Wirtschaft

Betriebsrat wird bald informiert: Commerzbank will mit Jobabbau Unicredit-Entgegennahme verhindern | ABC-Z


Betriebsrat wird bald informiert

Commerzbank will mit Jobabbau Unicredit-Übernahme verhindern

Artikel anhören


Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos | Feedback senden

Die italienische Unicredit will weiterhin ihre Anteile an der Commerzbank erhöhen, sie vielleicht sogar übernehmen. Das deutsche Geldinstitut will das verhindern, zur Not auch mit einem harten Schnitt. Einem Bericht zufolge könnten Tausende Arbeitsplätze eingespart werden.

Um eine mögliche Übernahme durch die italienische Großbank Unicredit zu verhindern, prüft die Commerzbank einem Bericht der “Financial Times” (FT) zufolge auch den Abbau tausender Jobs. Es werde erwartet, dass die Pläne dem Betriebsrat in den kommenden Wochen vorgestellt werden, berichtet die Zeitung und bezieht sich auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Rede ist von einem wahrscheinlichen Abbau von Arbeitsplätzen “im niedrigen Tausenderbereich”.

Die Commerzbank teilte auf Anfrage mit, Investoren und Öffentlichkeit würden durch die neue Vorstandsvorsitzende Bettina Orlopp am 13. Februar auf einem Kapitalmarkttag umfassend über den neuesten Stand zur Strategie des Unternehmens informiert, an der noch gearbeitet werde. “Den anstehenden Beratungen in Vorstand und Aufsichtsrat können wir nicht vorgreifen.” Grundsätzlich sei die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit eine unternehmerische Daueraufgabe. Die Bank wolle zeigen, dass sie die Rentabilität und die Ausschüttungen an die Aktionäre aus eigener Kraft verbessern kann.

Ab 30 Prozent wird Übernahmeangebot fällig

Commerzbank
Commerzbank 17,57

Die Unicredit kontrolliert rund 28 Prozent der Commerzbank und hat bereits angekündigt, eine Genehmigung der Aufseher für eine Beteiligung von bis zu 29,9 Prozent einzuholen. Ab einem Anteil von 30 Prozent wäre die Mailänder Bank verpflichtet, ein öffentliches Übernahmeangebot vorzulegen. Ihr Vorstandschef Andrea Orcel hat keinen Hehl aus seinen Ambitionen gemacht, einschließlich einer vollständigen Übernahme des deutschen Rivalen, so die FT.

Die Investoren der Commerzbank haben sich im Allgemeinen für eine Übernahme ausgesprochen. Analysten gehen davon aus, dass ein Zusammenschluss zu Kosteneinsparungen in Milliardenhöhe führen würde, da die vergrößerte Bank doppelte Funktionen abbauen würde.

Der damalige Commerzbank-Betriebsratschef Uwe Tschäge hatte Ende vergangenen Jahres im “Handelsblatt” gewarnt, bei einer Übernahme der zweitgrößten deutschen Privatbank könnten zwei Drittel aller Stellen in Deutschland wegfallen. Es drohe der Abbau von gut 15.000 Arbeitsplätzen.

Bund hält noch zwölf Prozent

Bei der Unicredit hieß es seinerzeit, dies sei völlig aus der Luft gegriffen. Neben Betriebsrat und Gewerkschaften lehnt auch die Bundesregierung das Vorgehen der Italiener ab. Der deutsche Staat hatte im letzten Jahr 4,5 Prozent an Unicredit verkauft, hält aber nach wie vor 12 Prozent der Anteile.

Die Commerzbank hat bereits Tausende Stellen gestrichen und etwa die Hälfte ihrer 800 Filialen geschlossen, seit der ehemalige Vorstandschef Manfred Knof 2021 die Umstrukturierung einleitete. Die Veränderungen haben dazu beigetragen, den operativen Gewinn zu steigern und den Aktienkurs der Bank in den letzten drei Jahren zu verdreifachen. 2023 startete die Commerzbank das erste Aktienrückkaufprogramm ihrer Geschichte.

Back to top button