Bericht: Regierungsflieger sollen mit Abwehrsystemen gegen Raketen ausgestattet werden | ABC-Z
Die drei neuen Regierungsjets vom Typ Airbus A350 sollen möglichst schnell mit einem Abwehrsystem gegen Raketenangriffe ausgestattet werden. Das Verteidigungsministerium will dem Haushaltsausschuss des Bundestags nach einem Bericht des „Spiegel“ noch bis Jahresende einen entsprechenden Vertrag zur Genehmigung des Budgets vorlegen.
Die Großraumjets, mit denen vor allem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Kanzler Olaf Scholz (SPD) und die grüne Außenministerin Annalena Baerbock unterwegs sind, sollen demnach mit einem Infrarotsystem am Flugzeugrumpf ausgerüstet werden, das die Suchköpfe von anfliegenden Raketen mit Laserimpulsen außer Gefecht setzen kann.
Das Hightechsystem hat dem Bericht zufolge die israelische Firma Elbit mit Diehl Defence entwickelt, viele Militärtransportflieger der Luftwaffe seien bereits damit ausgestattet. Mithilfe derartiger Abwehrsysteme könnten auch Krisenstaaten angeflogen werden, in denen die Gefahr eines Beschusses vom Boden aus droht – wie etwa im westafrikanischen Mali. Die Installation der Systeme, im Fachjargon „Directed Infrared Counter Measure“ genannt, solle schrittweise erfolgen, damit nicht alle drei Langstreckenflugzeuge gleichzeitig ausfallen.
Für Schlagzeilen gesorgt hatten Reisen mit Regierungsfliegern zuletzt meist dann, wenn etwas nicht funktionierte. Außenministerin Baerbock musste etwa eine geplante Reise nach Australien im Sommer 2023 abbrechen und per Linienflieger nach Deutschland zurückkehren, nachdem sie wegen technischer Probleme an der Maschine nicht über Abu Dhabi hinausgekommen war. 2019 saß Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wegen einer Panne an seinem Flieger zeitweise in Äthiopien fest, im Jahr zuvor musste die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel einen Flug zum G-20-Gipfel in Argentinien wegen technischer Defekte abbrechen.