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Bei Kerzenschein: Trump kassiert Millionen für Dinner in Mar-a-Lago | ABC-Z


Bei Kerzenschein

Trump kassiert Millionen für Dinner in Mar-a-Lago

Unternehmer und Führungskräfte müssen tief in die Tasche greifen, um einmal mit Trump auf seinem Anwesen in Mar-a-Lago Abend zu essen. Ein Candlelight-Dinner mit ihm kostet eine Million Dollar pro Person. Die ungeteilte Aufmerksamkeit des US-Präsidenten schlägt noch mehr zu Buche.

Gäste zahlen Millionen von Dollar, um Donald Trump bei besonderen Veranstaltungen auf seinem Anwesen in Mar-a-Lago zu treffen oder mit ihm zu speisen. Das berichtet das Portal „Wired“. Demnach können sich Unternehmer und Führungskräfte für fünf Millionen US-Dollar ein persönliches Treffen mit dem US-Präsidenten buchen.

Die Teilnahme an einem Candlelight-Dinner gibt es schon günstiger. Am vergangenen Samstag wurden Gäste gebeten, eine Million Dollar zu zahlen, um einen Platz zu reservieren. Das geht aus einer Einladung hervor, die dem Portal vorliegt. Die Veranstaltung fand am 1. März um 19.00 Uhr statt und war im offiziellen Terminkalender des Präsidenten als „MAGA INC. Candlelight Finance Dinner“ aufgeführt.

„Sie sind zu einem Candlelight-Dinner mit dem Ehrengast Präsident Donald J. Trump eingeladen“, heißt es dort unter der Überschrift „MAGA INC.“. MAGA Inc. oder Make America Great Again Inc. ist ein Super-Pac, das Trumps Präsidentschaftswahlkampf 2024 unterstützt hat. „Pac“ steht für „Political Action Committee“. Diese Organisationen setzen sich für die Wahl des von ihnen bevorzugten Kandidaten ein. Dazu schalten sie unter anderem im großen Umfang Wahlwerbung. Dabei dürfen sie sich aber nicht mit dem Kandidaten koordinieren. Dafür dürfen sie jedoch anders als die Wahlkampagnen der Kandidaten Summen in unbegrenzter Höhe eintreiben.

Auf der Einladung steht außerdem: „Weitere Details werden nach der Rückmeldung bekannt gegeben. Rückmeldungen werden in der Reihenfolge ihres Eingangs berücksichtigt. Der Platz ist sehr begrenzt. Eine Million US-Dollar pro Person.“ In dem Schreiben wird darüber hinaus deutlich gemacht, dass Trump auf der Veranstaltung nur als Redner auftreten und nicht um Gelder oder Spenden bitten wird.

Anders hat sich das zuletzt noch im Wahlkampf verhalten. Im April vergangenen Jahres hat Trump bei einer Veranstaltung in Florida für seine erneute Kandidatur mehr als 50 Millionen Dollar an Wahlkampfspenden eingesammelt. Ein Platz am Tisch von Trump kostete die Gäste damals laut „Washington Post“ 814.600 Dollar. Bei dem Event im Anwesen des Hedgefonds-Managers John Paulson in Palm Beach standen unter anderem der Geschäftsmann Robert Bigelow, der ein Vermögen in der Hotelbranche gemacht hat, und John Catsimatidis, Eigentümer einer Lebensmittelkette, auf der Gästeliste – beides Großspender der Republikaner.

Fließt Geld in Präsidentenbibliothek?

Die Fünf-Millionen-Dollar-Einzeltreffen sind in der Geschäftswelt zu einem „heißen Eisen“ geworden, zitiert „Wired“ eine anonyme Quelle. Auch frühere Präsidenten haben Spendenveranstaltungen für ihre Parteien abgehalten. Doch die Art, der Zeitpunkt, der Ort und das Preisschild von Trumps Abendessen lassen Experten demnach aufhorchen.

„Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ein amtierender Präsident in den ersten Wochen seiner Amtszeit um Spenden in Millionenhöhe gebeten hat“, zitiert das Portal Don Moynihan, Professor für Public Policy an der University of Michigan. Es gehe weniger um Spenden, sondern um Zugang und Einfluss. „Diejenigen, die sich eine günstige Behandlung erhoffen, sehen es als in ihrem Interesse an, Trump Geld zu spenden.“ Er beklagt außerdem das Fehlen ethischer Leitplanken in der Trump-Administration, „wo es keine klare Linie zwischen Trumps Geschäften und der Präsidentschaft zu geben scheint.“

Offiziell ist nicht bekannt, wohin das Geld fließt und wofür es verwendet wird. Nach Informationen von „Wired“ könnte es in die Präsidentenbibliothek fließen, die angeblich nach Trumps Ausscheiden aus dem Amt gebaut werden soll.

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