Bekommt „Mona Lisa“ einen separaten Eingang im Louvre? Das plant Emmanuel Macron | ABC-Z

Wer immer den Pariser Louvre besucht hat, weiß, wie anstrengend das ist: Auch mit Eintrittskarte und Zeitfenster müssen Besucher oft lange vor der Sicherheitskontrolle an der gläsernen Pyramide warten. Im Sommer fühlt es sich dort an wie im Treibhaus. Im Inneren des Museums angekommen, finden viele die Beschilderung unübersichtlich. Bis zum bekanntesten Werk, Leonardo Da Vincis „Mona Lisa“, müssen lange Strecken und Treppen überwunden werden. Bänke zum Ausruhen gibt es nur wenige, Aufzüge sind oft kaputt.
Am Dienstag erklärte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron vor dem Hintergrund der „Mona Lisa“ die Restaurierung des Louvre zur Chefsache. Die „Mona Lisa“ soll im Pariser Louvre einen eigenen neuen Saal erhalten und damit für Besucher noch besser zur Geltung kommen. Das berühmte Leonardo-da-Vinci-Bild solle im Zuge einer umfangreichen Renovierung des Museums einen Saal erhalten, der seiner Bedeutung noch besser entspreche, kündigte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron an.
Das am meisten frequentierte Museum der Welt solle außerdem einen neuen Eingang erhalten, um die Besucherströme besser zu bewältigen. Der bisherige Eingang unter der Pyramide soll völlig umgestaltet und zu neuen Sälen umfunktioniert werden. Dies sei Teil einer „neuen Renaissance“ für das Museum, sagte Macron am Dienstag in Paris.
Das größte Museum der Welt war zuletzt wegen baulicher Mängel und Überfüllung in die Kritik geraten. Weder die Verpflegungsangebote noch der Zustand der Toiletten entsprechen einem Museum, das ohne Ermäßigung immerhin 22 Euro Eintritt kostet. Dies alles hat die Museumsdirektorin Laurence des Cars kürzlich in einem Schreiben an Kulturministerin Rachida Dati geschildert, das seinen Weg schnell in die Medien fand.
Höhere Eintrittspreise für Nichteuropäer
Für den neuen Eingang an der Ostfassade werde Ende 2025 ein internationaler Architekturwettbewerb ausgeschrieben, sagte Macron. Er solle die 1989 eröffnete Glaspyramide des US-chinesischen Architekten Ieoh Ming Pei entlasten. Diese sei ursprünglich für vier Millionen Besucher vorgesehen gewesen, heute seien es jedoch neun Millionen Besucher pro Jahr, sagte Macron.
Der neue Eingang solle 2031 eingeweiht werden. Zur Finanzierung des Vorhabens solle der Eintrittspreis für Nicht-EU-Ausländer angehoben werden, erklärte Macron. Zudem sollten Mäzene umworben werden. Langfristig sei mit bis zu zwölf Millionen Besuchern im Jahr zu rechnen. Der Elysée bezifferte die Kosten der geplanten Arbeiten mit 700 bis 800 Millionen Euro über einen Zeitraum von zehn Jahren.
„Mona Lisa“ bald separat zugänglich?
Der neue Ausstellungsraum für die „Mona Lisa“ solle auch unabhängig vom Rest des Museums zugänglich sein. Dafür werde ein gesonderte Eintrittspreis erhoben.
„Das Museum zählt zur Geschichte Frankreichs, und es ist Teil einer Botschaft, die Frankreich an die Welt sendet“, sagte Macron. So wie die Pariser Kathedrale Notre-Dame die französische Architektur und das Handwerk wiederbelebt habe, so solle die „Renaissance“ des Louvre einen neuen Zugang zur Kunst und zur Kunstgeschichte eröffnen, erklärte Macron. „Es ist eine neue Etappe im Leben der Nation“, fügte er hinzu.