Behörden rufen zur Evakuierung des Zentrums von Hollywood auf | ABC-Z
Wegen des Ausbruchs eines neuen Feuers in der Gegend von Los Angeles haben die Behörden eindringlich zur Evakuierung des Zentrums von Hollywood aufgerufen. „Unmittelbare Lebensgefahr. Dies ist eine gesetzliche Anordnung, das Gebiet jetzt zu verlassen“, teilte die Feuerwehr von Los Angeles am Mittwoch (Ortszeit) mit. Auf einer beigefügten Karte war zu sehen, dass die Evakuierungsanordnung auch Gebiete nur wenige hundert Meter vom berühmten Hollywood Boulevard entfernt betrifft.
Die Zahl der Todesopfer infolge der Brände stieg auf mindestens fünf. Das sagte der Sheriff von Los Angeles, Robert Luna, am Mittwoch dem Radiosender KNX News. Er befürchtet nach eigenen Angaben einen weiteren Anstieg der Opferzahl. „Ich bete wirklich, dass wir nicht weitere finden, aber ich glaube nicht, dass dies der Fall sein wird“, sagte Luna mit Blick auf die Todesopfer. Schließlich sei die Lage immer noch sehr instabil, es gebe „null Eindämmung bei diesem Feuer“.
Am Mittwochvormittag hatte Anthony Marrone, Feuerwehrchef von Los Angeles County, zunächst von zwei Toten gesprochen. Es gebe zudem eine „große Zahl“ an verletzten Anwohnern, die ihr Zuhause nicht rechtzeitig verließen, sagte Marrone bei einer Pressekonferenz.
Von den Waldbränden, die angefacht durch starke Windböen an mehreren Fronten im Norden der kalifornischen Millionenmetropole wüten, ist unter anderem der Nobel-Vorort Pacific Palisades betroffen. Zehntausende Menschen in den Brandgebieten wurden zur Evakuierung aufgerufen.
Biden erklärt Region zum Katastrophengebiet
Laut US-Medien handelt es sich schon jetzt um eine der schlimmsten Feuerkatastrophen der Stadtgeschichte von Los Angeles. Mehr als 1000 Gebäude sollen zerstört worden sein. Windgeschwindigkeiten von teils 130 Kilometern pro Stunde erschweren die Löscharbeiten.
US-Präsident Joe Biden erklärte die von Bränden betroffene Region zum Katastrophengebiet. Dadurch könnten Gemeinden und Überlebende sofort Bundesmittel erhalten, um den Wiederaufbau voranzutreiben, teilte das Weiße Haus am Mittwoch (Ortszeit) mit. Außerdem habe die Katastrophenschutzbehörde (Fema) dem US-Bundesstaat Kalifornien finanzielle Hilfe bei der Brandbekämpfung zugesagt.
Die Unterstützung sehe auch individuelle Hilfsprogramme für Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen vor, wie Notunterbringung und Geld bei zerstörtem Eigentum, hieß es seitens Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom. Newsom hatte zuvor den Notstand für die Region ausgerufen, in der die Brände wüten. „Das schnelle Handeln von Präsident Biden ist eine große Erleichterung für Kalifornien“, schrieb er auf seiner Webseite.
Bekanntgabe von Oscar-Nominierungen verschoben
Die Großfeuer wirken sich auch auf die Bekanntgabe der Oscar-Nominierungen aus. Am 17. Januar wollte die Filmakademie die Anwärter für Hollywoods höchsten Preis verkünden. Dies werde aufgrund der Brände zwei Tage später stattfinden, teilte Geschäftsführer Bill Kramer in einem Brief an die rund 10.000 Mitglieder mit, wie US-Medien berichteten. Das gibt den Filmschaffenden mehr Zeit, über die Kandidaten abzustimmen.
Kramer drückte den von den Bränden Betroffenen sein Mitgefühl aus. „So viele unserer Mitglieder und Branchenkollegen leben und arbeiten im Raum Los Angeles, und wir denken an euch“, zitierte die „Los Angeles Times“ aus dem Brief. Die 97. Verleihung der Oscars ist für den 2. März geplant.