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Bericht über erfrorene Babys: Israel kritisiert deutschen Botschafter für Gaza-Post | ABC-Z


Bericht über erfrorene Babys

Israel kritisiert deutschen Botschafter für Gaza-Post

Unter der Woche sollen drei Säuglinge im umkämpften Gazastreifen erfroren seien. Dies berichtet zumindest eine palästinensische Nachrichtenagentur. Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, greift die Nachricht auf – und erntet dafür Kritik.

Israels Außenministerium hat den deutschen Botschafter in Israel, Steffen Seibert, nach einem Post über womöglich an Unterkühlung gestorbene Säuglinge im Gazastreifen kritisiert. Ein Sprecher des Außenministeriums warf Seibert vor, sich dabei nicht auf verifizierte Fakten, sondern Annahmen gestützt zu haben. “Es wurde bereits so oft bewiesen, dass Ärzte in Gaza Hamas-Propaganda statt Fakten veröffentlichen”, schrieb der Sprecher auf X am späten Donnerstagabend.

Seibert hatte in einem Post geschrieben: “Wenn Berichte über drei in Gaza erfrorene Babys uns nicht bewegen, dann verstehen wir nicht die Geburt in einer Krippe in Bethlehem oder das Licht Chanukkas.” In einem weiteren Post räumte er ein, dass er nicht genau wisse, was vorgefallen sei, sich aber vorstellen könne, dass ein schwaches Neugeborenes angesichts der derzeitigen Bedingungen im Gazastreifen an Unterkühlung sterben könne. Dies hätten auch Ärzte im Gazastreifen gesagt. “Und ich glaube nicht, dass sie alle lügen.”

Am Donnerstag gab es Medienberichte, dass drei Säuglinge im umkämpften Gazastreifen an Unterkühlung gestorben seien. Es soll sich um drei Neugeborene im Alter von vier bis 21 Tagen gehandelt haben, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Auch der Leiter der Kinderstation im Nasser-Krankenhaus, Ahmed al-Farra, berichtete von den Fällen. Hilfsorganisationen hatten vor den prekären Lebensumständen von Binnenflüchtlingen im Gazastreifen bei kälteren Temperaturen im Winterhalbjahr und einem Anstieg von Krankheiten bei Kindern gewarnt. Laut al-Farra sind oft auch die Mütter unterernährt, weshalb die Qualität der Muttermilch entsprechend schlecht sei.

Nach UN-Angaben müssen fast eine Million Menschen im Gazastreifen die Wintermonate ohne angemessene Unterkunft verbringen. Wegen Kämpfen und israelischen Angriffen in dem Küstenstreifen musste ein Großteil der rund zwei Millionen Einwohner des Gazastreifens aus ihren Wohngebieten flüchten, häufig sogar mehrmals. Angesichts der verheerenden Zerstörungen sind viele von ihnen in Zeltlagern untergebracht. Zuletzt lagen die Temperaturen in der Stadt Gaza nachts teilweise unter zehn Grad.

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