Berlin-Wahl 2026: Steffen Krach als designierter Spitzenkandidat der SPD vorgestellt | ABC-Z

Zustimmung des Landesvorstands
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Steffen Krach als designierter Spitzenkandidat der Berliner SPD vorgestellt
Der designierte SPD-Spitzenkandidat Steffen Krach kündigt an, den Berlinern mehr Alltagsstress nehmen zu wollen, indem er für bezahlbare Mieten und verlässliche Kitas sorge. Am Sonntag hatte der Landesvorstand der Personalie zugestimmt.
Rund ein Jahr vor der Berliner Abgeordnetenhauswahl zeigt sich der designierte Berliner SPD-Spitzenkandidat Steffen Krach selbstbewusst. Er wolle in Berlin Platz eins erreichen, sagte er auf einer Pressekonferenz am Montag. Krach kritisierte außerdem die aktuelle Politik des Regierenden Bürgermeisters Kai Wegner (CDU). “Ich bin der festen Überzeugung, dass Berlin aus dem Roten Rathaus unter Wert regiert wird: träge, ambitionslos und halbherzig”, sagte der 46-Jährige.
Von Berlin sei zu wenig zu hören, etwa wenn es um die Zukunft des Deutschlandtickets gehe. Er selbst, so Krach, wolle Berlin so organisieren, dass der Alltagsstress aufhöre. Stichworte dabei seien: Sind die Mieten bezahlbar, öffnen die Kitas oder nicht? Keine Kompromisse werde er bei dem Thema Vielfalt eingehen, wie er sagte. Er wolle verbinden, statt zu spalten.
Berliner SPD-Vorstand stimmte einstimmig für Krach
Der Berliner SPD-Landesvorstand hatte der Nominierung von Steffen Krach als Spitzenkandidat für die Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus 2026 zuvor zugestimmt. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur (DPA) folgte das Gremium am Sonntag einstimmig dem Vorschlag der Parteiführung.
Im Landesvorstand sitzen rund 40 Mitglieder, zuvor hatte bereits der geschäftsführende Landesvorstand, bestehend aus sieben Mitgliedern, den 46 Jahre alten Krach nominiert. Bei der nun erfolgten Sondersitzung habe es eine Enthaltung gegeben, berichtet die DPA.
Endgültige Wahl zum Spitzenkandidaten im November
Der gebürtige Hannoveraner Krach ist Regionspräsident in seiner Heimatstadt, hat aber eine lange Berliner Vergangenheit: Krach studierte Politikwissenschaften an der Freien Universität und war dort auch im Bundesvorstand der Juso-Hochschulgruppe aktiv. Von 2014 bis 2021 war er Staatssekretär für Wissenschaft – erst unter Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD), dann auch unter dem Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD). Er gilt weiterhin als gut vernetzt in der Berliner SPD.
Endgültig zum Spitzenkandidaten soll Krach beim Parteitag am 15. November gekürt werden, das dürfte aber nur noch Formsache sein. Bei der Abgeordnetenhaus-Wahl, die voraussichtlich am 20. September 2026 stattfinden soll, hat er die Aufgabe, der SPD zu einem besseren Ergebnis als zuletzt vor zweieinhalb Jahren zu verhelfen. Damals kamen die Sozialdemokraten nur auf 18,4 Prozent – ihr historisch schlechtestes Resultat. Überhaupt ist der Trend der Berliner SPD seit Jahren negativ, Krach soll dem nun entgegenwirken.
Sendung: rbb24 Inforadio, 01.09.2025, 11:00 Uhr