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Bilbija lässt Paderborn doch noch gegen Kiel jubeln | ABC-Z

Stand: 02.08.2025 16:11 Uhr

In der 9. Minute der Nachspielzeit hat Filip Bilbija dem SC Paderborn doch noch den Sieg gegen Holstein Kiel gerettet. Die Störche hatten spät ausgeglichen, waren dann aber zu sorglos.

Marcel Hoffmeier traf beim 2:1 (1:0) Samstagmittag in der 29. Minute zur 1:0-Führung für den SCP, Gigovic glich in der 85. Minute per Freistoß in den rechten Winkel aus. Als alles schon nach einer Punkteteilung aussah, traf Bilbija dann doch noch zum Sieg und bescherte Paderborns Trainer Ralf Kettemann in seinem ertsten Spiel als Trainer im Profibereich die ersten drei Punkte.

Kiel-Coach Marcel Rapp ärgerte sich am Sportschau-Mikrofon: “Es war eine sehr lange Nachspielzeit, das Tor war extrem bitter. Wir haben es in der letzten Konsequenz nicht gut genug verteidigt, aber damit müssen wir jetzt umgehen.”

Schleppender Beginn ohne Torszenen

Vom Anpfiff weg war beiden Teams der Respekt vor dem Gegner deutlich anzumerken. Die Partie nahm ziemlich schleppend Fahrt auf und blieb lange Zeit ohne große Torchancen. Nach einer halben Stunde war die Ballbesitzverteilung ausgeglichen, bei den Abschlüssen hatte es auf jeder Seite gerade mal zwei gegeben. Kiel agierte zwar durchaus mutig, lief den Gastgeber hoch und aggressiv an, war aber vor dem Tor harmlos.

In der Schlussviertelstunde des ersten Durchgangs zogen die Paderborner das Geschehen dann immer mehr auf ihre Seite. Als Kiel-Verteidiger Marko Ivezic eine Flanke von Raphael Obermair per Kopf zentral aus dem Strafraum beförderte, traute sich Hoffmeier eine Volleyabnahme aus 20 Metern zu – und traf flach ins linke Eck. Kiel-Keeper Jonas Krumrey tauchte etwas schwerfällig ab und kam zu spät.

Bernhardsson scheitert, auch Bilbija zielt zu ungenau

Die Holsteiner versuchten, dagegenzusteuern, vor allem Alexander Bernhardsson wurde gefährlicher. Aber nachdem er mit zwei Distanzschüssen knapp gescheitert war, bekam Paderborn nochmal Oberwasser: Eine Minute vor dem Seitenwechsek vergab Filip Bilbija mit einem Heber aus spitzem Winkel über Krumney hinweg die große Chance zum 2:0 – der Ball trudelte knapp am linken Pfosten vorbei.

Als sich in den ersten zehn Minuten des zweiten Durchgangs keine wirkliche Wendung im Spiel der Störche abzeichnete, griff Marcel Rapp durch. Mit Phil Harres, Jonas Therkelsen und Finn Porath brachte er gleich drei frische Kräfte, doch der Schuss schien erstmal nach hinten loszugehen.

SCP-Tor nach Videoweis aberkannt

Die SCP-Fans bejubelten schon das 2:0 durch Luis Engelns (60.), der per Abstauber traf. Doch weil zuvor Bilbija die Kugel eindeutig mit der Hand mitgenommen hatte, erkannte Schiedsrichter Felix Prigan den Treffer völlig zurecht wieder ab – erstaunlich war nur, dass er dafür noch einen Videobeweis brauchte.

Eine VAR-Intervention hätte sich eine Vierteltunde vor Schluss Kiels Trainer Marcel Rapp erneut gewünscht. Armin Gigovic war nach einer Flanke leicht weggeschoben worden, das reichte Prigan aber nicht für einen Elfmeterpfiff. Den etwas zu vehement geäußerten Ratschlag, sich die Szene doch nochmal anzuschauen, beantwortete der Unparteiische mit der Gelben Karte für den Holstein-Coach.

Giga-Tor von Gigovic

Paderborn verpasste es aber in dieser Phase, den Deckel draufzumachen. Kiel erhöhte das Risiko und bot auch durchaus Räume an, die Gastgeber spielten ihre Konterchancen aber zu unpräzise aus. Das rächte sich dann tatsächlich noch. Fünf Minuten vor dem Ende leistete sich Engelns ein reichlich plumpes Foul an der Strafraumgrenze, das Gigovic mit einem gigantischen Freistoßtreffer doch noch zum Ausgleich nutzte.

In der 8. Minute der Nachspielzeit hatte Joker Stefano Marino dann die große Chance zum 2:1, spitzelte den Ball aber in die Arme von Krumney. Doch Paderborn hatte noch ein Ausrufezeichen parat: In der 99. Minute tanzte Bilbija die viel zu nachlässige Kieler Abwehr aus und schlenzte überlegt zum Siegtreffer ein.

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