Besuch im Weißen Haus: Aussicht auf Kampfjets und Sanktions-Aufhebung – Trump drängt Erdogan zum Verzicht auf russisches Öl | ABC-Z

Bei einem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Erdogan drängt US-Präsident Trump auf ein Ende der Öl-Geschäfte zwischen Russland und der Türkei. Trump bietet Erdogan zudem eine Vermittlerrolle im Ukrainekrieg an.
US-Präsident Donald Trump hat den Nato-Partner Türkei gedrängt, kein russisches Öl mehr zu kaufen. Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan solle aufhören, „Öl aus Russland zu kaufen, solange Russland diesen Amoklauf fortsetzt“, sagte Trump am Donnerstag bei einem Treffen mit Erdogan im Weißen Haus. Er spielte damit auf die fortgesetzten russischen Angriffen auf die Ukraine an.
Trump stellte dem Nato-Partner ein Ende der Sanktionen im Verteidigungsbereich und einen milliardenschweren Kampfjet-Deal in Aussicht. Die US-Sanktionen könnten „nahezu sofort“ aufgehoben werden, sagte Trump am Donnerstag. Erdogan werde womöglich „erfolgreich sein“ mit seinem Plan, US-Kampfflugzeuge der Typen F-16 und F-35 zu kaufen, ergänzte der US-Präsident.
Die USA hatten in Trumps erster Amtszeit im Jahr 2020 Sanktionen im Verteidigungssektor gegen die Türkei verhängt. Grund dafür war, dass die Türkei trotz US-Widerstands das russische Luftabwehrsystem S-400 gekauft hatte. Die Beziehungen zwischen den beiden Ländern verschlechterten sich in der Folge, Washington schloss Ankara aus dem F-35-Kampfjetprogramm aus. Im März hatte Erdogan in einem Gespräch mit Trump gefordert, sein Land wieder in das F-35-Programm aufzunehmen und den Kauf von F-16-Kampfjets zu ermöglichen. Die Türkei plant derzeit eine umfassende Modernisierung ihrer militärischen Luftflotte.
Trump hatte zuvor bereits die Europäer aufgerufen, den Kauf von Öl aus Russland sofort zu stoppen. Die 27 EU-Staaten hatten 2022 nach der russischen Invasion in der Ukraine die meisten Importe von russischem Öl verboten. Ausnahmen gelten aber für die Slowakei und Ungarn, die weiter Öl aus Russland über die Druschba-Pipeline beziehen.
Türkei könnte Vermittlerrolle übernehmen
Trump äußerte sich erneut „sehr enttäuscht“ über den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Russland habe Millionen und Abermillionen von Dollar für Bomben, Raketen und Munition ausgegeben. Zudem habe das Land „etwa eine Million Soldaten verloren“. Dennoch habe es praktisch keine Geländegewinne in der Ukraine erzielt. „Ich denke, es ist an der Zeit aufzuhören“, sagte der US-Präsident in Richtung Putin.
Erdogan könne zwischen Russland und der Ukraine eine Vermittlerrolle spielen, sagte Trump auf eine entsprechende Journalistenfrage weiter. Der türkische Präsident könnte „einen großen Einfluss“ auf einen möglichen Friedensschluss haben, sagte der US-Präsident. Jeder respektiere ihn.
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