Kleinigkeit wie der Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften mitteilt. Statt mehr zu zahlen, streichen die Billigairlines lieber Flüge ab Hamburg, Eurowings zum Beispiel die Verbindung Hamburg-Köln. Das ist eine sehr gute Entscheidung – für den Klimaschutz.

Die Hamburger Oppositionsparteien CDU und FDP sehen Fuhlsbüttel jetzt in Gefahr, zu einem „Provinzflughafen“ zu verkommen. Hamburg sei so für Geschäftsreisende nicht mehr erreichbar. Sie fordern, auf die Erhöhung zu verzichten, um den Flughafen wettbewerbsfähig zu halten und die Airlines zurückzuholen.

Man kann sich über die Notwendigkeit von Flügen zwischen Hamburg und Köln wundern, schließlich fährt stündlich ein ICE und braucht vier Stunden. Das ist die eindeutig umweltfreundlichere Alternative. Sogar inklusive Bordbistro und Beinfreiheit. Denn was den Komfort angeht, gewinnt eindeutig die Deutsche Bahn, zumindest wenn man Economy fliegt.

Die Bahn mag zwar nicht für ihre Pünktlichkeit bekannt sein, allerdings sind Billigairlines da nicht viel besser dran. Ryanair belegte 2023 bei den Top 10 der am häufigsten verspäteten Airlines Platz zwei und Eurowings ist mit einem starken sechsten Platz auch in der Liste vertreten. Hinzu kommt die Zeit für Check-in und die Sicherheitsüberprüfung. Alles in allem nimmt sich das beim Thema Pünktlichkeit und Schnelligkeit nicht viel.

Fliegen ist viel zu billig

Ryanair und Eurowings streichen nicht nur Flugstrecken, sondern dünnen auch welche aus. Auch das ist eine positive Entwicklung. Nach Mallorca kommt man mit Ryanair zukünftig nur noch sieben Mal die Woche statt wie zurzeit 17-mal. Reicht auch, schließlich gibt es trotzdem noch jeden Tag einen Flug.

Statt also die Gefahren für die Hamburger Wirtschaft zu errechnen, sollte der Nutzen für die Umwelt berücksichtigt werden. Das grundsätzliche Problem sind nicht die erhöhten Gebühren des Hamburger Flughafens, sondern dass Fliegen viel zu billig ist. Die wahren Flugkosten – insbesondere die für die Klimaschäden – sind bei vielen Airlines im Ticketpreis nicht mit abgebildet. Wenn Flüge gestrichen werden, ist das eine richtige Entwicklung.

Zum Wohle der Umwelt sollten alle Airlines dem Beispiel folgen und innerdeutsche Flüge streichen. Für Geschäftsreisende führen weiterhin viele Wege nach Hamburg. Zur Not gibt es immer noch Onlinemeetings – und im Sommer sehr schöne Reiseziele, die bequem mit dem Zug erreichbar sind.

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