Berlin

Berliner Abendhimmel: „Je höher die Feuchtigkeit, desto länger bleiben die Kondensstreifen sichtbar“ | ABC-Z

Der Himmel über Berlin war am Montagabend besonders eindrucksvoll – wie nicht zuletzt zahlreiche Aufnahmen in den sozialen Medien zeigten. Doch warum waren die Kondensstreifen so gut zu sehen und wie entstehen sie eigentlich?

Der Berliner Abendhimmel war am Montagabend vielerorts von Wolkenstreifen durchzogen. Experten nennen die von Flugzeugen verursachten Streifen Kondensstreifen.

Nicht jeden Abend durchkreuzen sie derart spektakulär den Himmel. Dafür müssen mindestens zwei Faktoren zusammenkommen. Zum einen müssen sie aus einem bestimmten Winkel angestrahlt werden, wie ARD-Wetterexperte Andreas Arndt rbb|24 sagte. „Das ist bei klarem Himmel zur Sonnenuntergangszeit natürlich besonders gegeben. Zum anderen muss die Luft in der entsprechenden Höhe sehr feucht sein.“

Am Montagabend flogen nicht plötzlich mehr Flugzeuge über Berlin, vielmehr waren die Kondensstreifen länger sichtbar als gewöhnlich, der wichtigste Faktor dafür sei die Luftfeuchtigkeit. „Je höher die Feuchtigkeit, desto länger bleiben die Streifen sichtbar“, so Arndt.

Kondensstreifen entstehen ihm zufolge, indem sich Eiskristalle an Abgaspartikeln der Flugzeuge bilden. Wenn die Luftfeuchtigkeit etwas über 100 Prozent beträgt, quellen die Eiskristalle auf und bilden sichtbare Wolkenstreifen, erklärt der Experte. Manchmal seien die feuchten Luftschichten nur sehr dünn, dann seien die Streifen schnell wieder verschwunden. Meist würden sich Kondensstreifen in einer Höhe von grob 10.000 Metern bilden. „Gestern Abend waren die feuchten Luftschichten über Berlin in einer Höhe zwischen 10 und 12 Kilometern“, so Arndt.

Kondensstreifen-Wolken entstehen bereits bei einer deutlich geringeren Luftfeuchte als dies in der natürlichen Wolkenbildung der Fall ist. Das liegt laut dem Wetterexperten an der Oberflächenstruktur der Abgas-Partikel der Flugzeuge.

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