Niko Kovac neuer BVB-Trainer – „Können viel hinhauen“ | ABC-Z

Borussia Dortmund ist auf der Suche nach einem neuen Trainer fündig geworden. Der ehemalige Bayern-Coach Niko Kovac wird die Nachfolge von Nuri Sahin antreten. Er bekommt keinen typischen Feuerwehrmann-Vertrag und äußert sich zu seiner Aufgabe.
Niko Kovac wird neuer Trainer von Borussia Dortmund. Eine Meldung der „Bild“ bestätigte Geschäftsführer Lars Ricken am späten Mittwochabend nach dem 3:1-Sieg in der Champions League über Schachtjor Donezk. „Ich kann bestätigen, dass wir uns mit Niko Kovac geeinigt haben“, sagte Ricken bei DAZN.
Der ehemalige Trainer des FC Bayern wird damit Nachfolger von Nuri Sahin, der vergangene Woche von seinen Aufgaben entbunden worden war. Derzeit wird die Mannschaft von Interimstrainer Mike Tullberg betreut.
Der 53 Jahre alte Kroate und der BVB haben sich nach längeren Verhandlungen geeinigt. Ein Vertrag nur gültig bis Saisonende, darüber wurde spekuliert, kam für Kovac nicht infrage. Er sehe sich nicht als Feuerwehrmann oder Übergangslösung. Die Zusammenarbeit wurde stattdessen bis Sommer 2026 fixiert. Am Samstag beim Bundesligaspiel in Heidenheim wird Tullberg die Mannschaft noch betreuen, Kovac übernimmt am Sonntag.
„Energie, Wille und ein Sinn für die Bedeutung des Teamgedanken haben Nikos Mannschaften immer ausgezeichnet“, sagte Ricken: „Das alles möchten auch wir auf dem Rasen und abseits des Rasens spüren und sehen. Wir befinden uns in einer sportlich herausfordernden Situation und sind sicher, in Niko den Trainer für uns gefunden zu haben, der in der Lage ist, diese zu meistern.“
Auch Kovac äußerte sich zu seiner neuen Aufgabe. „Die Gespräche mit Lars Ricken waren sehr konstruktiv, mit der für die Situation angemessenen notwendigen Tiefe, Klarheit und Vertrautheit“, sagte er: „Alle Verantwortlichen des BVB haben uns in den Gesprächen ein sehr gutes Gefühl gegeben, sodass ich überzeugt davon bin, dass wir in Zukunft gemeinsam viel erreichen können.“
Von Kovac versprechen sich die Verantwortlichen, dass er Disziplin, Konstanz und Fitness in die Mannschaft des BVB bringt. Eigentlich sahen sich die Dortmunder als Herausforderer des FC Bayern München und von Meister Bayer Leverkusen im Titelkampf. Mindestens die Champions-League-Qualifikation soll jedoch her – allein schon aus finanziellen Gründen. Der Rückstand auf Rang vier, der zur Teilnahme an der Königsklasse berechtigen würde, beträgt allerdings bereits sechs Punkte. Im DFB-Pokal war für Dortmund schon in der zweiten Runde beim VfL Wolfsburg Schluss.
Rangnick sagt, er stand nicht zur Verfügung
Kovac wird seinen Bruder Robert als Co-Trainer mitbringen, dieser hatte von 2007 bis 2009 als Profi in der BVB-Abwehr gespielt. Zuletzt trainierten die Kovac-Brüder bis März vergangenen Jahres in Wolfsburg, zuvor wurden sie unter anderem DFB-Pokal-Sieger mit Eintracht Frankfurt und Double-Gewinner mit den Bayern.
„Er ist der Einzige, der passt und der Einzige, dem ich zutraue, dass er diese Mannschaft wieder in den Griff bekommt“, sagte Fredi Bobic gegenüber „Sky“: „Dass er Ordnung und Disziplin reinbringt und an der Fitness arbeitet. Es überrascht mich nicht. Mein Gefühl war es sowieso, dass es Niko wird. Er ist das perfekte Match.“ Bobic und Kovac holten 2018 den DFB-Pokal mit Frankfurt. Bobic war damals Sportvorstand bei den Hessen.
Der BVB hatte auch mit Ralf Rangnick verhandelt, sich aber eine Absage eingehandelt. Er stehe nicht zur Verfügung, stellte der österreichische Nationaltrainer als Experte des österreichischen TV-Senders Canal+ am Mittwochabend klar: „Ich habe nicht umsonst letztes Jahr Ende April eine Entscheidung getroffen, hierzubleiben. Ich identifiziere mich voll und ganz mit der Aufgabe.“
SUF