Bericht der AOK: Wie gesund sind die Ebersberger? – Ebersberg | ABC-Z
Die AOK hat erstmals die Gesundheitsdaten aus dem Landkreis für die Jahre 2006 beziehungsweise 2012 bis 2022 detailliert auswertet. Den 68-seitigen Bericht übergab der Leiter der AOK Ebersberg, Bernhard Frey, an Landrat Robert Niedergesäß (CSU). Grundlage der Analyse sind Daten von rund 30 Prozent der Landkreisbewohner, die bei der AOK Bayern versichert sind. Bei der Untersuchung flossen laut einer Pressemitteilung nicht nur Diagnosen ein, sondern auch Faktoren wie Häufigkeiten, Verordnungen von Medikamenten, Heil- und Hilfsmitteln sowie deren Kombinationen. Besonders berücksichtigt wurden Diagnosegruppen, die durch Lebensstil und Lebensumfeld beeinflusst werden.
Dabei gibt es einige gute Nachrichten, aber auch einige weniger gute, zum Beispiel, dass ältere Bürger im Landkreis bei Altersdiabetes über dem bayerischen Durchschnitt liegen. Besonders betroffen sind Frauen zwischen 65 und 70 Jahren (26,1 Prozent) sowie Männer derselben Altersgruppe (33,3 Prozent). Bei den über 70-Jährigen steigen die Werte auf 35,9 Prozent (Frauen) und 40,8 Prozent (Männer), das liegt jeweils um die drei Prozentpunkte über den bayerischen Werten. Zudem stiegen die Zahlen langsam aber stetig an.
Krankhaftes Übergewicht (Adipositas) ist unter den AOK-Versicherten im Landkreis hingegen seltener als im bayerischen und bundesweiten Vergleich. Der Anteil liegt bei 9,1 Prozent und damit etwa drei Prozentpunkte unter dem Durchschnitt (11,7 Prozent). Dieser Wert ist über alle Altersgruppen hinweg relativ konstant, zeigt jedoch über die Jahre bei den über 65-jährigen Männern und Frauen einen leichten Anstieg.
Positiv ist laut AOK die Entwicklung bei Bluthochdruck. Frauen im Landkreis sind zu 26,1 Prozent betroffen, Männer zu 22,7 Prozent – beide Werte liegen 2,2 beziehungsweise 2,6 Prozentpunkte unter dem bayerischen Durchschnitt. Zudem sinken die Zahlen kontinuierlich.
Kreisklinik Ebersberg
:Durststrecke bis 2027
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Bei Depressionen zeigt sich eine leicht unterdurchschnittliche Betroffenheit: bei Frauen sind es 12,4 Prozent, bei Männern 6,8 Prozent. Auffallend in der Entwicklung seit 2006 sind schwankende Erkrankungszahlen bei Kindern sowie langfristige Steigerungen in der Altersgruppe 15 bis 24 Jahre, so die Feststellung der Experten bei der AOK. Obwohl die Zahlen im Zehnjahresvergleich insgesamt leicht gestiegen sind, liegen sie unterhalb der bayerischen und bundesweiten Vergleichswerte.
Der Landrat sieht die Daten als wichtige Grundlage
Die Prävalenz von Demenz liegt im Landkreis hingegen auf dem bayerischen Durchschnittsniveau (Frauen 2,7 Prozent, Männer 1,6 Prozent). Wie zu erwarten, betrifft das vor allem Menschen über 75 Jahre.
„Insgesamt zeigt der Gesundheitsbericht, dass die Landkreisbürger im Durchschnitt gesünder sind als in vielen anderen Regionen Bayerns. Das ist eine gute Nachricht. Dennoch fallen bestimmte Trends wie der Anstieg von Altersdiabetes und Adipositas auf. Auch leichte Zunahmen bei einigen Diagnosegruppen über längere Zeiträume sind erkennbar“, so die Bilanz von Bernhard Frey.
Landrat Robert Niedergesäß ergänzte: „Der Gesundheitsbericht der AOK liefert uns wichtige Einblicke in den Gesundheitszustand der Menschen im Landkreis. Diese Daten sind eine wertvolle Grundlage, um gezielte Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und Prävention zu entwickeln, um allen eine gute Lebensqualität zu sichern. Wir werden den Bericht in den Foren der Gesundheitsregion plus vorstellen und in unseren Fachstellen prüfen, inwieweit wir unser Angebot anpassen können.“
Den vollständigen AOK-Gesundheitsbericht gibt es auf der Seite des Landratsamts.