Politik

Bezahlkarte umgangen? Flüchtlingshelfer und Grüne im Kreuzfeuer | ABC-Z

München – Flüchtlingshelfer und eher linksgerichtete Organisationen wollen seit Einführung der Bezahlkarte Asylbewerbern wieder zu mehr Bargeld verhelfen. Die in Hamburg erfundene und unter anderem in München, Nürnberg und Regensburg praktizierte Methode wird in Bayern zunehmend zum Politikum. Grund ist die Beteiligung der Grünen in Regensburg an der dortigen Initiative.

Die Asylbewerber erwerben mit ihrer Bezahlkarte Gutscheine in Lebensmittelgeschäften und Drogeriemärkten, die sie in den “Wechselstuben” der Aktivisten gegen Bargeld eintauschen können. Sympathisanten können mit den Gutscheinen dann für eigene Zwecke einkaufen.

Umgehen Asylbewerber das Bezahlkarten-System?

Damit werde der Zweck der Bezahlkarte, mit dem Taschengeld keine Schlepper bezahlen und kein Geld an Angehörige im Heimatland überweisen zu können, unterlaufen, zürnt die CSU.

Dass der Regensburger Grünen-Vorstand Burkhard Wiesmann Koordinator der örtlichen Umtauschaktion ist, hat in den Streit um die Aktionen zusätzlich parteipolitische Schärfe gebracht. Die Grünen beteiligten sich an der Sabotage eines Systems, das sie im Rahmen der Neufassung des Asylbewerberleistungsgesetzes in Berlin selbst mitbeschlossen haben, grummelt es aus der CSU.

Tatsächlich hegt man auch unter Landespolitikern der bayerischen Grünen Verständnis für das Vorgehen der Regensburger Parteifreunde. Entsprechend äußerte sich die integrationspolitische Sprecherin der Grünen im Landtag, Gülseren Demirel, gegenüber dem Bayerischen Rundfunk. Bezahlkarten statt Bargeld einzuführen, sei nicht alltagstauglich. Selbst in München stoße man auf Verkaufsstellen, die keine Karte annähmen. Auf dem Land sei alles noch schwieriger.

Back to top button