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Bestseller-Autorin: Jillian Lauren wegen versuchten Mordes festgenommen – Panorama | ABC-Z

Es folgt nun eine Geschichte, die nicht besonders außergewöhnlich beginnt, nämlich mit einem Verkehrsunfall, wie er häufig vorkommt. Doch dann nimmt sie Fahrt auf, aus einer Randfigur wird plötzlich die neue Hauptrolle, und am Ende denkt man: Ach herrje, das klingt aber arg verrückt.

Doch der Reihe nach: Am Mittwochnachmittag vergangener Woche kam es laut Medienberichten in Los Angeles zu einem Unfall auf dem Freeway, drei Männer begingen Fahrerflucht, die Polizei nahm die Verfolgung auf. Diese führte in den Stadtteil Eagle Rock, die Beamten waren einem der Verdächtigen auf den Fersen, der sich zu Fuß durch die Gärten durchzuschlagen versuchte. Plötzlich tauchte auf einem Nachbargrundstück eine Frau mit einer Pistole auf. Der Polizei zufolge soll sie Schüsse abgefeuert und auf Beamte gezielt haben. Die Polizisten hätten zurückgeschossen und sie an der Schulter getroffen, hieß es weiter. Die Frau, die in ein Krankenhaus gebracht wurde, soll wegen versuchten Mordes angeklagt werden. Mit der Verfolgungsjagd habe sie nichts zu tun gehabt, wie die Polizei von L.A. bestätigte.

Das klingt schon reichlich verrückt. Noch verrückter wird die Sache allerdings, wenn man den Namen der Frau kennt: Jillian Lauren. In den US-Schlagzeilen wird sie als „Frau des Weezer-Bassisten Scott Shriner“ bezeichnet, aber das trifft ihren Status nur unzureichend. Eigentlich müsste man, umgekehrt, Scott Shriner als „Mann von Bestseller-Autorin Jillian Lauren“ vorstellen, denn er mag zwar Rockstar-Sachen erlebt haben – aber er hat wohl kaum Jillian-Lauren-Sachen erlebt.

Sie lebte im Harem des Prinzen von Brunei und verdiente angeblich 300 000 Dollar in 18 Monaten

Lauren, 51, ist Autorin des Buches „Some Girls: My Life in a Harem“. Sie beschreibt darin ihre Zeit im Harem des Bruders des Sultans von Brunei. Im Alter von 18 Jahren sei sie von Prinz Bolkiah angeworben worden, eine von ungefähr 30 seiner Geliebten zu sein. 300 000 Dollar habe sie in 18 Monaten verdient, und auf die Frage, was sie alles erlebt habe, sagte sie später in einem Interview mit „60 Minutes“: „Nun, mir war schon bewusst, dass ich nicht als Diplomatin angeheuert wurde.“

Die Autobiografie, erschienen im Jahr 2010, war Laurens Durchbruch als Autorin. Das Buch wurde in 18 Sprachen übersetzt. Danach wurde sie berühmt als True-Crime-Journalistin am Limit, vor allem durch ihre Interviewserie mit dem Serienmörder Samuel Little von 2018 an: Sie entlockte dem Verurteilten, der vor Gericht stets seine Unschuld beteuert hatte, ein emotionales Geständnis vor laufenden Kameras. Daraus entstand die Dokuserie „Confronting a Serial Killer“ – und ihr Buch „Behold the Monster“.

Seit 2005 ist Jillian Lauren mit Weezer-Bassist Shriner verheiratet. Die Band trat trotz des Vorfalls am Samstag auf dem Coachella-Festival in der Colorado-Wüste auf, ohne die Angelegenheit auch nur mit einem Wort zu erwähnen, wie das Magazin Variety berichtete. Lauren und Shriner haben zwei adoptierte Kinder. Zu Jahresbeginn teilte Lauren in einem Social-Media-Post mit, dass sie an Brustkrebs erkrankt und zweimal operiert worden sei. „Es geht mir gut, ich werde gesund. Weil ich niemanden hatte, den ich hätte fragen können, was ich zu erwarten habe – beide Bekannte von mir, die diese Operationen hatten, sind leider nicht mehr unter uns –, will ich anbieten: Ich bin hier – fragt mich!“

Es ist bislang wenig über die Details der Schießerei bekannt. In einem Statement der Polizei von Los Angeles heißt es, die Beamten hätten Lauren „mehrfach aufgefordert“, die Pistole fallen zu lassen: „Sie hat sich geweigert und auf die Beamten gezielt – was mindestens einen von ihnen dazu veranlasste, das Feuer zu eröffnen.“ Von Lauren und Shriner gibt es bislang kein Statement, der Weezer-Bassist sagte bei einer Begegnung mit dem Klatschportal TMZ, dass er nichts sagen könne, eine SZ-Anfrage blieb unbeantwortet. Eine Anhörung in dem Fall ist für 30. April angesetzt, bis dahin ist Lauren gegen Kaution in Höhe von einer Million Dollar auf freiem Fuß. „Es geht ihr gut“, sagte Shriner nur zu TMZ, eher er mit den Hunden ins Haus ging.

Der Vollständigkeit halber: Von den drei Flüchtigen des Unfalls auf dem Freeway wurde nur ein Mann gefasst, lediglich mit einer Unterhose bekleidet in einem Garten. Die beiden weiteren Verdächtigen sind noch immer nicht gefunden.

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